Stellen Sie sich folgende Szene vor. Ein Angler fischt an einem See vom Bellyboot aus auf Forellen. Im Augenwinkel sieht er einen Seeadler über ihm seine Kreise ziehen. Plötzlich nimmt eine schöne Forelle den Streamer.  Soweit noch nichts Besonderes. Aber was darauf folgt, wird grashopr25, so nennt sich der Angler im Filmportal YouTube, sein ganzes Leben nicht vergessen. Die Forelle ist nur 2 Meter vor ihm bereit zum Landen, als sich wie aus dem nichts der Seeadler mit ganzer Gewalt auf die Forelle stürzt, sie packt und sich mit der Beute samt Köder und Schnur davon macht.

Wer denkt das wäre nicht zu toppen, soll sich in die Lage von „Superviralman“ und seinem Vater versetzen. Die beiden Kanadier hatten es vom Boot aus auf Lachs abgesehen und konnten einen Lachs mit rund 13 kg fangen. Nach einem harten Drill wird der Lachs gekeschert. Genau in diesem Moment taucht ein Seelöwe auf und packt sich den Lachs samt Kescher. Was dann folgt ist der härteste Drill den die beiden Angler wohl je erleben werden.

Erzählt man solche Geschichten Freunden und Bekannten wird man bestenfalls ungläubige Blicke ernten oder die Geschichte wird  als Anglerlatein abgetan. Bei  Grahopr25 und Superviralman wird das nicht passieren, denn sie haben die Szenen gefilmt!

Und sie nicht die Einzigen. Mittlerweile halten viele Angler ihre Erlebnisse am Wasser als Video fest. Brauchte man früher noch ein teures Videoequipment, kann heutzutage fast jedes Handy und jede Digitalkamera auch  Filme aufnehmen. Auch die Bedienung der Geräte ist viel einfacher geworden. Kinderleicht lässt sich die Kamera am Fernseher oder am PC anschließen und das eigene Angelvideo kann stolz der Familie oder Freunden präsentiert werden. Auch im Internet gibt es zahlreiche Möglichkeiten den eigenen Angelfilm zu veröffentlichen. Neben dem größtem Videoportal YouTube, gibt es inzwischen eine Reihe von Portalen wie fishpipe oder bissclips die sich auf Angelfilme spezialisiert haben. Bei der Suche des Stichwortes „Angeln“ im Videoportal YouTube kommen unglaubliche 18.600 Treffer. Keine Frage: Das Filmen beim Angeln erfreut sich großer Beliebtheit.

Beim Stöbern in den diversen Internetportalen findet man einerseits viele spannende, lustige, kuriose und gut gemachte private Angelvideos. Andererseits sind auch unzählige nicht besonders sehenswerte Videos zu finden. Aber was macht ein gutes Angelvideo aus und was sollte man gerade als Anfänger unbedingt beachten? Robert Elsbacher von RE Film (www.re-film. hat jahrelange Erfahrung bei der Produktion von Angel- und Naturfilmen. „Für einen guten Angelfilm muss nur eine Handvoll einfacher Regeln beachtet werden.“  weiß Robert Elsbacher.

1.)    Unterschiedliche Perspektiven und kurze Szenen machen interessante Videos.  Am besten arbeitet man beim Videodreh wie mit der Fotokamera auch.  Erst einen Ausschnitt einstellen, dann einige Sekunden filmen und weiter zur nächsten Szene aus einer anderen Perspektive. Unter gewissen Umständen, kann dazu auch die Zoomfunktion der Kamera verwendet werden.

2.)    Die Kamera ruhig halten und nicht bewegen. Nicht die Kamera soll sich bewegen sondern was man filmt. Wackelige Aufnahmen machen den Zuseher seekrank und müssen vermieden werden.  Brauchbare Stative kosten wenig Geld und bringen ein deutlich besseres Ergebnis.

3.)    Reden Sie mit den Zusehern.  Der spannendste Drill wirkt oft langweilig wenn nichts dazu gesagt wird. Lassen sie einen Moderator die Aufnahme führen oder fügen Sie später einen Sprecher hinzu. Wollen oder können sie dies nicht, so arbeiten Sie mit Inserts und Untertitel.

Ist das Filmmaterial im Kasten erfolgt der Filmschnitt. Genauso wie Fotos muss auch Videomaterial nachbearbeitet werden.  Für den Filmschnitt gibt es eine große Auswahl an Programmen, wobei insbesondere für Anfänger eine kostenlose Software wie der Windows Live Movie Maker 2011 oder das iMovie für den Mac völlig ausreichend ist.

Der Hecht lauert einer Entenfamilie auf.

