Da ich vergangenen Sonntag in strömendem Regen dem wunderbaren Bruce Springsteen im (klarerweise nicht überdachtem) Münchner Olympiastadion lauschen durfte ist der Titel des heutigen Fangberichts … ja … nennen wir es … eine kleine Verbeugung vor dem alten Herren mit der unverändert starken Stimme. Und ja, irgendwie musste ich heute eben nochmal an diesen Abend denken. Nicht nur aber eben auch aufgrund der identen Wetterlage (saukalt und starker Regen). Aber jetzt höre ich lieber mit der „Bosserei“ auf und komm zur Sache.

Scheiß Wetter, super Stimmung: The Boss hat voll abgeliefert.

Scheiß Wetter, super Stimmung: The Boss hat voll abgeliefert.

Ich hab es nicht mehr ausgehalten. Seit gefühlten Jahrzehnten war ich nicht mehr vernünftig fliegenfischen. Gut, es waren einige Wochen. Und ja, es gab zwischenzeitlich immer wieder mal kleine Zeitfenster wo die Angelei möglich war, aber im Normalfall bei sehr bescheidenen Wasserverhältnissen und somit auch dementsprechenden Ergebnissen. Nicht dass es mir bei der Angelei rein um den Fang geht, aber ab und an darf sich dann doch mal ein Schuppenträger an die Fliege verirren.

Keine Frage, auch die Kurzausflüge der letzten Wochen waren schön, ...

Keine Frage, auch die Kurzausflüge der letzten Wochen waren schön, …

... aber sie wurden eben permanent von Gewittern, Regen und unpackbaren Wasserverhältnissen unterbrochen, ...

… aber sie wurden eben permanent von Gewittern, Regen und unpackbaren Wasserverhältnissen unterbrochen, …

... und auf Dauer nützen eben auch die schönsten Naturimpressionen nichts (für den Angler).

… und auf Dauer nützen eben auch die schönsten Naturimpressionen nichts (für den Angler).

Also gut, was tun? Der Regen hört nicht auf und schön langsam kann ich mich selbst nicht mehr jammern hören. Dank dem Location-Tipp eines Angelforum.at-Mitglieds war ich schon seit längerem auf ein kleines Bächlein in nicht allzu dramatischer Entfernung meines Wohnorts neugierig. Und das beste an der Geschichte, man kann an der Kartenverkaufsstelle anrufen und fragen, wie denn das Wasser momentan so ist. Gesagt, getan. Vor lauter Angelgeilheit wählte ich die Nummer mit fast schon zittrigen Fingern und war mir zwar – ob des steten Regens – zu 99 % der Antwort bewusst, aber naja, es geschehen ja immer wieder Wunder, und hoffen darf der verzweifelte Flugangler ja wohl noch.

IMG_0934Lange Rede, wenig Sinn: das Wasser war super. Trotz Dauerregen, saukalten Temperaturen und allem pipapo trotzte dieses wackere Gebirgsbächlein den widrigen Bedingungen und verkleidete sich einfach als Sommerbach bei Niedrigwasser. Fragt mich bitte nicht warum, es ist mir ehrlich gesagt auch egal, Fakt ist, es war so. Und deswegen durfte ich heute trotz vergessener Wathose, leckem Watstiefel, einem vollen Griff in die gebirgig-feurigen Brennesseln und auch einer kleinen (unfreiwilligen) Rutschpartie einen schlammigen Waldabhang hinab eines erleben: einen echten Glory Day.

Was soll ich sagen: mit nassen Füßen, nassem Arsch und eigentlich überhaupt relativ gut angefeuchtet hab ich es gut vier Stunden ausgehalten. In diesen – und jetzt kommts – konnte ich rund 30 Bachforellen fangen (bei etwa 20 hörte ich zu zählen auf), hatte etwa doppelt so viele Bisse und konnte als Highlight bei einem schönem lang gezogenen Gumpen mit massiver Unterspülung bei 13 aufeinander folgenden Würfen 13 Fische fangen. Einfach unglaublich. Dazu ließ mich noch ein wunderschöner Feuersalamander direkt am Wanderweg die mittlerweile gänzlich durchnässte Funktionsunterwäsche vergessen und zauberte mir ein (kitschig, aber ist die Wahrheit) Wanderlied auf die Lippen.

Darüber hinaus konnte ich endlich meine – vor kurzem als Geschenk bekommene – GoPro ausprobieren und hab mich in den letzten Minuten auch ein bisschen am Videoschnitt versucht. Ich weiß es gibt noch vieles zu verbessern (allen voran einen vollen Akku mitnehmen um nicht gleich wieder aufhören zu müssen und auch die Raucherei kommt mit einem Chestpack nicht so extrem gut), aber dennoch macht es Spaß und darum soll es ja schließlich auch gehen.

Insofern bin ich froh heute mal die (in weiterer Folge nassen) Balls gehabt zu haben um endlich mal wieder einen sensationellen Angeltag in der Natur erleben zu dürfen…

tl, gue

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