Lauscht man den Erzählungen anderer Sportangler, so sind manche Geschichten von Massenfängen und riesigen Fischen am laufenden Band kaum zu glauben. Es hört sich alles doch mehr nach »Anglerlatein« als nach der Wahrheit an. Und auch ich muss gestehen, dass das Erlebte in Worte zu fassen kein einfaches Unterfangen werden wird…

Nun ja, vor einigen Jahren sah ich ein paar Bilder in einer französischen Fachzeitschrift mit riesigen GT’s. Da war natürlich mein Interesse sofort geweckt. Nach näherem Betrachten des Berichtes fand ich dann auch mit meinem gebrochenen Französisch heraus wo diese Bullies vom Riff in dieser Größe und Stückzahl zu fangen sind. Madagaskar! Genau nach solch einer Destination hatte ich schon immer gesucht. Fern ab vom Tourismus und überfischten Gewässern, rein in die Wildnis auf einer einsamen Insel und ran an die GT‘s mit Popper- und Jiggingruten. Mitsio Island. Ein kleines Inselarchipel vor der Küste Madagaskars gelegen, mitten im Nichts.

Mitsio Island ist schon etwas ganz besonderes. Beim Abbruch Madagaskars vom Afrikanischen Kontinent entstand eine einzigartige Unterwasserlandschaft. Die besonders variierende Bodenstruktur und das verhältnismäßig flache Wasser wirken wie ein Magnet auf alles was Zähne hat. Von Mitsio aus erreicht man in etwa 45 Kilometer Entfernung den Abbruch zur Tiefsee. Dazwischen befinden sich unzählige Tiefenverläufe, Kanten, Unterwasserberge und weitere Strukturen an denen sich die Nahrung und somit auch Fisch sammelt. Das Jiggen sollte daher etwas entspannter ablaufen als in Kenia. Dort jiggt man nämlich zwischen 150 und 300 Metern Tiefe. Hier hingegen finden wir die Angelspots alle zwischen 25 und 80 Metern Tiefe. Die meisten Stellen welche wir befischten waren nicht tiefer als 50 Meter und daher sehr ermüdungsfrei zu befischen. Wenn man dann auch noch den Vorteil von mehr als 3.000 abgespeicherten Wegpunkten auf dem GPS hat, kann das eigentlich gar nicht mehr schief gehen.

Leichtes Gerät für dicke Fische!

Ich freute mich also auf ein leichtes Jiggen mit geringen Gewichten im Flachwasser. Wie sich später aber herausstellen sollte, war das Jiggen an sich auch nicht die Schmerzursache Nummer Eins auf Mitsio, aber dazu später mehr. Wie schon kurz angerissen kommen hier auf Mitsio eher leichtere Jigs zum Einsatz. Wir fischten in erster Linie mit Gewichten von 150 bis 250 Gramm. Je nach Strömung und Gegebenheit waren diese Gewichte mehr als ausreichend. Der Körper der Jigs war kurz und gedrungen so lieferten Jigs wie die HART Weepy oder Wiliamson Vortex treue Dienste. Bereits im Vorfeld hatten wir den Geräteempfehlungen unseres Partners vor Ort unsere Aufmerksamkeit geschenkt und das entsprechende Material zusammen gestellt. Unsere Assisthooks banden wir mit Kevlarvorfach im Durchmesser von 1,2 Millimetern und den zu den Jigs passenden Hakengrößen. Splitringe und Solidringe vervollständigten dann unsere Jigmontagen.

Durch die leichten Gewichte sowie die Gewässergegebenheiten kommen in Mitsio auch leichtere Jigruten mit den passenden Rollen zum Einsatz. Um schneller in bestimmten Situationen reagieren zu können, nutzten wir zwei Jigruten zwischen PE  3–8. Wer das leichte Jiggen bevorzugt kann durchaus mit einer Rute der PE 4 Klasse eine Menge Spaß erleben. Sollte es jedoch auf die dicken Brocken gehen ist eine Rute der PE 6-8 Klasse empfehlenswert. Wir fischten verschiedene Xzoga, Jigging Master und Hart Ruten. Dazu kamen 8.000er, 10.000er und 20.000er Stellas zum Einsatz, sowie die Hart No. 1 und verschiedene Penn und Ryobi Modelle. Die Rollen bestückten wir mit 60 und 80 lbs Geflochtener und einem 130 lbs Monovorfach mit circa sieben Metern Länge. Die meiste Zeit kamen die 60 lbs Ruten zum Einsatz und nur als es raus an den Abbruch zu den Dogtooth Thunen ging, wurde das schwere Gerät ausgepackt.