Schnittprogramme bieten eine Vielzahl an Werkzeugen um das gedrehte Material in Form zu bringen. Für Übergänge zwischen einzelnen Passagen stehen dem Cutter eine Vielzahl an Effekten zur Verfügung. Da löst sich ein Bild in lauter kleine Kästchen auf und das neue Bild wird in Sternform wieder eingeblendet. Anfängervideos erkennt man häufig daran, dass versucht wird möglichst viele verschiedene Effekte in einem Film zu verwenden.  Hier gilt allerdings die Faustregel: „Weniger ist mehr.“ Da zu viele verschiedene Effekte oft ablenken und als störend empfunden werden, ist in vielen Fällen ein harter Schnitt (ohne Effekt) die beste Lösung. Weiche Schnitte (mit Effekt)machen bei unzusammenhängenden Szenen oder wenn ein Szenenwechsel stattfindet. Wechselt man beispielsweise im Film von einem Tag zum nächsten, ist der Effekt „ausblenden auf schwarz“ eine sehr gute und  passende Option.

Neben dem geeigneten Bildmaterial und dessen Bearbeitung ist das Tonmaterial ein enorm wichtiger Bestandteil auf dem Weg zu einem guten Homemade-Video. Die musikalische Untermalung ist wichtig und kann z.B. Stimmungen verschärfen, oder einen Spannungsbogen aufbauen. Dennoch sollte darauf geachtet werden, dass die Musik das Bildmaterial unterstützt und nicht zu sehr in den Vordergrund tritt – darum auch das Wort: Hintergrundmusik.

Für den privaten Gebrauch kann auf das eigene Musikarchiv zugegriffen werden. Will man ein Video auf YouTube und Co veröffentlichen läuft man schnell Gefahr einer Copyright Verletzung mit dem Ergebnis, dass der Anbieter die Tonspur sperrt.  Im Internet findet sich eine Vielzahl von freien Musiktiteln, die ohne Gefahr einer Copyright Verletzung heruntergeladen werden können. In diesen Portalen findet man, dank gut gemachter Suchfunktion, den zum Video passenden Musiktitel einfach und schnell.

Zurück zu den beiden Hobbyfilmen grashopr25 und Superviralman. Ihre Videos glänzen nicht durch besondere Schnitt- oder Kameratechnik, eher im Gegenteil. Was ihre Videos ausmacht ist der besondere Moment den Sie mit Ihren Kameras einfangen konnten, der durch nichts zu ersetzen ist. Zugegeben, die Erlebnisse der beiden sind schon sehr außergewöhnlich und sie hatten eine große Portion Glück derartige Szenen filmen zu können.  Klar ist auch, solche besonderen Momente können nicht geplant werden, jedoch erlebt jeder Angler am Wasser seine eigenen besonderen Momente. Einer der spannendsten Momente ist  sicherlich der Biss und der darauffolgende Drill.

Einen Biss Live zu filmen ist das Ziel jedes Hobbyfilmers und der Höhepunkt im Angelfilm. Dazu braucht es den richtigen Riecher, eine gehörige Portion Ausdauer und eine Kamera die immer eingeschaltet ist.  Am Markt findet man wasserdichte Helmkameras die mittlerweile auch leistbar sind. Diese Kameras laufen mit der passenden Speicherkarte mehrere Stunden und sind vor allem nicht störend beim Angeln was speziell beim Spinn- oder Fliegenfischen entscheidend ist. Die Ergebnisse solcher Marathonfilmaufnahmen sind oft sensationell und vor allem sehr authentisch.

Ein sehr gutes Beispiel dafür liefert AlexdaKub. Er angelt alleine am Fluss vom Boot aus auf Waller. In aller Ruhe prüft er sein Vorfach und justiert die Kamera. Dann folgt der Wurf in Richtung Flussmitte. AlexdaKub holt den Köder langsam ein, bis er wie aus dem Nichts von einem hammerharten Biss überrascht wird. Die Bremse schreit und hört nicht mehr auf. Mit jeder Sekunde reißt der Fisch meterweise Schnur von der Rolle. AlexdaKub  versucht den Anker zu lösen um dem Fisch zu folgen, was ihm jedoch nicht gelingt. Wird er den Riesenwels landen können? Die Antwort finden Sie hier!

Nützliche Links:

Filmportale:

www.youtube.com

www.fishpipe.com

www.bissclips.tv

Videoschnitt:

http://windows-movie-maker.softonic.de/

http://en.kioskea.net/download/download-1238-imovie-hd

Helmkamera:

http://de.gopro.com/

Freie Musik:

www.jamendo.com

www.productiontrax.com/

http://www.stonewashed.net/free-music.html

http://incompetech.com

Empfehlenswerte Angelvideos:

Wird es das Boot über die Wellen schaffen?
Kurios: Jerkbait aus einer Karotte geschnitzt.
cleverer Vogel – Anfüttern mach Sinn
Panne beim Eisfischen

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.