Endlich wieder Abenteuer, rein in den Dschungel und ran an die Zähne starrenden Räuber des Orinoko und seiner Nebenflüsse. Venezuela ist die Heimat einiger monströs aussehender und unter Spinfischern für den harten Drill bekannten Raubfische, welche schon immer weit oben auf meiner Liste standen. Die Rede ist von den legendären Payaras und farbenprächtigen Peacock Barschen, welche im Orinoko und dessen Einzugsgebiet ihr Unwesen treiben. Im Januar letzten Jahres war es endlich soweit. Unsere sieben Mann starke Expeditionsgruppe machte sich von Frankfurt aus auf den Weg nach Caracas und dann weiter rein ins Nichts des mächtigen Orinoko Einzugsgebietes.

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Wenn man an Südamerika denkt, so fallen einem sofort tanzende Menschen, laute Latinomusik und leicht bekleidete Mädels in Bikinis ein, welche auf der Strandpromenade entlang stolzieren. Als wir in unserem Hotel in einem Vorort von Caracas direkt am Strand eincheckten, wurden wir schon von der lauten Musik der Karaokebar direkt gegenüber empfangen. Die Leute tanzten auf der Straße und die Bikinimädels rollten an uns vorbei. Ja richtig, rollten an uns vorbei. Wir alle waren geschockt, als wir die extreme Dickleibigkeit fast aller auf der Promenade befindlichen Menschen bemerkten. Na ja, bei dem nahezu komplett frittierten und von Fett nur so triefenden Gerichten wohl auch kein Wunder… Nach ein paar kalten Bier und einer kurzen Nacht brachen wir früh Morgens endlich in Richtung Orinoko auf.

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Mit dem Flieger und einer geschätzten Tonne an Gepäck flogen wir zu einem kleinen Flughafen an der kolumbianischen Grenze. Die Hitze traf uns wie eine Faust ins Gesicht als wir aus dem voll klimatisierten Flieger auf die Rollbahn traten. Der heiße Wind, der an einen auf Volldampf gestellten Föhn erinnerte, blies uns mit einigen Windstärken ins Gesicht. Unser Gepäck wurde von Hand auf einen alten Anhänger gepackt und mit zehn Mann zum „Gepäckband“, welches einen stechschrittartigen Rhythmus von sich gab, gerollt. Alles da, nix fehlt! Hervorragend. Ein gemütliches Ferienhaus am Stadtrand war unsere Unterkunft für die letzte Nacht in der Zivilisation bevor es dann erstmals rein in die Pampa gehen sollte. Zusammen mit Jan und Richard, unseren Partnern vor Ort, wurde das Expeditionsequipment für die kommenden Tage gepackt und das Tackle sortiert. Nach einem tollen BBQ mit, wie in Südamerika üblich, Fleisch, Fleisch und nochmals Fleisch, fachsimpelten wir noch bis in die frühen Morgenstunden.

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Endlich war er da. Jener Tag auf welchen wir schon seit dem wir in Venezuela angekommen waren hingefiebert hatten. Mit einem vollklimatisierten Mercedes Sprinter, welcher bis unter das Dach mit unserer Ausrüstung vollgestopft wurde, ging es in Richtung Orinoko zu einem kleinen Schmugglerhafen in einem Seitenarm des mächtigen Stromes. Die Eisblöcke welche wir zum Kühlen unserer Lebensmittel mitgenommen hatten wurden fachmännisch im gesamten Sprinter verteilt. Ich selbst hatte die Ehre in meinem Fußraum einen der kalten Brüder lagern zu dürfen. Eine frostige Fahrt stand mir bevor, die ich mit angewinkelten Beinen und etwas eingefrorenen Weichteilen doch halbwegs überstand. Einige Militärcheckpoints und einige Kilometer später erreichten wir endlich den Ausgangspunkt unserer von nun an gut zwölf Tage dauernden Expedition. Da das Benzin in Venezuela so billig ist, dass man mit gut zwei Euro 80 Liter Benzin tanken kann, herrscht ein reger Benzinschmuggelverkehr an der Grenze Kolumbiens. So war es auch ratsam, die Kameras und Fotoapparate besser versteckt zu halten.

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Als wir unseren Langbaum in einheimischer Bauweise beluden, wurden wir misstrauisch von den Schmugglern und Offizieren beobachtet. Schließlich war man sich nicht sicher was diese Gringos, mit bazookaähnlichen Rohren und einer Tonne Equipment denn hier wollten. So waren wir froh als wir endlich unseren Weg durch die zahlreichen, mit Benzinfässern überladenen Schmugglerboote hinaus auf den Orinoko bahnen konnten. Da lag er dann vor uns. Ein beeindruckender Anblick bot sich uns, als wir unseren Weg den Fluss hinauf zu einer kleinen Insel mitten im Strom bahnten. Diese Insel sollte für die kommenden vier Nächte unsere Bleibe sein. Während wir unsere Angelsachen richteten, fing Richard bereits an das Camp und die Hängematten aufzubauen. Wir konnten es natürlich kaum erwarten endlich auf die Payaras fischen zu können.

