„Ich könnte auch einen Wal schnitzen“

Der US-Amerikaner Mike Jones hat eine ganz eigene Methode entwickelt um die besonderen Fänge eines Angellebens zu verewigen: er ist Fischschnitzer.

Mike Jones mit einigen seiner Kunstwerke.

Mike Jones mit einigen seiner Kunstwerke.

26 Jahre ist es mittlerweile her, dass dem Fisch-Präparator Mike Jones aus dem US-Bundesstaat Idaho ein Gedanke kam. Es müsste doch auch möglich sein müsste, Fische wohlbehalten wieder in ihr nasses Reich zurückzusetzen und dennoch ein ewiges Andenken für die – in den Staaten deutlich wichtigere als hierzulande – Trophäenwand zu haben. „Ich war immer ein bisschen frustriert, dass ich als Präparator immer stark auf unsere Kunden angewiesen war – wenn ich schlechte Qualität geliefert bekam, waren auch die Fisch-Präparate in der Qualität limitiert“, erklärt Jones die Ursprünge seiner Fischschnitzerei und ergänzt: „ich sah wunderbare Fische in Angelzeitschriften und wollte einfach in der Lage sein all diese Fische naturgetreu und so perfekt wie möglich nachzubilden“.

Beigebracht hat sich der Fliegenfischer seine Kunst dabei selbst mit der Hilfe von Fachbüchern. „Die ersten Schnitzereien waren fürchterlich, aber ich lernte von Fisch zu Fisch meine Fehler zu minieren – vielleicht nicht die schnellste, aber für mich sicher die nachhaltigste Art zu lernen.“ Anfänglich schnitzte Jones noch Holz des Tupelo-Gummibaums aus den Sümpfen der Südstaaten, schwenkte aber bald zu hochverdichtetem Urethan-Schaumstoff um, welchen er in den verschiedensten Härten bearbeitet. „Der Schaumstoff ist weder anfällig für Feuchtigkeit, noch für Temperaturschwankungen und ist somit deutlich langlebiger als Holz“, sagt Mike Jones, „das Schnitzen an sich ist allerdings gleich“.

Die rohe Form wird aus dem Urethan-Schaumstoff noch mit der Säge geschnitten, danach ist alles Handarbeit mit sehr viel Liebe zum Detail.

Die rohe Form wird aus dem Urethan-Schaumstoff noch mit der Säge geschnitten, danach ist alles Handarbeit mit sehr viel Liebe zum Detail.

20 bis 30 Stunden dauert es, bis ein fertiges Produkt seine Werkstatt verlassen kann. Als Basis für seine Arbeiten benötigt Jones nur die Länge und den Umfang des Fisches sowie einige Foto, welche die Farben und die Form des Fischs zeigen. „Natürlich gilt: je mehr Info, desto besser“, erklärt Jones. Möglich ist dabei so ziemlich alles. „Wenn ich es mir vorstellen kann, kann ich es auch schnitzen“, sagt der 49-Jährige mit voller Überzeugung, „ich könnte auch einen Wal schnitzen wenn dies jemand wünscht und auch bezahlen würde.“ Pro Inch seiner Fisch-Schnitzereien verlangt der Fischschnitzer 14 Dollar für Werkstücke, die an der Wand hängen sollen, 28 Dollar für beidseitig bemalte Fische. Als Beispiel: Ein 50 Zentimeter langer Fisch  würde somit 275 Dollar (rund 200 Euro) in der einseitigen Wand- und 550 Dollar in der Rundum-Version kosten. Wenn gewünscht wird der Fisch zur besseren Präsentation auf einen Felsen drapiert, der natürlich auch geschnitzt wird.

Ob Regenbogenforelle ...

Ob Regenbogenforelle …

... Äschenduo ...

… Äschenduo …

... oder Hecht samt Beute: die geschnitzten Fische sind täuschend echt.

… oder Hecht samt Beute: die geschnitzten Fische sind täuschend echt.

Hechte, Saiblinge, Barsche, Forellen, Zander, Lachse und viele weitere Spezies: Über 200 Fische hat Jones mittlerweile geschnitzt. Wen es nach ihm geht können es auch ruhig noch deutlich mehr werden, immerhin hat sich der Amerikaner vor kurzem mit seiner Schnitzkunst selbstständig gemacht und hofft weiterhin auf große Nachfrage seiner fischenden Kunden. Viele Beispiele für die Kunst von Mike Jones sowie auch die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme gibt es unter www.fishbymike.com

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