Ich bewundere Menschen, die sich voll und ganz in ein Thema/Hobby samt dem dazugehörenden Klimbim reinsteigern können und auf ihrem Gebiet über kurz oder lang (meistens zweiteres) dann auch sowas wie Experten werden.. Nun gut, zugegeben, bei chemischen Waffen, harten Drogen oder einem genauen Verständnis der sechsten ukrainischen Fußballliga hält sich meine Bewunderung vielleicht ein bisschen mehr in Grenzen als es bei anderen Sachen (wie zum Beispiel dem Fliegenfischen) ist.
Mit Walter Reisinger, Ernst Bauernfeind und Erhard Loidl haben sich allem Anschein nach drei echte Profis für die Kunde von Insekten (Entomologie) in Hinsicht der fliegenfischereilichen Nutzung gefunden. Hört sich kompliziert an, und ja, zugegeben, ist es irgendwie auch. Vorab aber noch schnell zur Aufgabenteilung der drei Experten: Reisinger betreibt an der Gmundner Traun ein Fliegenfischergeschäft und lieferte die Idee, das Konzept und zeichnet für Manuskript und die Fotos zuständig. Bauernfeind ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Naturhistorischen Museum igenmuster zuständig und hat diese bis auf wenige Ausnahmen auch selbst gebunden.
Was die drei in der zweiten und mittlerweile auch (unter anderem mit der Rubrik „Landinsekten“) erweiterten und überarbeiteten Auflage von „Entomologie für Fliegenfischer“ auf gut 300 Seiten geschaffen haben ist vor allem eines: beeindruckend. Kurz: ein derartiges Werk gab es vorher im deutschsprachigen Raum schlicht noch nicht. Lang: 530 (großteils hochqualitative) Fotos, Artbeschreibungen, Lebenszyklen, Emergenztabellen, weitere Literaturbezüge und und und: die Herren kennen entomologisch scheinbar nur ein Gas und das heisst ganz klar VOLLGAS!
Klar, der Preis von 60 Euronen ist kein nichts, aber in Anbetracht des unglaublichen Aufwands (zumindest meiner bescheidenen Meinung nach) auch vertretbar. Grundsätzlich nimmt sich das Autoren-Trio mehr oder minder ausschließlich einem ebensolchen in Insektenform an, nämlich Eintags-, Köcher- und Steinfliegen. Mit der zweiten Auflage wurden auch noch einige Landinsekten sowie Fliegenfisch-Exoten wie Wespen, Bienen oder Libellen in das Insekten-Manifest aufgenommen, diese werden allerdings eher stiefmütterlich, bzw. als Nebengeräusch behandelt.
Mit über 30 Bindeanleitungen (
n Wien und übernahm die fachzoologische Überarbeitung sowie die Endredaktion. Loidl ist in Wien Besitzer eines Flugangelfachgeschäftes, war für die vorkommenden Fliesehr übersichtlich und verständlich geschrieben/erklärt) wird „Entomologie für Fliegenfischer“ abgerundet. Das Fazit: wer sich ernsthaft mit der Materie der Fliegenfischerei auseinandersetzen möchte wird über kurz oder lang an der 60 Euro-Investition wohl nicht herumkommen. Reisinger/Bauernfeind/Loidl haben hier einen echten Fliegenfischer-Klassiker produziert, der wohl in keinem Flugangler-Bücherregal fehlen sollte. Besonders interessant wird das Buch klarerweise in Kombination mit der Praxis, d.h. am Wasser. Für mich als Salzburger eine weitere sinnige Verwendungsmöglichkeit: die direkte Kombination mit dem „Salzburger Fliegenatlas„, so ist die entomologische Betrachtung/Bestimmung tatsächlich Gewässer für Gewässer möglich und in weiterer Folge auch umsetzbar. Sensationell!
Abschließend möchte ich bei all der fachspezifischen Professionalität sowie den damit einhergehenden Expertisen noch kurz auf die letzten – relativierenden und vielleicht deshalb so wichtigen – Zeilen von „Entomologie für Fliegenfischer – Vom Vorbild zur Nachahmung“ verweisen, tight lines, gue
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