 

Brachiale Kämpfer in reißenden Strömungen

Von unserer Insel aus machten wir uns auf den Weg zur ersten Stromschnelle an welcher sich die Payaras mit Vorliebe aufhalten sollten. Doch der Weg dorthin war alles andere als einfach. Der Orinoko ist in diesem Teil sehr verästelt und große Steinaufhäufungen teilen den Fluss immer wieder in kleine Seitenarme und Nebenflüsse auf. Bereits nach wenigen Minuten Fahrt ging es direkt auf eine doch sehr beeindruckend aussehende Stromschnelle zu, welche wir mit unserem Einbaum runter mussten. Viel Platz zur Wasseroberfläche gab es nicht und wir wollten uns nicht ausmalen was passieren würde, wenn sich das Boot querstellen sollte. Doch unser Guide, ein Kolumbianer der schon sein ganzes Leben in diesem Gebiet unterwegs ist, meisterte die Stromschnelle mit Bravour. Für ihn war das Ganze wohl eher ein Sonntagsausflug und keine wirkliche Herausforderung. Für uns hingegen war das schon ziemlich aufregend. Es folgten noch weitere Stromschnellen bis wir zielstrebig auf eine wahre Monsterstromschnelle zusteuerten. Hier war beim besten Willen kein Weiterkommen möglich. Wollten wir auch nicht. Diese Stelle sollte unser erster Payara-Spot werden.

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Die Payaras stehen oft direkt unter- und oberhalb von Stromschnellen. Hier warten sie auf die Beutefische welche entweder die Stromschnellen hinauf wollen oder geschwächt bereits gemeistert haben. So parkten wir das Boot in einem Ruhigbereich unterhalb einer wirklich dicken Stromschnelle. Zu Fuß ging es dann weiter auf den glatt geschliffenen und in der Sonne glänzenden Steinen. Die Sonne kann in diesem Teil des Orinokos so heiß werden, dass die Steine sich mehr oder weniger selbst legieren. Ein längeres Sitzen auf den schwarzen von der Sonne aufgeheizten Steinen war ohne Unterlage nicht möglich. So suchte sich jeder einen geeigneten Platz zum Fischen und die ersten Gummifische und Wobbler flogen in die Stromschnellen und die Kehrwasser. Für das Payarafischen verwendeten wir starke Spinruten bis 120 Gramm Wurfgewicht zwischen 2,10 und 2,70 Meter Länge. Ein wirklich starkes Rückgrat ist zwingend erforderlich, da die Payaras richtig in der Strömung Gas geben können. Unsere 4000er Rollen waren mit 15 Kilo geflochtener Schnur bestückt und das Titanvorfach mit einer Tragkraft von 17 Kilo schützte gegen die brachialen Zähne der Payaras.

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Es dauerte auch nicht lange, da schlug es das erste Mal ein. In einer wilden Flucht schoss der Payara die Strömung hinunter und begann wild zu springen. Was für ein Anblick! Nach einem heftigen Drill landeten wir den ersten Venezuela-Payara mit dem Schwanzwurzelgriff. Für seine Größe von vielleicht vier Kilo lieferte der Fisch einen brutalen Drill. Mit jedem Wurf fischten wir uns mehr und mehr ein. So fanden wir heraus, dass eine sehr erfolgreiche Methode das Fischen mit Rapala Magnum oder Shad Rap Wobblern war. Diese warfen wir mitten in die stärkste Strömung, ließen sie dann ein bisschen abtreiben, bevor wir den Schnurbügel schlossen. Der Köder trieb nun mit der Strömung ab und pendelte sich vom starken Strömungsbereich langsam in den Übergang zum ruhigeren Wasser ein. Die Bisse kamen hammerhart direkt am Übergang vom extremen zum langsamen Strömungsbereich in jenem Moment, an dem der Wobbler zu laufen anfing. Dominik und Andree perfektionierten diese Angelmethode und konnten einen Payara nach dem anderen fangen.

 

Ein weiterer Topköder waren Gummifische mit großem Schaufelschwanz zwischen 16 und 25 Zentimetern Länge. Vor allem fluorgrün mit Glitter sowie fluorgelbgrün brachten die besten Erfolge. Aber auch rotorange und neongrün sowie Leuchtfarben waren sehr erfolgreiche Köder. Wir wussten bereits von vergangenen Expeditionen nach Uganda, dass hier im tropischen Süßwasser die Standardhaken sowie Sprengringe und Karabiner ausgetauscht werden mussten. So tauschten wir alle Drillinge gegen Owner ST 41 Salzwasserdrillinge aus und nutzten schwerere Owner Sprengringe für alle unsere Montagen. Die Gummifische montierten wir mit einem 28 Gramm Jigkopf aus dem Meeresbereich sowie mit einem Stringerhook, welcher mit einem Sprengring im Wirbel eingehängt wurde. Als Vorfach kam ausschließlich Titanvorfach zum Einsatz. Durch die Zähne sowie den brachialen Drill überlebt normales Stahlvorfach nur wenige Fischattacken und musste stetig ausgetauscht werden. Ein Titanvorfach in 40 Zentimetern Länge sowie in der passenden Länge für die Stringerhooks leisteten hervorragende Dienste.

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Die Gummifische baten uns die Möglichkeit, auch tiefere Bereiche besser befischen zu können. Die Taktik war ähnlich wie beim Fischen mit Wobbler. So wurde der Gummi direkt in die volle Strömung geworfen und abtreiben gelassen. Sobald der Strömungsdruck schwächer wurde fischten wir grundnah und im Mittelwasser die Rückwirbel und Ruhigwasserbereiche ab. Diese Vorgehensweise war unschlagbar und der Gummifisch eindeutig der beste Köder beim Payarafischen in diesem Teil des Orinokos. Das einzige Problem mit diesen Ködern ist, dass sie meist nach ein oder zwei Payaras total zerlegt sind. Wer also nach Venezuela kommen will sollte sich ein paar Kilo Gummifische einpacken und den Sekundenkleber nicht vergessen. Ich kann mich noch gut erinnern, als wir gegen Ende des ersten Teils der Expedition schon gut leergefischt waren und ich nur noch einen leuchtenden Gummifisch aus einem Wallerprogramm in der Box liegen hatte. Aufgrund der Größe riggte ich diesen Monstergummi mit zwei Drillingen, nannte ihn liebevoll „El Diablo“ und schmetterte ihn in die Strömungen des Orinokos. Kaum war „El Diablo“ ein paar Meter abgesunken krachte es auch schon. Die erste Flucht war pervers. Die 15 Kilo Geflochtene flog nur so von der Rolle. Dann sah ich einen wirklich dicken Payara wild an der Strömungskante springen. Wieder riss der Fisch Schnur von der Rolle, bevor die Schnur schlaff durchhing. Das Titanvorfach war an der Klemmstelle gebrochen und „El Diablo“ schmückte nun als neues Piercing meinen wohl größten Payara der Tour…

