Ja, ich weiß. Es gibt die 3-S-Regel (säubern, säuern und salzen), und ja, auch ich alter Purist bin ein großer Fan davon, da ich ganz einfach beim kulinarischen Genuss meines Fangs ebendiesen auch schmecken möchte.

Das Kochbuch für Angler.

Das Kochbuch für Angler.

Aber nochmals ja, es gibt auch etwas darüber hinaus. Geb ich gerne zu, mach ich selbst allerdings doch eher sehr selten. Warum? Ich weiß es nicht, zum Einen schmeckt mir einfach die „Trutta pura“ sehr gut, und zum Anderen möchte ich das hochgeschätzte Lebewesen, das vor kurzem noch in einem von mir befischten Gewässer schwamm als Speise ganz einfach nicht versemmeln. Ebendies ist nämlich schon das eine oder andere Mal bei Küchen-Experimenten meinerseits passiert und hat mir jedes Mal auch sehr leid getan, da ich ehrlich gesagt einfach zu viel Respekt vor der Kreatur habe. Und genau hier knüpft „Das Kochbuch für Angler“ an. Nein, nicht beim Respekt vor der Kreatur, sondern bei kulinarischen Expeditionen, welche in weiterer Folge dann auch sogar Erfolg versprechen.

Zwei leidenschaftliche Angler und erstklassige Köche schreiben das erste authentische Kochbuch von Anglern für Angler.  Und so entsteht dann ein Kochbuch, das hält, was es verspricht: das große Kochbuch für Angler – viel mehr als eine langweilige Rezeptsammlung!“ Der mittlerweile durch zahlreiche hochqualitative Publikationen in der Szene ohnehin bekannte norddeutsche North Guiding-Verlag scheint überzeugt zu sein von dem ersten und bislang einzigen Kochbuch im Verlags-Portfolio und zeigt dies auch mit Stolz.
Die beiden Autoren Florian Läufer und Claus-Peter Jobski.

Die beiden Autoren Florian Läufer und Claus-Peter Jobski.

Was soll ich sagen, nicht zu unrecht. Im „Kochbuch für Angler“ gibt es weit mehr als nur schnöde und (zumindest meiner Meinung nach in den meisten Fisch-Kochbüchern) mehr oder weniger nicht nachkochbare Rezepte. Wenig verwunderlich, schließlich sind die Autoren vom Fach: Florian  Läufer ist Angeljournalist und Fotograf. Mehrere Bücher sind bereits seiner Feder entsprungen und mit seinem umfangreichen Bildarchiv ist er heute einer der bekanntesten Angelfotografen Deutschlands. Zudem ist Läufer auch ausgebildeter Koch. Claus-Peter Jobski ist  Fliegenfischer und arbeitet regelmäßig als Gast- oder Show-Koch in verschiedenen Restaurants oder auf Events.

So weit, so gut. Schon bei der Lektüre der Einleitung des gut 170 Seiten starken Buches haben mich die beiden dann auch schlussendlich gewonnen: „Wir basteln aus bunten Fäden und Federn, Haaren und Haken naturgetreue Fliegen, können 27 unterschiedliche Angelknoten mit verbundenen Augen binen und die Artikelnummern gängiger Kunstködermodelle nachts um drei Uhr fehlerfrei aufsagen. Aber eine Zwiebel in feine Würfel zu schneiden, daran scheitern wir erbarmungslos. Lustlosigkeit, aber vor allem Scheu sind es, die die meisten von uns aus der Küche fernhalten.“
Gut gebrüllt Küchenchef. Und genau um die Abhilfe von diesen Zuständen in vielen Anglerküchen dreht es sich in dem knapp 20 Euro teuren Buch, das irgendwie stets das Gefühl vermittelt, das man es hier mehr mit einem Angel-, denn mit einem Kochbuch zu tun hat. Und das ist gut so und macht es auch für uns Petrijünger so flüssig zu lesen.
Das Inhaltsverzeichnis spricht für sich.

Das Inhaltsverzeichnis spricht für sich.

Was beim weiteren Lesen besonders heraussticht ist die Tatsache, dass sich Läufer und Jobski hier wirklich die Mission gesetzt haben, auch absolute Angelmuffel an den Herd zu bringen. Deswegen verwenden die Autoren auch relativ viel Platz im Buch die richtigen Küchengeräte zu erklären, was aber auch einem kulinarischen Mittelgewichtler wie mir die eine oder andere Neuigkeit mit sich bringt.  Hier wird sowohl das verschiedenste Küchengerät wie auch die richtige Lagerung und noch vieles mehr erklärt. Hier gibts Würz- und Räucher-Tippes genauso wie Wein- (und Weinglas-)Empfehlungen. Und ja, natürlich gibt es Rezepte auch. Auch dazu gibts ein schmackhaftes Zitat der beiden: „Ferner gehen wir davon aus, dass Ihr Haupthobby weiterhin das Angeln bleiben wird und Sie lieber acht Stunden am Wasser und eine in der Küche stehen möchten – nicht andersherum. Aus diesem Grunde sind alle Rezepte in diesem Buch einfach gehalten, schnell zubereitet und sehr lecker! Komplizierte Soßenansätze, aufwendige Gemüseschnitzerein oder Zutaten aus Spezialgeschäften werden Sie in diesem Buch nicht finden.

Dem ist wohl nicht mehr viel hinzuzufügen ausser tight lines und Mahlzeit!
gue

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