Wie bereits auf meinem Blog angekündigt bin ich umtriebiger Gesell ja stets auf der Suche nach Neuerungen am Tackle-Markt und hab mir klarerweise auch gleich die Tungsten-Unterwasser-Popper von Inselcrew.de bestellt (siehe hierzu auch Video). Da ich die letzten FliFi-Tage allerdings eher im Gebirge an kleineren Gewässern verbrachte, musste die Ersterprobung wohl oder übel noch ein bisschen warten. Vielleicht noch kurz zum Ersteindruck der Popper: eigentlich relativ simpel. Am Hakenkopf wurde ein Trichter eingebaut, der – ganz in klassischer Popper-Manier – zusätliche Druckwellen erzeugt. Wie gesagt, eigentlich relativ simpel, aber nachdem bislang scheinbar keiner auf die Idee kam, haben eben die Inselcrew-Leue die Innovation. Und noch was cooles ist mir gleich ins Auge gestochen, was die Teile im Vergleich zu eigentlich allen anderen Kunstködern können: stehen. Ist jetzt wirklich nicht wirklich wichtig, aber immerhin eine Kuriosität am Rande. ;-)

Das sind die drei. Am stehen. ;-)

Also gut. Vergangenen Sonntag war es also soweit. Wo? An meinem diesjährigen Heimatwasser, der Saalach, die mich ja schon einiges an Nerven gekostet hat. Hat? Immer noch tut! Nachdem der Wasserstand/die Wassertrübung vor einigen Tagen tatsächlich mal nicht schlecht waren, trugen die Regenfälle der letzten Tage dazu bei mehr oder weniger wieder den Status Quo herzustellen. Das heißt: trüb und nahezu keine Sicht. Jetzt ist man also am Sonntag superfrüh auf, steht bei einstelligen Temperaturen mitten im Nebel am Wasser und dann das? Zeit für die Superwaffe, Zeit für die neuen Unterwasser-Popper. Da ich mir von den Teilen jeweils einen Muddler, Zonker und Wooly Bugger gekauft habe, war die Qual der Wahl groß, aufgrund der Wassertrübung hab ich mich allerdings für die dunkleren Modelle entschieden und mit dem grau-schwarzen Muddler begonnen. Und dann kam die Überraschung.

Echt unglaublich wie vehement die Forellen die Popper attackierten. In den tieferen komplett undurchsichtigen Bereichen spürte ich nur Schläge, aber sobald der Popper ins halbwegs sichtige Wasser kam sah ich tatsächlich drei, vier Fische die hektisch um die Popper schwammen und auch schnappten. Aber irgendwie kam es nicht zum finalen Biss. Nachdem ich zehn bis fünfzehn Würfe dieses aggressive Schauspiel beobachten durfte war allerdings eine deutliche Abnahme der Attacken bemerkbar. Scheinbar ist nur der Überraschungsmoment, in welchem diese “Fliegen” funktionieren. Egal. Ich wechselte auf den schwarzen Zonker und das gleiche Spiel begann von neuem. Wieder ohne Fisch in der Hand/im Kescher, aber wieder sehr unterhaltsam.

Bezüglich der Handhabung stellte sich rasch Ernüchterung ein. Wie befürchtet sind die Tungsten-Popper nur sehr schwer und unhandlich zu werfen. Mit einiger Übung stellen sie allerdings kein größeres Problem dar, aber nein, schöne Fliegenfischerei ist es mit den U-Booten sicher nicht.

Also gut. Die Fische wollten schön langsam auch den Zonker nicht mehr, deswegen war ein Stellungswechsel gefragt. Ich ging zu einem normalerweise fängigen Bereich, bei welchem das Wasser von trüb-grün zu komplett-undurchsichtigem-sandfarben gewechselt war. “Egal”, dachte ich bei mir, “ein paar Würfe schaden nicht”.

Gottseidank.

Erster Wurf: Bachforelle mit 33 cm aus dem sandigen Nichts.
Zweiter Wurf: Starker Schlag in der Rute ohne weitere Geschehnisse.

Das ist sie, die spätsommerliche 45er.

Dritter Wurf: Hänger. Ein paar Schritte nach links um den Haken möglicherweise noch lösen zu können. Aja. Der Haken hat sich gelöst. Oder? War das doch kein Hänger? Moment. Spätestens als die Schnur durch die Rolle flog zweifelte ich ernsthaft an meiner Hänger-Theorie. Alter, was ist denn hier los? Ein paar Meter wurden auf die Rolle geholt, um kurz danach gleich wieder in die andere Richtung zu gehen. Selbst die gute alte Handballenbremse hatte an der – ansonsten bremslosen – Rolle ihre Schwierigkeiten. Und dann kam mir ein hässlicher Gedanke. Was für ein Vorfach hab ich eigentlich oben? 0,14? 0,16? Verdammt dünn für so einen Fisch auf alle Fälle. Dummheit aus Faulheit. Ein Grund um die Sache noch etwas sensibler anzugehen, zumal sich der Fisch wieder in die Hauptströmung festgesetzt hatte. Eine gefühlte Stunde (wahrscheinlich waren es real 3 – 5 Minuten) später hatte ich den Fisch endlich im Kescher. Eine feiste 45er Regenbogenforelle! Bisheriges Highlight meiner Saalach-Saison! Jawohl! Ich geb es zu, mir kam auch am Fluss ein kleiner Juchzer aus, aber mit sowas hätte ich bei diesen Wasserverhältnissen echt nicht gerechnet. Nachdem der Fisch versorgt war, brachte der vierte Wurf tatsächlich noch eine Regenbognerin mit 34 cm.

Die nächsten beiden Stunden versuchte ich noch hier und dort den Streamer, allerdings ohne Erfolg – das Grinsen konnte mir aber ohnehin keiner mehr aus dem Gesicht wischen. Unerwartet früh brach ich schon gegen Mittag heimwärts auf. Was für ein Tag.

Ob die Fang-/Attackenquote jetzt nur an den Poppern lag sei dahingestellt, aber sowas hab ich ehrlich gesagt echt selten erlebt.

tight lines,

gue