 

In den fünf Tagen welche wir hier am Orinoko auf Payara fischten fanden wir viel über diese Zähne starrenden Raubfische heraus. Nicht immer stehen die Payaras in der vollen Strömung. Eines Nachmittags sahen wir die Payaras an einer langsam fließenden Strecke rauben. Hier bildete eine kleine Sandbank einen Rückwirbel und die Räuber hatten die Köderfische in die Enge getrieben. Bereits beim ersten Wurf kreischte die Rolle auf. Hier räumten wir richtig ab. Und auch die kommenden Tage brachten in eher ruhigen Bereichen einige gute Fische. So ließen wir uns vermehrt beim Stellenwechsel mit dem Boot abtreiben und fischten vom treibenden Boot aus die Steine und Sandbänke ab. Im Unterschied zu den Stromschnellen, welche ein natürliches Hindernis für viele Fische darstellen, sind die Payaras oft aktiv unterwegs und nur dann zu fangen, wenn man vom Boot aus so viel Wasser wie möglich befischt. Insgesamt konnten wir in diesen Tagen 124 Payaras bis 8,5 Kilo fangen sowie etliche Piranhas, die oft kurzen Prozess mit unseren Ködern machten.

 

Fazit Payaras: Das Kraft-Größen-Verhältnis der Payaras haute uns einfach aus den Socken. Bisher hatten wir es noch nicht erlebt, dass 200 Meter Schnur im Süßwasser innerhalb weniger Sekunden von der Rolle geflogen sind. Die Bisse hauen einem schier die Rute aus der Hand, das wilde Bocken und die langen Fluchten sind einfach zu geil! Die Strömung sowie die Kampfkraft der Payaras machen den Raubfisch zu einem der Topkämpfer im Süßwasser! Und wenn man sich dann noch das grandiose Gebiss der Jungs anschaut, kann man gar nicht genug von der Payarafischerei bekommen. Ich habe nun schon einige dicke Dinger im Süßwasser gefangen, aber die Payaras toppen an diesem Gerät alles was ich bisher haken konnte…

 

Rumble in the Jungle!

Nach ein paar aufregenden Tagen inmitten des Orinokos und erster Hängemattenerfahrung, stand uns nun der zweite Abschnitt unserer Expedition bevor. Nachdem wir die Insel mit all unserem Equipment verlassen hatten, ging es für eine weitere Nacht zurück in unser Ferienhaus bevor wir dann am Folgetag zu einem kleinen Nebenfluss des Orinokos aufbrechen sollten. Ach ja, ein Erlebnis welches wir an einem der Militärcheckpoints hatten will ich euch hier nicht vorenthalten. Wir kamen mit unserem vollgestopften Sprinter, welcher übrigens geschwärzte Scheiben hatte, an einen der Checkpoints an und wurden natürlich angehalten. Vor der Türe stand ein mit Narben im Gesicht und düster dreinblickender Soldat. Das Sturmgewehr im Anschlag bestieg er den Sprinter. Ohne ein Wort zu verlieren musterte er unsere ganze Bagage. Wir trugen alle Expeditionskleidung und dicke Stiefel und unsere Rutenrohre lagen im Gang des Sprinters zwischen unseren Sitzen. Horst, welcher mit über siebzig Jahren unser erfahrenster Teilnehmer war, saß ganz vorne. Er hatte seinen Militärhut, sowie ein altes Hemd des österreichischen Militärs an und sah aus wie ein alter Special Forces Ausbilder. Der Soldat war sichtlich unentspannt und begann unserem Fahrer Fragen zustellen. Dieser wurde sichtlich nervös, als der Soldat ihn fragte ob wir Paramilitärs wären. Nach einigen Minuten glaubte man uns schließlich, dass wir keine Söldnergruppe aus Kolumbien waren und ließ uns passieren. Horst erlangte dadurch seinen neuen Spitznamen: „Sergeant Horst!“

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Nun gut, Ziel unseres zweiten Abschnittes war die Jagd nach den verschiedenen Peacock Barschen. Insgesamt gab es in diesem Teil Venezuelas drei unterschiedliche Arten. Den Butterfly Peacock, den Royal Peacock sowie den Speckled bzw. 3-bar Peacock. Letzterer ist die gleiche Art, ändert aber während der Laichzeit seine Farbe. Wieder hieß es unseren Sprinter vollstopfen und rein in die Pampa. Nach einigen Stunden Fahrt über abenteuerliche Pisten erreichten wir unser neues Indiocamp welches direkt am vom Regenwald umgebenen Flussufer lag. Wir erreichten das Camp gegen Mittag und so wurde sofort wieder damit begonnen, das Tackle für die Peacocks zu richten. Alle waren schon wieder richtig fischgeil und so blieb gerade noch Zeit, um etwas zu essen und ein paar Wasserflaschen für den Tag zu schnappen.