Da es in Mitsio keinerlei Möglichkeit gibt an Tackle zu kommen, brachten wir Unmengen an Jigs und Tackle mit uns. Und am Ende gingen uns diese sogar noch aus. Am letzten Tag waren fast alle Jigtaschen leer aber die dicken Fische gelandet. Mit weniger als 30 Jigs sollte man auf gar keinen Fall nach Madagaskar aufbrechen, da oft Haie oder Königsmakrelen die Jigs einfach mitnehmen. Die Verlustrate ist daher an manchen Tagen sehr hoch. Da ist es besser etwas mehr Jigs mitzunehmen als nachher in die Röhre zu schauen. Gleiches gilt natürlich auch für Kleinteile wie Haken, Sprengringe und Solidrings. Wir hatten gleich mehrmals Kontakt zu richtig großen Haien. Leider gingen uns die meisten davon im Drill verloren. Wer hier auf Mitsio einen richtig großen Hai fangen möchte, sollte sich auf jeden Fall Stahlvorfach aus dem Big Game Bereich mitnehmen. Mit 400 lbs Tragkraft hat man dann eine Chance auf Tiger- und Schwarzspitzen Riffhaie welche einen tollen Fight liefern.

So ausgestattet konnte es endlich losgehen auf die Jagd nach den bulligen Giant Trevallies, Groupern, Snapper und Haien…

Ab auf die Insel!

Ich reiste bereits einen Tag früher als der Rest der Gruppe aus Nairobi an. Der Flug verlief ohne Zwischenfälle und nach einem kurzen Aufenthalt in Antananarivo, der Hauptstadt Madagaskars und einer kurzen Visakontrolle ging es ab in Richtung Nosy Be. Zum Glück hörte ich mal wieder auf mein Bauchgefühl, welches mir sagte doch lieber zu warten ob das Gepäck nun doch durchgechecked wird oder nicht. Ich saß noch nicht lange, da kam auf dem Laufband mein Koffer und mein Rutenrohr angefahren. Kaum vorzustellen wenn ich mich auf die Aussage der netten Kenya Airways Mitarbeiterin in Nairobi verlassen hätte. Dann wäre der Trip ein kurzer geworden.

Nach einem kurzen Flug erreichte ich dann gegen Spätnachmittag Nosy Be und bereits im Anflug auf die ehrlich gesagt ziemlich kurz wirkende Landebahn, sah ich einen riesigen Bonitoschwarm beim Rauben. Das musste doch knallen dachte ich mir. Alain, unser Partner vor Ort holte mich mit seinem Geschäftspartner am Flughafen ab. Nach einer guten halben Stunde Fahrt, einmal komplett über die ganze Insel erreichte ich unser Hotel. Traumhaft gelegen, direkt am Strand und mit Panoramasonnenuntergang . ‚Here I am!‘ dachte ich mir. Am Abend wurde noch kurz gefachsimpelt und alles für den darauffolgenden Tag vorbereitet. Da sollten nämlich Frank und Ralf von Andree’s Angelreisen mit dem Rest der Gruppe landen.

Planmäßig und nach einer kurzen Geldwechselaktion am Flughafen fuhren wir zurück zu unserem Hotel von wo aus wir mit drei Center Console Booten nach Mitsio Island aufbrechen sollten. Schnell wurden die Boote von unzähligen Helferlein beladen und nach einem kurzen Mittagessen brachen wir auf. Schließlich hatten wir noch gut zwei Stunden Bootsfahrt vor uns. Das türkisblaue Wasser glitt unter unseren Rümpfen hindurch und am Ufer huschten die Palmen am weißen Sandstrand an uns vorbei. Dazwischen immer wieder schroffe Vulkanfelsen mit dem Traumblick auf Nosy Be mit seiner Kraterlandschaft. Wir saugten die ersten Eindrücke auf wie ein Schwamm. Wir realisierten bereits jetzt, dass dies ein ganz besonderes Fleckchen Erde ist.

