Aufgrund zahlreicher erfolgloser Angeltage mit der Spinnrute an der Donau plante ich diesen Sommer eine Spinnfischtour an den Po.  Ein Spinnwels muss endlich her!

Genauer gesagt ging’s 3 Tage lang ins Camp „Großer Fluss“  in der Nähe der Stadt Casalmaggiore. Der Pegelstand am Po ist auf ein Recht tiefes Niveau gefallen.  Untertags war die Hitze unerträglich.  Im Schatten vertrieben wir uns die Zeit beim Barbenfischen und bei einem kühlen Bad.

Den späteren Nachmittag nutzten wir regelmäßig zum Rapfenfischen.  Die lauern auf Brutfische, die sich unvorsichtigerweise zu weit von den schützenden Steinpackungen entfernen.

So ließen wir uns in 5-10 Metern Entfernung parallel zum Ufer abtreiben.  Mit gezielten Würfen direkt an die Steinpackung war es eine sehr kurzweilige Fischerei. Neben rund 30 Rapfen (davon viele kleine) hatten wir Kontakt mit einem kleineren Wels und einem besseren Zander. Beide schlitzen nach kurzen Drill leider aus. Recht außergewöhnlich war der Fang eines Maifisches.

Um ca. 21:30 starteten wir unsere Spinnfischtouren auf Wels.  Der Po ist derzeit bevölkert von Millionen an Meeräschen.  Die sammeln sich in der Nacht in Ufernähe wo sie leichte Welsbeute sind.  Daher reduziert sich die Aktivität der Welse auf wenige Stunden, wo sie sich ihre leckeren Meereshappen holen.

Genau diese Zeit wollten wir nutzen um den einen oder anderen Wels an die Spinnangel zu bringen.

Die erste Nach verlief erfolglos. In den Nächten zuvor verzeichneten die Guides deutlich mehr Welsaktivität. Leider blieb die Aktivität auch an den 2 weiteren Tagen recht zurückhaltend. Trotzdem machte das Spinnfischen enormen Spaß. Absolute Ruhe, angenehm kühl, keine Mücken und dabei immer konzentriert genau an die Steinpackung zu treffen. Dabei verging die Zeit jeder Drift wie im Flug. Unser Guide Beni hatte das Boot sehr gut im Griff und dirigierte uns mit Paddel immer in die perfekte Wurfposition.

Am nächsten Tag beförderten wir unser Köder (Rapala Jointet in 13 cm) wieder mit voller Motivation in Richtung Steinpackungen.  Die Hälfte der Drift war schon vorbei als ich wie aus dem Nichts einen Schlag in meiner Rute verspürte.

Es begann ein heftiger Drill. Der Fisch stellt sich in die harte Po Strömung und in den ersten 25 Minuten bin ich nur Passagier. Jeder Versuch dem Wels einen Meter Schnur abzuringen endet mit dem Verlust mehrere Meter derselben.

Aufgrund des fehlenden Vergleichs am leichten Gerät hatte ich keine Ahnung wie groß der Wels ist.  Als sich der Wels zum ersten Mal zu erkennen gab, lief mir ein kalter Schauer den Rücken runter.  Wenige Minuten später lag der Wels im Boot und das Maßband zeigt unglaubliche 2,27 Meter an. YES!!!!!

Am dritten Tag verzeichneten auch Beni und Thomas jeweils einen Biss keine 10cm von der Steinpackung entfernt.  Die Attacken kamen direkt nach dem Auftreffen. Leider verlor Beni seinen Fisch. Thomas konnte nach einigen Minuten einen Wels mit geschätzten 1,4 Meter landen.

Infos zum Fischen am PO: www.fischradar.com/wallerfischen_am_po_mittellauf/

Guiding: www.grosser-fluss.com/

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