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Beim Peacockfischen verwendeten wir kurze, meist einteilige Ruten aus dem Schwarzbarsch Sektor mit einer Länge von 1,8 bis 2,1 Metern und Wurfgewichten von 60 – 100 Gramm. Ja richtig gelesen: 100 Gramm! Das ist doch mal eine Barschrute… Im Nachhinein stellte sich heraus, dass wir teilweise zu leichtes Gerät am Start hatten. So war ich zumindest froh, meine handgebaute Xzoga G60 dabei gehabt zu haben. Das Problem mit den Peacocks ist, dass diese Jungs direkt im Busch und in den Wurzeln stehen. Sie kommen hoch, schnappen sich den Köder und sind genauso schnell wieder im Wurzelwerk verschwunden wie sie hochgekommen waren. Schwabbelruten und zu dünne Schnüre beenden den Drill bevor er begonnen hat! Ich für meinen Teil hatte mir noch vor der Expedition überlegt, auf eine 8 oder 10 Kilo Geflochtene zu gehen. Irgendetwas sagte mir aber doch, lieber die 15kg Schnur auf die 4000er Rolle zu packen. Im Nachhinein die richtige Entscheidung. Andere Teilnehmer der Gruppe mussten zusehen, wie ein Köder nach dem anderen und eine Rute nach der anderen in der Anfangsphase des Drills über den Jordan ging. Als Vorfach verwendeten wir Fluocarbon oder Hardmono bis 0,50mm Durchmesser und in einer Länge von gut einem bis anderthalb Metern. So hatten wir zumindest eine bessere Chance bei einem im Holz hängenden Fisch beim „Freitauchen“ die Abrisse zu reduzieren. Ans Ende des Vorfaches kamen noch einfache Karabiner und fertig war die Peacock Rute. Im Grunde der gleiche Aufbau wie beim Hecht- oder Zanderangeln.

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Da wir alle heiß wie Frittenfett waren wurde auch keine Zeit verloren und die Langbäume geentert. Mit insgesamt drei Langbäumen fischten wir den doch relativ schmalen und total zugewachsenen Fluss in alle Richtungen ab. Dabei teilten wir uns dementsprechend gut auf. Wir hatten insgesamt mehr als 35 Kilometer wilden Regenwaldfluss zum beackern. Platz genug also, um sich richtig mit Oberflächenködern, Spinnerbaits und kleinen Wobblern auszutoben. Nach einer kurzen Bootsfahrt begannen wir dann vom driftenden Boot aus die überhängenden Büsche anzuwerfen. Das Wasser war relativ klar und je näher man den Köder am abbrechenden Ufer platzierte, desto höher waren die Fangchancen. Unsere Guides machten einen hervorragenden Job als E-Motor und steuerten die Langbäume lautlos mit dem Paddel an die besten Spots. Der erste Peacock ließ auch nicht lange auf sich warten und so begann das muntere Drillen im tiefen Regenwald. Mit der Zeit stellte sich heraus, dass entgegen unseren Erwartungen vor allem Spinnerbaits sowie kleine Wobbler und Twitchbaits um die zwölf Zentimeter den besten Erfolg in diesem Fluss brachten. Wir hatten uns eigentlich auf Topwateraktion mit großen Poppern, Propbaits und Walk the Dogs eingestellt. Na ja, man lernt nie aus… Das Dumme war nur, dass wir nur ein kleineres Kontingent der Spinnerbaits mitgenommen hatten. So wurde am Abend im Camp heiß um die wenigen verfügbaren Spinnerbaits gefeilscht. Diese waren meist nach einem oder zwei Tagen Dauereinsatz durchgefischt und brachen auseinander. Der Köderverlust hielt sich aber trotz der vielen Wurzeln und Büsche zum Glück noch in Grenzen.

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Zwei ganz besondere Tage erlebte ich mit Andree. Wir fischten uns langsam flussab, es war ein herrlicher Morgen mit einer einmaligen Geräuschkulisse. Das Fischen war noch etwas träge aber das sollte sich gegen Nachmittag und in den Abend hinein noch ändern. Wir fischten ausschließlich große Oberflächenköder wie den Wood Chopper und den Maas Marauder, da wir unbedingt einen Dicken an der Oberfläche einschlagen sehen wollten. Wir drifteten gerade um die Ecke einer der vielen Außenkurven mit einem dicken, versunkenen Baum direkt am Ufer, als ich eine heftige Attacke an der Oberfläche bekam. Leider hing der Fisch nicht, doch ein paar Sekunden später schlug es wieder ein und dieses Mal konnte ich den Fisch haken. Da ich mit sehr stark eingestellter Bremse fischte, wurde mein Arm in der ersten Flucht ganz schön lang. Schnell realisierte ich, dass dies kein Peacock sein konnte. Nach einem aufreibenden Drill konnte Andree einen dicken Payara um die acht Kilo mit dem Schwanzwurzelgriff landen! Was ein Prachtkerl und was für ein toller Tagesabschluss. Wir konnten an diesem Tag einige gute Peacocks bis vier Kilo und diesen tollen Payara fangen.