Die Sonne senkte sich bereits gen Horizont als das erste Mal die Vier Brüder, vier schroffe Felsen welche nebeneinander aus dem Meer ragen, vor uns auftauchten. Nun war es nicht mehr weit bis Mitsio und die schroffen Felsen des Archipels leuchteten Orange im Licht der untergehenden Sonne. Plötzlich durchbrach ein riesiger Körper die Wasseroberfläche und die Gischt spritzte golden in den Himmel. Buckelwale! Direkt vor uns! Die gigantischen und majestätischen Tiere schwammen in gut zehn Metern vor dem Boot an uns vorbei und winkten mit ihren Schwanzflossen. Ein Anblick welchen wir alle nie wieder vergessen werden. Insgesamt sahen wir in der gesamten Zeit noch mehrere weitere Wale, Walhaie und Mantarochen direkt am Boot. Ein unglaubliches Gefühl mit den Riesen der Ozeane auf Tuchfühlung zu gehen…

Die Sonne war schon fast verschwunden als wir in eine windgeschützte Bucht zur Tropical Island Lodge fuhren. Nachdem jeder seine Unterkunft bezogen hatte wurde noch bis spät in die Nacht hinein das Tackle gerichtet. Dabei halfen Alain und die Mates kräftig mit und so wurde gebunden, geriggt, bestückt und präpariert. Schließlich wollte keiner am nächsten Morgen Zeit verlieren. Nach einem tollen Abendessen und ein paar Getränken legten wir uns voller Erwartungen an den kommenden Tag aufs Ohr.

Möge die Schlacht beginnen!

Endlich brach der neue Tag an. Nach einem kurzen Frühstück ging es rauf auf die Boote und mit dem Hebel auf dem Tisch in Richtung Angelspots. Es war relativ windstill an diesem ersten Morgen auf Mitsio Island und die ersten Fische ließen auch nicht lange auf sich warten. Gleich zu Beginn erlebten wir, wie hier gefischt wird. Generell gibt es hier auf Mitsio zwei unterschiedliche Techniken, um Erfolg zu haben. Bei der ersten werden gezielt raubende Bonitoschwärme angefahren. Diese erkennt man an den unzähligen Seevögeln welche sich gierig in die Schwärme stürzen. Und genau so einen Schwarm hatten wir mehr oder weniger genau vor der Haustüre. Der Trick bei diesem »Chasing« ist es die Jigs genau oder zumindest in unmittelbarer Nähe zum Schwarm nach unten zu bringen. Die Schwärme werden nämlich von allen großen Räubern begleitet und auf die hatten wir es abgesehen. Je nachdem wie schnell die Bonitos ziehen, muss das Boot entsprechend überholen und vor dem Schwarm in Stellung gehen. Dies gelang uns nach einigen Versuchen und Florian war der Erste der die Kampfkraft eines Rice Jacks spüren durfte. Während wir mit einem Dreifach-Hookup beschäftigt waren, drillte Alain und unser Mate noch zwei Bonitos mit den Köderfischruten. Das ganze Wasser kochte und wir konnten es kaum glauben, dass fast jeder Drop einen Biss brachte. »Welcome to Madagascar!«, lachte uns Alain entgegen. Im Laufe unserer Angeltage erlebten wir mehrfach eine wahre Schlacht mit dieser Art des Jiggens. Mehrfachdrills waren an der Tagesordnung und teilweise fischten wir uns in einen regelrechten Rausch! Um die Jigs besser durch den Schwarm zu bekommen fischten wir mit etwas schwereren Jigs in 200 und 250 Gramm. Nur so kommt man schnell genug zu den dicken Räubern unterhalb des Schwarmes.

