Sardinien ist bekannt als die Tropische Trauminsel des Mittelmeeres, doch nicht nur die atemberaubenden Strände verzauberten mich. Auch die Fischerei wird im Mittelmeer deutlich unterschätzt. Zu Unrecht … Da soll es ja nur Aquariumfische geben, nicht grösser als der Unterarm. Wie falsch! Wenn man weiß, wo sich die großen Räuber des Mittelmeeres aufhalten und ein bisschen Glück hat, erlebt man eine Fischerei, die man so nie erwartet hätte – inklusive schmerzenden Armen nach langen Drills. Ich wollte schon immer einen Thunfisch fangen, einen der stärksten Fische auf unserem Planeten! Und um die Gewässer in Sardinien findet man neben großen Zahnbrassen, Amberjacks auch den legendären Blauflossenthunfisch.

Nach einem kurzen Flug landete ich in Olbia, Sardinen. Danach ging es weiter mit dem Taxi in den Norden. Dort angekommen, probierte ich es die ersten paar Tage auf die Fische, die man vom Ufer aus erreichen konnte. Bei den Klippen sieht man oft Meeräschen und sonstige Kleinfische schwimmen. Ich habe es jedoch mit meiner Spinnrute auf die Räuber abgesehen, mit wenig Erfolg. Nach mehreren Stunden Werfen konnte ich gerade mal einen Wolfsbarsch ausfindig machen, der dem Köder scheinbar nur zuschauen wollte, wie er verführerisch an ihm vorbeigezogen wurde. Nach 3 Tagen Ferien, ging es dann endlich Angeln. Richtig ANGELN! Ich habe zwei Tage mit Local Guide Andrea Squerr gebucht.

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Tag 1

Das Wetter war ziemlich wild und unberechenbar an diesem Morgen. Als ich auf das Meer schaute, wurde mir ein  bisschen unwohl beim Anblick der Wellen. Das Gefühl legte sich nicht, eher im Gegenteil, als ich das Boot von Andrea sah. Ein kleines, vielleicht sechs Meter langes, Hartgummiboot mit einem 40 PS Außenbordmotor. Doch als wir zu fischen anfingen, wurden die Wellen sekundär.

Ich wollte unbedingt einen Thunfisch fangen, also war ich anderweitig beschäftigt, als mich auf die raue See zu konzentrieren. Wir suchten den Horizont nach Vögeln ab, die kleine Fischschwärme unter der Wasseroberfläche jagen. Nach 20 Minuten hatten wir 10 Köderfische (Sardinen und Makrelen) auf unserem Boot, die wir mit dem „Sabiki-Rig“ fangen konnten. Die Montage war einfach. Eine starke Big Game Rute mit einer Shimano Tyrnos und starker Monofilen Hauptschnur mit einem Fluorocarbon Vorfach und einem Ballon als Auftrieb sowie Bissanzeiger an der Hauptschnur, der sich bei einem Biss löst. Am ersten Tag probierten wir unser Glück mit dem Driftfischen, da es für diese Fischerei Wind braucht, was wir zu genüge hatten. Nebenbei warfen wir Fischstücke über Bord, als Lockmittel für Thunfische, die solche Geschmäcke über mehrere Kilometer ausfindig machen können. Auf dem Echolot sahen wir einige Fische, die scheinbar nicht an unserem Köder interessiert waren.

Nach gut sechs Stunden sahen wir einen Fisch, der mehrmals auf unserem Echolot erschien. Das heißt, er kreist um unser Boot, um die Fischstücke aufzusammeln. Darunter war auch unser Köder. Andrea fing an zu lächeln und sagte selbstsicher: „Now watch“. Und tatsächlich, keine 10 Sekunden später, fing die Rolle an zu kreischen. Der Fisch nahm locker 100 Meter Schnur von der Rolle. So einen starken Run habe ich noch nie erlebt. Danach hieß es Pumpen und Festhalten, was bei Wellengang gar nicht so einfach ist, wenn ein Fisch am anderen Ende hängt, der fast so schwer ist, wie man selbst. Nach 20 Minuten sah ich ihn das erste Mal. Im strahlenden Sonnenschein, glänzte uns der Fisch entgegen. Kurze Zeit später war es soweit und wir konnten ihn landen! Was für ein wunderschöner Fisch!! Mit 40 kg stellt er einen der Durchschnittsfische für diese Gegend dar.

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Tag 2

Ich war schon überglücklich mit dem Erfolg, den wir vor ein paar Tagen hatten. Das Wasser war an diesem Tag spiegelglatt, was das Finden der Köderfische um einiges vereinfachte. An diesem Tag schleppten wir unsere Köder hinter dem Boot her.

Nach drei Stunden Ruhe, bog sich die linke Rute plötzlich vielversprechend durch. Ich nahm sie in die Hand und merkte sofort, dass in etwa 10 Meter Tiefe etwas Schweres an meinem Haken hängt. Der Fisch nahm langsam, aber stetig Schnur von der Rolle und ließ ich von meinen Pump-Versuchen nicht beeindrucken. Der Fisch war jetzt auf 50 Meter Tiefe. Als ich ihn 10 Meter raufbringen konnte, nahm er innerhalb weniger Sekunden all die gewonnene Schnur zurück.

Nach 30 Minuten hatte ich ihn auf 20 Meter Tiefe. 5 Minuten später bereits auf 10. Für die letzten 10 Meter brauchte ich mehr als 10 Minuten, da der Fisch unter dem Boot kreiste und seinen massigen Körper gegen das Wasser stellte. Als er zur Oberfläche kam, sah ich wie groß mein Fang war. Mehr als 150 cm und gute 60kg! Was für ein Traumfisch!! Und das nur 1.5 Stunden Flugzeit von mit Zuhause entfernt.

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