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Am kommenden Morgen konzentrierten wir uns verstärkt darauf, unterschiedliche Köder gegeneinander zu testen. So fischten wir Oberflächenköder, Twitchbaits und Spinnerbaits. Wir fingen sehr gut an dem Tag und so entschlossen wir uns in einen kleinen Altarm zu fahren und dort unser Glück zu versuchen. Es war der letzte Abend an diesem Fluss bevor es weiter gehen sollte. Nach einer erfolglosen Erstbefischung an einem der Tage zuvor, bogen wir noch einmal in den kleinen Altarm ein. Ich fischte wieder den schon sehr ramponierten Spinnerbait mit goldenen, schlanken Blättern und weißem Skirt. Es war schon spät und die Sonne stand schon recht tief als ich einen heftigen Biss direkt in einer Sandtasche am Ufer bekam. Der ersten Flucht nach kein Kleiner! In dem klaren Wasser sahen wir nach einem kurzen aber heftigen Drill einen kapitalen Peacock am Ende meines Vorfaches. Ein beherzter Schwanzwurzelgriff von Andree und das Teil war im Boot. Was für eine Granate und mit 5,7 Kilo schon ein richtiger Brocken. Schnell schossen wir ein paar Bilder und releasten den Fisch in sein Element. Was für ein Abschluss. Aber ein weiteres Highlight sollte noch folgen.

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Andree befischte den Eingang vom Hauptstrom zum Altarm. Die Strömung war hier recht stark, da sich der Flusslauf sehr verengte. Als wir den Peacock fotografierten hörten wir es öfters am Übergang zur Strömungskante rauben. Das hörte sich schwer nach Payara an. Und in der Tat. Jeder Wurf wurde mit einem heftigen Einschlag belohnt. Und so fischte sich Andree in einen richtigen Rausch. So konnte er ein Dutzend Payaras innerhalb von einer halben Stunde fangen. Eine große Eule saß direkt über dem Wasser und betrachtete das Treiben. Ein, zwei Mal flog sie den in die Dämmerung fliegenden Wobbler an. Musste wohl eine Fisch fressende Eule sein… Keine Ahnung. Aber man muss die Fritten essen, wenn sie heiß sind. Es war bereits dunkel als wir zurück zum Camp aufbrachen. Als Dank für diesen tollen Tag gaben wir unserem Guide, welcher sich freute wie ein Schneekönig, noch zwei Payaras als Abendessen mit. Als wir am Camp ankamen waren die anderen Jungs bereits am Abendessen. Unsere allnächtlichen Angelversuche auf Wels blieben leider nicht von Erfolg gekrönt. Zwar bekamen wir Bisse konnten aber keine verwandeln. Dennoch war es eine tolle Erfahrung mitten in der Nacht auf einer Sandbank zu sitzen während allerlei Getier hinter einem durch das Gebüsch hüpft und die Sterne in aller Pracht auf einen nieder strahlen.

 

The long way down…

Wir hatten uns die letzten Tage gut aufgewärmt mit den Peacocks. So konnte es auf die letzte Etappe der Expedition gehen. Dazu mussten wir mehrere Stunden lang mit zwei Einbäumen und unserem gesamten Tackle und unserer Expeditionsausrüstung den Orinoko hinab fahren, um dann weit flussab in einen weiteren in den Orinoko mündenden Fluss zu gelangen. Dieser Fluss sollte unsere letzte Etappe der Reise werden. Wir beluden gemeinsam die Einbäume und entschlossen uns einen „Personeneinbaum“ und einen „Equipmenteinbaum“ zu beladen. So schön so gut. Das klappte auch reibungslos bis wir in den Hauptstrom des Orinokos kamen. Der heftige Wind hatte das Wasser ganz schön aufgewirbelt und so bekamen alle im Frontbereich des Einbaumes sitzenden Passagiere eine Gratisdusche! Der Orinoko zeigte nun seine wahre Größe und wir staunten nicht schlecht, als wir einen Flussabschnitt erreichten der gute drei Kilometer breit war. Der Wind und die Wellen zwangen uns dann, dass ich den „Equipmenteinbaum“ mitten auf dem Orinoko entern musste. Mit der neuen Gewichtsverteilung ging es dann um einiges trockener weiter. Nach einiger Zeit erreichten wir einen Militärstützpunkt an welchen wir unsere Pässe zeigen mussten. Zuerst wollte man von uns, dass wir das gesamte Boot ausladen sollten, doch nach einigem Diskutieren waren wir froh, dass man uns unbehelligt weiterziehen ließ.

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Inzwischen war es schon Nachmittag, als wir die Flussmündung unserer letzten Etappe erreichten. Dort warteten schon unsere neuen Boote auf uns. Kleine Aluminiumboote mit frisiertem 45PS Motor, Minn Kota E-Motor und anständigen Sitzen drauf. Das war mal ein Upgrade von der Holz- in die Businessclass. Schnell verluden wir erneut unseren ganzen Kram, wobei das meiste in ein extra Boot gepackt wurde und somit hatten wir die Chance noch beim Transfer die ersten Würfe im neuen Revier zu machen. Mit gut 50 Sachen ging es nun den Fluss hinauf. Uns erwartete ein völlig anderer Anblick als im letzten Fluss. Dieses Flusssystem war sehr verwinkelt mit breiten Sandbänken und Flachwasserbereichen gemischt mit Lagunen und langen, geraden Passagen, kleinen Altarmen und engen Zwischenstücken. Eine riesige Wasserfläche bei der man ohne Guide aufgeschmissen wäre. Wir fischten nun von vier Booten aus unseren Weg flussauf bis wir das Camp erreichten. Auf unserem Weg konnten wir schon etliche schöne Peacocks fangen. Vor allem die Anzahl an Royal Peacocks war beeindruckend. Diese Peacockart hat eine der tollsten Färbungen. Auch hier waren beim ersten Testfischen die Spinnerbaits und kleinen Twitchbaits den Oberflächenködern klar überlegen.