Der erste GT sollte auch nicht lange auf sich warten lassen und wieder war es Florian welcher als erstes das Vergnügen mit einem der wohl härtesten Kämpfer der Ozeane hatte. Diesen GT fingen wir mit der zweiten Art des Jiggens auf Mitsio. Hier befischt man gezielt Unterwasserstrukturen an denen sich die Räuber aufhalten. Dank Alains Humminbird Kartenplotter und mehr als 3.000!!! abgespeicherten Spots ging es auch kräftig zur Sache. Diese Unterwasserstrukturen befischt man vom driftenden Boot und teilweise war das gesamte Echolot voll mit Fisch. Wer es nicht mit eigenen Augen gesehen hat, wird es kaum glauben wollen. Beim Jiggen an diesen Strukturen kommen im Gegensatz zum »Chasing« leichtere, der Strömung angepasste Jigs zum Einsatz. Sobald der Jig den Boden berührt hat, beginnt man mit langsameren Jigbewegungen, um den Jig dann circa fünf Meter über Grund zu beschleunigen. Mit dieser Technik kann man sich gezielt die dickeren Fische aus dem Schwarm fischen. Am erfolgreichsten war eine unregelmäßige und in der Geschwindigkeit variierende Führungsart. Und je nach Fischart kamen die Bisse direkt am Grund nach der ersten Umdrehung der Rolle oder hammerhart im Mittelwasser. Wir fischten uns also durch den Tag und konnten neben GTs auch noch Grouper, einen dicken Barrakuda sowie mehrere Emperor, welche von Wolfgang und Markus den Beinahmen »Fuchsgsichter« bekamen, sowie einen Hai fangen. Mit gut 30 Fischen war dies nun kein schlechter Angeltag gewesen doch stand uns die Schlacht von Mitsio Island noch bevor.

Am Folgetag krachte es nämlich so richtig. Nach kurzer Fahrtzeit rumpelten wir voll rein in ein riesigen Schwarm Bonitos. Was dann folgte wird in die Geschichte eingehen. Wir dropten drei Jigs in den Schwarm und waren innerhalb von Sekunden alle am Drillen. Nach der ersten Flucht und dem typischen »Pumpen« im Drill war uns klar das wir auf einen sehr großen Schwarm GTs gestoßen waren. Diese waren in einem Fressrausch und so brachte jeder Drop einen Fisch… Der ganze Spuk ging etwa eineinhalb Stunden und wir fingen zu viert über dreißig GTs!!! Nachdem der Schwarm verschwunden war machten wir uns zu einer neuen Stelle auf. Und auch hier konnten wir unseren Augen nicht trauen. Das Echolot war wieder schwarz vor Fisch und bereits beim ersten Ablassen und dem ersten Anheben des Jigs waren wieder alle vier Ruten krumm. Dieses Mal waren wir auf einem kleinen Plateau wo es von Yellow Spottet Groupern nur so wimmelte. Es ist unvorstellbar und kaum zu glauben, dass wirklich jeder Drop an allen Ruten einen Fisch bringt. Wolfgang dachte sich nichts böses als er einen Grouper mit gut zehn Kilo drillte als dieser plötzlich in dem riesigen Maul eines gigantischen Groupers verschwand. Wir waren gezwungen dem Fisch mit dem Boot zu folgen. Doch leider spukte der Grouper nach gut zehn Minuten Drill den Fisch wieder aus. Beim näheren Betrachten des Fisches an Bord lief uns ein kalter Schauer über den Rücken – der gesamte Fisch war angeschuppt über die komplette Länge. Kaum auszumalen was passiert wäre wenn der Haken richtig gesessen hätte…

Nachdem wir uns kräftig ausgetobt hatten und die Arme bereits nach den Giant Trevallies mächtig schmerzten, entschlossen wir unseren Leiden ein Ende zu bereiten und legten eine kurze Pause ein. Nach einem guten Mittagessen an Bord fuhren wir noch ein paar weitere Spots zum GT-Fischen an. In einem sehr flachen Abschnitt ließen diese auch nicht lange auf sich warten und brachten gleich noch Ihre nähren Verwandten, die Yellow Spottet Trevallies mit. Die Sonne stand kurz über dem Horizont und wir wollten gerade zur Lodge aufbrechen als Alain bemerkte, dass wir bereits 128 Fische gefangen hatten. Um den Überblick nicht zu verlieren führten wir nämlich Strichlisten. Somit kratzten wir am Lodgerekord von 131 Fischen an einem Tag. Das konnten wir nicht auf uns sitzen lassen und so jiggten wir uns noch sieben weitere Yellow Spottet Trevallies und brachen diesen Rekord mit 137 gefangenen Fischen! Wir fingen an diesem Tag 54 Giant Trevallies, 56 Grouper und 27 weitere Trevallies, Jacks und Grouperarten. Mehr tot als lebendig krabbelten wir aus dem Boot zur Bar und feierten unseren Rekord. Die anderen Boote hatten ebenfalls an die 100 Fische gefangen und so sahen wir auch alle aus. Komplett erschöpft aber glücklich saßen wir an diesem Abend noch ein bisschen länger…

