Lage Goodnews River

Heuer war es wieder mal soweit: mein zweiter Float Trip in Alaska, meinem Lieblingsbundesstaat. Diesmal war der Goodnews River das Ziel.

Da ich es ruhig angehen wollte, reiste ich diesmal über Seattle an und verbrachte dort 1 Nacht. Da der Weiterflug nach Anchorage erst am kommenden Nachmittag stattfand, hatte ich genügend Zeit um mein Lieblingsfrühstück in Seattle bei Lowell’s am Pike Place Market zu genießen (Dungeness Crab Meat Benedicts) und auch noch ein paar Kleinigkeiten bei Cabela’s in Lacey/WA zu besorgen. Nachmittags ging‘s dann nach Anchorage (3h Flugzeit) und weiter nach Bethel (1h Flugzeit), eine dieser typischen Tundra Siedlungen in Südwest Alaska in der die „Weißen“ eigentlich die Minderheit der Bevölkerung darstellen. Am Bethel Airport, immerhin schon groß genug um auch Passagierflugzeuge á la Boeing 737 abfertigen zu können, wurde ich, neben 3 anderer aufgrund ihrer Gepäckstücke offensichtlich ebenfalls als Fischer erkennbarer Reisender, von der Inhaberin der Papa Bear Lodge, in der ich die Nacht vor und nach dem Float Trip gebucht hatte, in Empfang genommen. Nach einer kurzen Autofahrt erreichten wir die Lodge, die sehr gemütlich und vor allem preislich absolut O.K. war. Nach dem Verstauen der Ausrüstung und einem raschen Sprung unter die Dusche ging’s gleich ins Bett. An die mehr als 20h Tageslicht hatte ich mich durch die etlichen Alaska Aufenthalte schon gewöhnt und ließ mich daher nicht vom Schlafen abhalten.

Der nächste Morgen verhieß nichts Gutes weil stark bewölkt und „very low ceiling“ wie es so schön in Fliegersprache heißt. Da die float planes bzw. Buschflugzeuge überwiegend mit VFR, also im Sichtflug unterwegs sind, stellten wir uns schon mal auf eine mehrstündige Verspätung der einzelnen Flüge zu den Abgangspunkten der diversen Float Trips ein. Und tatsächlich: Nachmittags war der große Gemeinschaftsraum der Lodge übersäht mit Fischern die entweder schliefen oder halbdösend den Film „Training Day“ im TV anguckten. Um 13:00 Uhr traf mein Guide Mike in der Lodge ein, den ich vom letzten Jahr schon kannte. Er bestätigte mir auch was im Vorfeld schon erfahren hatte: wie im letzten Jahr war ich der einzige Gast auf dem Goodnews Float Trip (!). Einziger Unterschied zu letztem Mal: es war auch ein weiblicher Guide, Andrea, mit von der Partie. Gegen 16:00 Uhr erfolgte dann endlich das „Go“ für unseren Flug zum Goodnews Lake. In rd. 1h Flugzeit erreichten wir diesen See der umringt von einem traumhaften Bergpanorama unseren ersten Übernachtungspunkt darstellte. Während meine beiden Guides mit dem Lageraufbau beschäftigt waren, widmete ich mich einstweilen den Lake Trouts und konnte auch schon recht bald ein schönes Exemplar landen.

Nächsten Morgen ging es dann mit dem Float Trip richtig los. Ich hatte ja schon im Vorfeld von Mike gehört dass der Äschenbestand sensationell sei, aber als ich dann den ersten Grayling am Haken hatte, war meine Verblüffung nicht zu toppen: nicht nur dass der Fisch eine ordentliche Größe hatte, sondern vielmehr die Tatsache dass ich ihn erwischen konnte, obwohl ein Streamer montiert war, war genial! Von wegen Äschen nehmen nur kleine Muster aufgrund ihrer kleinen, zarten Münder…. Es ging in derselben Tonart weiter: sämtliche Äschen konnte ich mit Streamer fangen, u.a. mit Dolly Lama oder einmal sogar mit einem Guide Intruder, einem dezidierten Steelhead/Lachs Streamer.

Flug Bethel-Goodnews Lake

Goodnews Lake am Morgen

Lake Trout

Grayling on the Streamer 2

Grayling on the Streamer 1

Sockeye waren schon in größeren Stückzahlen unterwegs wenngleich auch noch recht „fresh from the ocean“ was an ihrer silbrig/grünen Färbung gut zu erkennen war. Bis zum scharlachroten Laichkleid dauerte es mindestens noch die eine oder andere Woche. Da es wohl kaum ein besseres Mahl als frischgefangenen Sockeye Lachs gibt (natürlich mit Ausnahme von frischen King Crab Legs! J), entnahm ich an einem Tag ein schönes Exemplar und ließ es von Mike als Starter fürs Abendessen und zum Frühstück zubereiten. Ob es wohl die Revanche der Fische war dass 2 Tage später beim neuerlichen Drill eines Sockeye meine #8 Rute zu Bruch ging?

Fresh Sockeye 1

Fresh Sockeye 2

Sockeye for Dinner

River Camp Site

Wettertechnisch hätte es zu Beginn wohl kaum besser kommen können: an den ersten 3 Tagen strahlender Sonnenschein mit guten 25°C was mir gleich einen schönen Sonnenbrand an Nase und Ohren bescheren sollte. Die zweite Wochenhälfte war dann bewölkt mit Regenschauern und nur mehr 12-15°C und Wind.

Lake Trout

Chinook (King Salmon) waren leider erst vereinzelt unterwegs und somit so gut wie nicht zu erwischen. Was diesmal komplett gefehlt hat waren Bären: nicht einem einzigen Grizzly bzw. Brown Bear begegneten wir während dieser einen Woche am Fluss. Wenn ich mich da an die 62 Bären vom letzten Jahr erinnere………..

Mein nächster Float Trip wird wohl 2015 stattfinden (weil 2014 ein Florida Salzwassertrip auf der Agenda steht J): wieder Goodnews River aber Ende August/Anfang September mit Fokus auf Coho (Silver Salmon) und Arctic Char……

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