 

Die Sonne war bereits untergegangen, als ich zusammen mit Horst als Letzer die Lodge erreichte. Wieder hieß es, das Gerät für die kommenden Tage zu richten und eine Köderbestandsaufnahme zu machen. Die Köderboxen waren schon bedeutend leerer geworden und viele der hochwertigen Luckies oder Ilex Twitchbaits waren von den Peacocks zerlegt worden. Ausgebrochene Hakenösen, abgebrochene Tauchschaufeln und Schusslöcher in den Seiten zeichneten unsere Köderveteranen schwer. Zum Glück gab es noch einen Geheimköder, wie sich später herausstellen sollte. Dieser einfache Federjig, gebunden von Lodgeinhaber und Guide Domingo, sollte unsere teure Japanware ausstechen. Doch dazu später mehr. Wir riggten also unser Tackle für die kommenden Tage und legten uns nach einer guten Mahlzeit und einer erfrischenden Dusche schlafen. Schließlich sollte es am kommenden Morgen bereits vor Sonnenaufgang wieder losgehen.

 

Das Fischen hier war wieder komplett anders als in unserem letzten Urwaldfluss. Die weiten Sandbänke und die vom Wasser ausgewaschenen Sandtaschen waren Topstellen für besonders große Peacocks. Grund dafür waren die vielen Süßwasserdelfine welche mit Vorliebe die Peacocks fressen. Daher stehen die kapitalen Exemplare meist in den Sandtaschen, da die Delfine hier nicht durch das flache Wasser zu den Sandtaschen kommen können. Als Köder kommen an diesen Spots vor allem Oberflächenköder und Federjigs zum Einsatz. Dabei wird die Drift mit dem E-Motor soweit verzögert, dass man problemlos die Spots abfischen kann. Was diese Stellen für Überraschungen bereithalten können erfuhren Felix und ich an einem der letzten Tage.

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Wir waren gerade mit unserem Mittagessen fertig und ließen uns langsam etwas stromab treiben. Unsere Köderboxen waren so gut wie leer. Nur noch ein paar Köderleichen waren übrig geblieben. So fischten wir die Domingo Federjigs. Wenige Meter von uns entfernt sahen wir einen ziemlich steil abfallenden Sandabbruch und Felix meinte wir sollen doch mal einfach unser Glück dort versuchen. So warfen wir mehr oder weniger halbherzig unsere Federjigs in diese Sandtasche und kaum war der Köder ins Wasser eingeschlagen, bog sich Felix Rute bereits im Halbkreis. Die langen Fluchten und die heftige Gegenwehr ließ auf einen kapitalen Burschen schließen. Und in der Tag kam ein Peacock von über sechs Kilo ans Boot. Nach einem Foto und dem schnellen Releasen des Fisches warf Felix erneut in die gleiche Tasche. Wieder schlug es ein, wieder ein heftiger Drill, wieder ein sechs Kilo Klopper. Die kommenden sechs Würfe brachten alles kapitale Peacocks bis zu 6,8 Kilo!!! Wir konnten es kaum glauben was gerade passiert war. Wir nannten diesen Spot liebevoll „Los Lochos“ und genossen nach diesem Fangmarathon erst mal ein kühles Bier.

 

„La Laguna“ war ein anderer Hotspot der mehrere kapitale Peacocks bringen sollte. Diese Lagune war nur schwer mit dem Boot zu erreichen und man musste sich durch flaches Wasser und teilweise dichtes Gehölz mit der Machete seinen Weg bahnen. Doch alle Mühe war dieser Spot wert. In dem Stillwasser konnten wir etliche dicke Brocken fangen. Teilweise gelang uns sogar Doppeldrills mit gleich zwei Kapitalen. An einem Tag hatte ich einen Hänger am Grund der Lagune. Dieser löste sich nach einigem Ziehen und eine lange, monofile Schnur kam an die Oberfläche. Wir holten diese ein und an deren Ende befand sich die coolste Handleinenangel die wir je gesehen hatten. Mit Kompass und Gürtelschnalle sah das Teil aus wie ein Miniaturriesenrad mit Pistolengriff. Und zu guter Letzt wurde dieses Gerät auch noch mit einem schönen Rapala Magnum geliefert. Dieser verschwand genau wie die Apparatur in unserer Kiste und wurde stolz unseren anderen Expeditionsteilnehmern am Abend vorgeführt…

 

Neben den Twitchbaits waren vor allem Lipless Cranks der absolute Brenner. Glücklicherweise hatte ich noch einen LVR 15 von Lucky eingesteckt. Diesen konnte man nach seinem Einsatz in Venezuela kaum noch wiedererkennen. Keine Farben mehr drauf, keine Augen mehr drinnen… Einer unserer Topköder für diesen Fluss. Was uns vor allem auffiel war die Art und Weise der Köderführung, welche über Erfolg und Misserfolg entschied. Die Twitchbaits waren dann am erfolgreichsten, wenn man sie regelrecht durch das Wasser prügelte. Und dies in recht flottem Tempo. Alle Köder, welche schnell geführt wurden, fingen weitaus mehr als langsam reingeleierte oder Stop and Go geführte Köder. Auch die Lipless Cranks schlugen wir mit kurzen, brutalen Schlägen durch das Wasser. Ruten mit härterer Aktion waren hier klar im Vorteil was die spezielle Köderführung anging. Und dann nicht zu vergessen unsere Ködernuke aka „Domingos Secret Weapon“. Diesen Federjig musste man so hart und schnell führen, dass am Ende des Angeltages das Handgelenk mehr einer Kaffeemühle ähnelte, als einem anatomisch funktionierenden Gelenk. Aber der Federjig war unschlagbar. Selbst wenn wir noch andere Köder übriggehabt hätten, dieses weiß-gelbe mit ein bisschen Glitter versehene Etwas rockte einfach.