Die kommenden zwei Tage waren um einiges windiger als die ersten beiden. So entschlossen wir uns an diesen Tagen etwas später aufzubrechen. Wir fingen nach wie vor gut, so brachten die kommenden Tage die ersten dickeren GTs von über 30 Kilo. Highlight für Frank war mit Sicherheit der Fang eines GTs mit der Köderfischrute inmitten eines Bonitoschwarms. Nach einem längeren Drill konnte er aber den Fisch landen und nach einem kurzen Foto wieder releasen. Wir fingen auf unserem Boot GT‘s en masse und dazu noch Unmengen an Red Snappern und Groupern. Für Abwechslung war also wieder reichlich gesorgt. Im Laufe der Tage hakten wir einige Male große Haie und Grouper. So auch Florian am Dropoff, gute 35 Kilometer von Mitsio entfernt. Der Biss kam auf einen großen Bonitokopf mit Circlehook bestückt. Nach guten 30 Minuten Drill beschleunigte der Hai noch einmal und das Vorfach riss. Leider hatte der Fisch auf eine Rute ohne Stahlvorfach gebissen. So erging es Markus und Wolfgang gleich mehrere Male. Nichts destotrotz gelang es beiden noch ihren großen GT erfolgreich zu landen. Die Dogtooth Thunas welche ebenfalls am Abbruch patrollieren waren leider an diesem Tag nicht zu sehen. Auf dem Weg zurück nach Mitsio befischten wir noch ein paar nähere Spots und konnten dort wieder einmal GTs und Grouper fangen.

Der vorletzte Angeltag gab uns noch einmal richtig eine Breitseite. Auch dieser Morgen war noch etwas windig aber trotzdem machten wir uns circa 40 Kilometer nach Norden auf. Unser Ziel war ein Plateau zwischen 35 und 40 Metern Tiefe. Nach einem zähen Anfang und gutem Seegang fanden wir dann die Fische und das gleiche Schauspiel wie am zweiten Tag begann. Unmengen an Groupern und Trevallies wurden gelandet und wir waren inzwischen bereits über den Status des Schmerzes hinweg und fischten einfach nur noch wie die Maschinen. Die Mühe wurde aber belohnt und Markus sowie Florian konnten noch einmal zwei dicke Grouper fangen. Und wieder war es Markus der den Biss auf einen ganzen Bonito erfolgreich verwandelte. Sofort zog der Fisch mehrere Meter Schnur ab und uns war klar, dass dies erneut ein großer Fisch sein musste. Wir folgten dem Fisch mit dem Boot und nach guten zwanzig Minuten lag der nächste Koffer-GT von über 30 Kilo auf dem Boot. Was für ein gigantischer Abschluss. Auf dem Weg zurück trafen wir noch einmal auf ein »Chasing« was erneut in einer GT- Drillorgie endete. Am Ende standen erneute 64 Fische auf der Liste und unsere anderen Boote hatten gleiche Ergebnisse an Bord.

