„Favoriten ohne Fettflosse“ von Bernd Kuleisa

Vor rund eineinhalb Jahren habe ich hier das Buch „Flyfishing for Coarse fish“ von Dominic Garnett vorgestellt (zum Artikel geht es hier). Das Buch war zugegebenerweise auch für mich der erste Anstoss mich so wirklich ernsthaft mit Zielfischen jenseits von Forelle und Konsorten zu befassen. Gut, ja, auf Hecht und Barsch hab ich vorher auch schon gezielt gefischt, aber Aitel (bzw. Döbel), Karpfen, Barbe oder auch die eine oder andere dicke Rotfeder waren vorher nur ab und an mal Beifang.
"Favoriten ohne Fettflosse" von Bernd Kuleisa.

„Favoriten ohne Fettflosse“ von Bernd Kuleisa.

Hier hat sich bei meiner Fischerei etwas grundlegendes geändert, die Angelei auf alternative Schuppenträger gehört nämlich mittlerweile fest dazu. Wer schon einmal eine Aitel auf Trockenfliege überlisten konnte, oder eine kapitale Barbe drillen durfte weiß sicher wovon ich rede. Nicht nur bei mir, sondern auch bei vielen anderen Fliegenfischern dürfte diese Einsicht, bzw. die Aussicht auf hervorragende Angelei abseits von Forelle, Äsche & Co. herumgesprochen haben, immerhin wurde kürzlich im deutschen Salmo-Verlag ein HowTo-Buch namens „Favoriten ohne Fettflosse“ herausgegeben, welches sich genau darum dreht. Geschrieben wurde das knapp 250 Seite starke Werk von niemand geringerem als Bernd Kuleisa, der sich schon durch zahlreiche Publikationen einen Namen am deutschsprachigen FliFi-Markt gemacht hat. Kuleisa glänzt aber nicht nur durch Fachwissen, sondern auch seine sehr angenehme Art Inhalte zu vermitteln, welche meist im locker-flockigen autorentypischen Geschichtenonkelstil über die Bühne geht. Zudem lässt Kuleisa in „Favoriten ohne Fettflosse“ auch zahlreiche Gastautoren zu Wort kommen, welche ihre jeweiligen Zielfische, bzw. die Pirsch darauf gerne näher beleuchten.

Das Inhaltsverzeichnis spricht für sich.

Das Inhaltsverzeichnis spricht für sich.

Somit gibt es in dem knapp 25 Euro teuren Buch viele Tipps & Tricks um erfolgreich auf Hecht, Barsch, Zander, Karpfen, Barbe und noch einige weitere Spezies zu fliegenfischen. Für mich als komplettes Meeresfischerei-Nackerbazl (für die deutschen Leser: unerfahrener Neuling) war vor allem auch das Kapitel „Meeres-Favoriten“ interessant zu lesen, da hier neben Dorsch und Pollack auch der karibische Bonefish eine genauere Betrachtung bekommen.

Dazu gibt es natürlich Tackletipps genauso wie Empfehlungen bezüglich der jeweils passenden Fliegenmuster. Auf Bindeanleitungen wurde in diesem Buch allerdings verzichtet, doch was soll ich sagen: mein Fliegenfischer-Bücherregal geht ohnehin schon über mit Büchern zum Fliegenbinden, insofern finde ich das hier alles andere als sonderlich tragisch.
Schöne Bilder gehören dazu.

Schöne Bilder gehören dazu.

Abgerundet wird „Favoriten ohne Fettflosse“ noch mit wirklich schöner Bebilderung, hier wird gerne mal eine Doppelseite für ein stimmiges Bild verwendet, und der Leser ist dankbar zwischen all der Theorie auch mal wieder ein bisschen von der Praxis träumen zu können.

Das Fazit ist somit rasch gezogen: die neueste Publikation aus dem Salmo-Verlag ist eine echte Leseempfehlung, wer allerdings noch mehr Wert auf exotische Zielfische legt, dem wird der Kauf von „Flyfishing for Coarse fish“ wohl auch nicht erspart bleiben, da Dominic Garnett bei den verschiedenen Süßwasserspezies nochmals den einen oder anderen Zielfisch mehr (zumindest gedanklich) beangelt. So geht mir persönlich beispielsweise in diesem Buch die Flugangelei auf Schleien ab, während der englische Autor den rotäugigen Tincas ein ganzes – für mich sehr hilfreiches – Kapitel widmete.
Zu kaufen gibt es „Favoriten ohne Fettflosse“ für interessierte Angler die auch mal den Forellenfluss hinter sich lassen möchten unter anderem hier.
Tight lines, gue

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