 

Ok eine Besonderheit hatte dieser tolle Fluss noch zu bieten. Die PUUUUTTTAAAAAAS!!!! so wie die Süßwasserdelfine von unseren Guides liebevoll genannt wurden. Diese verstanden es sehr wohl, dass ein gehakter Peacock ein einfacher Snack ist. Wir schauten nicht schlecht, als Domingo den ersten, in einem etwas offeneren Gebiet gefangenen Peacock, in hohem Bogen ins Gebüsch „releaste“! Nur so konnte man sicher sein, dass die Delfine die Peacocks nicht unter dem Boot wegschnappten. Doch selbst mit dieser Methode war das Leben des Peacocks immer noch in Gefahr. Teilweise schossen die Delfine aus dem Nichts hervor und pflückten sich den releasten Peacock aus dem Busch raus. Ganz zum Ärger der Guides. Diese tobten und beschimpften die tollen Lebewesen auf das Schlimmste. Schlugen mit den Ruten ins Wasser, um die Säugetiere vom Boot und den gehakten Fischen fern zu halten. Einige Teilnehmer der Gruppe durften dann die Erfahrung machen wie sich ein Delfin im Drill anfühlt. Dabei schnappten sich die Delfine einfach den gehakten Peacock, fraßen diesen genüsslich bis auf den Kopf runter und hinterließen einen blutenden Kopf mit Köder… Was am Anfang noch recht amüsant war, entwickelte sich zu einem wahren Katz und Maus Spiel, das aber dank unserer verfeinerten Wurfreleasetechnik meist gut für den Peacock ausging.

 

Am letzten Tag dieser Etappe knallte es dann noch mal so richtig für alle Teilnehmer. Wir kamen aus dem Zählen gar nicht mehr raus. So stellte Flo zusammen mit Sergeant Horst einen neuen Rekord auf. Flo konnte an einem Tag sage und schreibe 89 Peacocks fangen. Einige über der fünf und sechs Kilo Marke. Auch Sergeant Horst räumte richtig ab. Er kam auf gute 70 Peacocks. Alle anderen Boote hatten einen guten Schnitt zwischen 30 und 50 Stück… Das war noch mal ein toller Abschluss, bevor wir am nächsten Morgen schweren Herzens wieder aufbrechen mussten. Am Ende des Peacock Kapitels konnten wir 674 Peacocks in unser Fangbuch eintragen. Davon viele Fische zwischen vier und fünf Kilo und zahlreiche Klopper über der magischen sechs Kilo Marke.

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An einem Nachmittag pausierten wir gerade alle zusammen auf einer Sandbank und grillten einige frisch gefangenen Peacocks zum Mittagessen, als Matze seine Rute schnappte und einfach mal einen Fetzen Fisch auf Grund legte. Erstaunlicherweise dauerte es keine fünf Minuten, als die Rute einen heftigen Sprung nach vorne machte. Matze schlug an und der Drill begann. Nach gut zehn Minuten konnten wir einen dicken, hässlichen und schwanzlosen Süßwasserrochen landen. Nun fing jeder an, seine Ruten in die Sandtaschen zu werfen. Und auch Felix konnte so einen schönen Tigerspartelwels mitten am Mittag erfolgreich landen. Dies zeigte uns, welche Fischdichte und welcher Fischreichtum dieser Fluss für uns bereit hielt. Also nicht nur die Peacocks sind ein begehrtes Ziel in diesem Fluss. Welse und Süßwasserrochen bieten ebenfalls einen tollen Drill und kommen in guten Stückzahlen in diesem Fluss vor.

 

 

Fazit Peacocks: Beide Flüsse boten ein gutes bis sehr gutes Peacockfischen. Der erste Fluss beeindruckte uns vor allem durch seine Lage mit dem ihn umrandenden Regenwald sowie seine guten Durchschnittsgrößen. Der zweite Fluss rockte richtig und wir fingen uns dumm und dämlich. Selbst wenn der ein oder andere Peacock den PUUUUTTTAAAAAS! zum Opfer fiel, wollte am Ende kaum einer weg von diesem tollen Flecken Erde. Die Peacocks sind wie die Payaras extreme Kämpfer und zerstören wirklich jeden Köder. Die Fischerei ist sehr aufregend und macht einen Heiden Spaß am „leichteren“ Gerät.

 

Am Ende ist es wirklich schwer zu sagen, wer nun bei dem Kampf Payara vs. Peacock gewonnen hat. Dies muss wohl jeder Teilnehmer für sich entscheiden. Eines ist jedoch sicher, Venezuela ist eine Topdestination für verrückte Spinangler mit hohem Abenteuerpotential. Ich für meinen Teil kann es kaum erwarten, wenn es wieder heißt: Payara vs Peacock!

Infobox

Anreise: Flüge gehen in der Regel direkt von Frankfurt aus nach Caracas. Der Flugpreis variiert zwischen 800€ und 1.000€ je nach Verbindung und Zeitraum.

Visa + Impfungen: Visumpflicht für die Einreise nach Venezuela besteht nicht. Bei der Einreise kann das Visum am Flughafen in Caracas erworben werden. Das Auswärtige Amt empfiehlt einen Impfschutz gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten und Hepatitis A.

Unterkunft: Die Unterkünfte variieren je nach Etappenabschnitt oder Programm. Während der Payara Etappe sind die Teilnehmer in Indiocamps untergebracht. Geschlafen wird in Hängematten. Der erste Teil der Peacock Etappe ist ebenfalls ein Indiocamp mit Hängematten. In der zweiten Peacock Etappe der Expedition nutzen wir eine Fishing Lodge mit Klimaanlage und einfachen Zimmern. Ein Hotel und Ferienhaus wird bei den Übergangsetappen als Unterkunft genutzt.