Mit schweren Armen, schmerzenden Rücken und blauen Flecken ließen wir am letzten Abend noch einmal die Tage Revue passieren. Schweren Herzens packten wir die Sachen und richteten noch einmal für den Abreisetag die Ruten. Wir wollten nämlich auf dem Rückweg nach Nosy Be noch einmal den ganzen Tag fischen gehen. Unser Gepäck wurde dank der tollen Organisation von Alain und seinen Helfern auf ein anderes Boot verladen und nach Nosy Be gebracht. Wir hatten nun genug Platz um es noch einmal richtig krachen zu lassen. Leider fing der Tag sehr langsam an und so fischten wir uns weniger erfolgreich in Richtung Nosy Be. Als die Tide drehte und der Wind etwas zunahm schienen die Fische auch wieder aktiv zu werden. So fing ich am letzten Tag noch meinen großen GT beim Jiggen sowie einen sehr großen Yellow Spottet Trevally und weitere kleinere Trevallies und GTs. Als die Sonne dann weiter am Himmel entlang zog mussten wir leider mit blutenden Herzen das Fischen einstellen. Kurz vor Sonnenuntergang kamen wir dann in Nosy Be an und genossen noch einmal das tolle Essen und die traumhafte Kulisse. Wir hatten ein unglaubliches Fischen erlebt und wenn ich ehrlich bin war dies das Brutalste und Anstrengendste was ich je gemacht habe. Grob überschlagen fing unsere Gruppe mehr als 850 Fische in sechs Tagen. Darunter mehr als 40 verschiedene Arten.

Fazit

Brutal! Außergewöhnlich! Spektakulär! Einmalig! Mehr fällt mir nicht mehr ein. Madagaskar und vor allem Mitsio Island ist ein ganz heißer Spot für das Jiggen. Ich kam mit hohen Erwartungen nach Mitsio und ging mit vom Drillen schmerzenden Armen. Meine Erwartungen wurden mehrfach übertroffen und ich glaube den anderen Jungs aus der Gruppe ging es genauso. Wer sich also einmal richtig verausgaben möchte, ein Fan des Jiggens und dicken GTs ist und dann noch eine sensationelle Natur erleben möchte, der sollte sich Mitsio nicht entgehen lassen. Ich werde die Schlacht von Mitsio Island so schnell nicht vergessen und freue mich bereits auf meine Wiederkehr zur Bucht der Krummen Ruten!

InfoboxAnreise: Flüge gehen in der Regel über Paris oder Mailand einmal die Woche. Die größeren Airlines welche Nosy Be anfliegen sind zum Beispiel Air Austral, Air France, Air Italy und Air Madagaskar. Der Flugpreis variiert zwischen 800 und 1.400€ je nach Verbindung und Zeitraum.Visa Impfungen: Das Visum ist kostenlos und wird vor Ort bei der Einreise nach Madagaskar ausgestellt. Empfohlene Impfungen sind Hepatitis A und B. Eine Malaria-Prophylaxe ist nicht zwingend notwendig.

Unterkunft: Die Mitsio Tropical Lodge ist eine einfach eingerichtete Eco-Lodge. Die Lodge verfügt über einen großen Essbereich mit Bar sowie sieben Cottages mit Blick auf die Bucht. Das Essen ist hervorragend und der Service lässt keine Wünsche offen. In Nosy Be gibt es mehrere schöne Hotels in allen Preiskategorien.

Fischsaison: Auf Mitsio kann das ganze Jahr über gefischt werden. Die besten Monate für das Popperfischen sind von Januar bis Mai. Die Sommermonate sind eine sehr gute Zeit zum Jiggen. Generell sind beide Angelarten sehr erfolgsversprechend und können kombiniert werden.

Veranstalter: Die Generalvertretung für Mitsio Island im deutschsprachigen Raum hat die Firma Extrakt Exclusiv Travel Ltd. sowie Andree’s Angelreisen. Im Jahr gibt es eine Gruppenreise im Februar sowie ein begleitetes Jiggingseminar im August. Einzelbuchungen sind ebenfalls möglich. Informationen und Anfragen:

Extrakt Exclusiv Travel Ltd. & Andree‘s Expeditions

Ansprechpartner: Andreas Knausenberger

Tel.: 49 (0)711-123 73 88

254 (0) 711 137 007

Email: knausenberger@extrakt-travel.com

Internet:www.andrees-expeditions.de und www.extrakt-travel.com

Eine Antwort

  1. Günther Edelmann

    Hi Christoph!
    Super Bericht,starkes Video
    kräftiges Petri Heil

    LG Günther

    Meine HP waller-gue.beepworld.de

    Antworten

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