Fischsaison: Das Gute an Venezuela ist die lange Saisonzeit. Diese reicht von Mitte November bis Ende April! Dies ermöglicht auch Individualreisenden eine große Variabilität.

Veranstalter: Die Generalvertretung im deutschsprachigen Raum hat die Firma Extrakt Exclusiv Travel Ltd. sowie Andree’s Angelreisen. Im Jahr gibt es eine von Andreas Knausenberger geguidete, sowie eine unter deutscher Leitung durchgeführte Expedition im Januar und Anfang Februar. Durch die lange Saisonzeit haben Individualreisende und Kleingruppen sehr hohe Auswahlmöglichkeiten. Je nach Fischart und Reisezeit kann die Expedition individuell zusammengestellt werden. Alle Expeditionen werden von deutschen Guides begleitet und während der gesamten Zeit individuell betreut. Dies macht Venezuela zu einem sehr einfachen Reiseziel! Informationen und Anfragen:

Extrakt Exclusiv Travel Ltd. & Andree‘s Expeditions

Ansprechpartner: Andreas Knausenberger & Frank Knossalla

Tel.: +49 (0) 6127/8011
Fax: +49 (0) 6127/7678
Email: knausenberger@extrakt-travel.com; frank. knossalla@andrees-angelreisen.de
Internet: www.andrees-expeditions.de und www.extrakt-travel.com

Tacklebox

Gerätebox:

 

RUTEN Peacock: Spinrute mit 60 – 100 Gramm – Länge: 1,8 m bis 2,4 mPayara: Spinruten mit 80 – 120 Gramm – Länge: 2,4m bis 2,7mWelsarten: Welsruten bis 300 Gramm – Länge 2,4m bis 3,0m
ROLLEN Peacock: 3000er – 4000er Stationärrollen oder kleine BaitcasterPayara: 3000er – 4000er Stationärrollen mit guter BremseWelsarten: Schwere Stationärrollen in 850er oder 950er Größe
SCHNUR Peacock: Geflochtene 9 – 15 kg TragkraftPayara: Geflochtene 15kg TragkraftWelsarten: Geflochtene bis 60kg Tragkraft
VORFÄCHER Peacock: Hardmono oder Fluorocarbon – 0,40 bis 0,50mm, Länge ca. 1-1,5mPayara: Stahl oder Titan – 15 bis 20kg Tragkraft – Länge ca. 40cmWelsarten: Kevlarvorfach oder Welsvorfach – 0,80 bis 1,2mm
KÖDER Peacock:Wobbler & Twitchbaits – 7 bis 12cm – flach & tieflaufend, schlankes DesignOberflächenköder – 7 bis 15cm wie Popper, Stickbaits oder Walk-the-dogGummiköder – kleine Gummifische, Creature Baits am Offset-Haken oder Texas-Rig

Feder- & Black Bass Jigs in verschiedenen Gewichten und Farben

Lipless Cranks – 7 -12 cm mit lauter Action

Spinnerbaits – schlanke Blätter in gold/silber mit weißen/gelben Skirts 18 – 24 Gramm

Payara:

Wobbler – 15 bis 20cm – flach & tieflaufend

Gummifische – 15 bis 25cm mit großem Schaufelschwanz

Blinker – Löffelblinker – 40 – 80 Gramm

Welsarten: Köderfisch und Fetzenköder

FARBEN Peacock: Natur- und Schockfarben mit auffälliger AktionPayara: grelle, gut sichtbare Farben wie Chartreuse, Fluorgelb, Orange, Japanrot, neongrün/glitter
RIG IT RIGHT  Peacock:Generell sollte man nur hochwertige Haken, Sprengringe und Karabiner verwenden. Schlechtes Material führt zu Fischverlust! Haken sollten bei den Ködern generell gegen qualitativ hochwertige getauscht werden! (z.B.: Owner ST41-51, VMC…)Payara:Auch hier die Drillinge an den Wobblern gegen Qualitätsware austauschen! Beim Fischen mit Gummifisch sind Jigköpfe (1/0, 28 Gramm) oder Schraubköpfe am besten geeignet. Als Haupthaken dient ein Drilling der Größe 1/0 mit kurzem Titanvorfach!

Welsarten:

Meist wird mit einfachen Grundmontagen gefischt. Große, stabile Einzelhaken oder Circlehooks kommen zum Einsatz. Das Blei sollte zwischen 150 und 300 Gramm liegen. Sarg- und Birnenbleie sind bestens geeignet. Beim Fischen mit lebenden Ködern können auch U-Posen eingesetzt werden.

SONSTIGES Klemmhülsenzange und kleine Schere, Splitringzange, Sonnenhut oder Cap, Polbrille, Sonnencreme min. LSF 30, Kopflampe mit Batterien, Kamera, Drillhandschuhe

Eine Antwort

  1. Clemens Ratschan

    Wahnsinnig schöne Fische, perfekt fotografiert!
    Als kleinen Kritikpunkt am Bericht möchte ich bemängeln, dass es kein einziges Foto gibt das zeigt, wie der Lebensraum ausschaut. Wär doch interessant, noch dazu wo die verschiedenen Flüsse laut Text doch vollständig anders ausschauen (Wasserfälle, Sandbänke, Holz ..). So muss man hinter den tollen Fischfotos erahnen, wies dort ausschaut.
    Clemens

    Antworten

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