Es ist noch früh und eine müßig aufsteigende Sonne leitet langsam den neuen Frühjahrstag ein. Feine Nebelschwaden liegen noch auf dem Wasser. Einzig kleine, sich immer weiter ausbreitende Kreise, erzeugt von geraubten, kleineren Friedfischen bringt Unruhe in diese glatte Oberfläche. Friedlich zwitschern die Vögel ihr Lied, was regelrecht verleitet, sich noch einmal tief in den warmen Schlafsack zu kuscheln, ohne auch nur die Augen ein Stückchen zu öffnen.

feine Nebelschwaden auf dem Wasser“ / „ein neuer Tag beginnt“

Nichts stört diese fast schon himmlische Atmosphäre… Doch irgendwo im flachen Wasser, am Rande einer leicht abfallenden Uferkante, verleitet wohl gerade dieser neue Tag einen wunderschönen Karpfen zum Fressen – Dauerton! Vorbei ist die Stille, idyllische äußere Gegebenheiten fallen außer Acht. Die Rutenspitze zeigt tief gebückt  gen Wasser, Schnur fliegt nur so von der gar nicht sonderlich sanft eingestellten Bremse. Wie angefixt, springt unsereins direkt vom Bedchair, aus dem Schlafsack, in die offenen Schuhe. Kurz hingelegt und die Hose im feuchten Moorgentau ordentlich benässt. Shit happen – alles ist egal. Rute anheben, Spitze in den Himmel, Bremse weiter zu. Schnur spannt sich. Was folgt ist wohl eines der willenlosesten Gefühle überhaupt. Beide Seiten kämpfen erbittert um jeden Meter Schnur. Plötzlich, ein Stück Leadcore zeigt sich, eine schemenhafte, golden scheinende Siluette dreht sich unter Wasser. Schnell, Schnurbremse etwas auf, langsam, vorsichtig drillen. Mit der linken Hand wird vorsorglich nach dem bereit liegende Kescherstab gegriffen und die feinen Maschen umgehend nahe ins Wasser ragender Schnur geschoben. Die Oberfläche zerbricht regelrecht, während ein makelloser, gewichtiger Fisch auftaucht und in wenigen Sekunden danach im tiefen Kescher, sicher verschwindet. Adrenalin, Endorphine fahren gemeinsam durch den Körper Achterbahn, nur ein Schrei aus tiefstem Halse kann etwas der Spannung nehmen.

Sind wir in solchen Momenten nicht alle ein bisschen „König der Welt“?!

besondere Momente und dieses eine Gefühl

Gefangen!- …und jetzt?!

…gleich ist er mein

Aus manchmal doch gegebenem Anlass, wie teilweise die eingestellten Fangbilder von gebetteten Karpfen auf Plastiktüten oder auch im Stehen geknipst, in sogenannten Social Networks, wie beispielsweise Facebook zeugen, lag es mir einmal mehr am Herzen etwas über das Handling mit dem Hauptperson unserer Passion zu schreiben.

Carp Care, First Aid oder auf Deutsch Erstversorgung für unseren Zielfisch – sowie natürlich alle anderen Wassertiere auch!

Das Thema ist sicherlich nicht neu, oft beschrieben, diskutiert, durchgekaut und wohl so alt wie das spezielle, gezielte Karpfenangeln selbst. Liegt ja mit im Sinne dieses wunderschönen Sports, die bejagten Fische wieder sicher wie unbeschadet zurück zu setzen.

Trotzdem denke ich, dass man diesem sehr wichtigen Themenkomplex  in regelmäßigen Abständen immer wieder Aufmerksamkeit zu Gute kommen lassen muss. Nicht in der Theorie müssen wir wissen was zu tun ist, sondern am Wasser, beim Fischen selbst. Im Grunde sind es nicht immer die Youngster, mit böser Zunge Greenhorns genannt, sondern auch die alten Hasen, welchen ein Malheur passiert. Denn neben Unwissenheit, ist der schlimmste Feind der Sicherheit, die Gewöhnung. Somit ist es nicht verkehrt, wenn sich jeder an der eigenen Nase packt und sich auch einmal mehr mit diesem Teil seiner Angelei beschäftigt. Vielleicht läuft es ja bereits ziemlich optimal, aber ich selbst erkenne immer wieder, wie ich mein Karpfenfischen, aber auch den Punkt Carp Care, verbessern kann. Der Mensch lernt grundsätzlich immer aus Fehlern, aber lassen wir es besser nicht so weit kommen!

vor dem Fischen wird er Kescher zusammen gesteckt / hochwertiger Kescher ist Pflicht

Vor dem Fischen

Natürlich mit Priorität Nummer Eins, die Abhake oder neu-deutsch „Unhookingmat“. Mittlerweile gibt es ja wirklich sehr gut, vor allem teilweise auch durchdachte Modelle. In der Regel  kommt eine schöne dicke Abhakematte, mit Rand zum Einsatz. Auf ein kompaktes Packmaß lege ich dabei aber auch einen gewissen Wert. Was Desinfektionsmittel für die Hakenwunden angeht, so muss ich gestehen, dass mittlerweile nichts dergleichen in meiner Tasche existiert. Es fällt mir schwer zu glauben, dass es sinnvolle, effektive, aber vor allem auch lang anhaftende Mittel für diesen Zweck gibt. Dabei will ich keinesfalls von deren Verwendung  abraten. Was Beachtung finden muss, ist die Tatsache NIEMALS diese Wundversorger in die Augen oder Kiemen der Fische zu sprühen beziehungsweise auf zu tragen. Es gibt manche Mittel, welche die Kiemen verkleben sollen(da „hören-sagen“), grundsätzlich aber wie beim Menschen nicht gut in den Schleimhäuten, wie dem Auge sind. (Foto 27.1) Ich verwende recht kleine, enge Haken, die normalerweise sehr kleine Wunden hinterlassen. Ein Haken, der wahre Löcher ins Maul reißt, würde niemals einen festen Platz in der Tacklebox finden!

Zu den ebenso semi-essentiellen Dingen, wie Wiegeschlinge oder auch dem geliebten, verhassten Karpfensack, werde ich später noch einmal zu sprechen kommen.

der Rutenhalter wird als Sicherung für den Kescher genutzt

Im Kescher…

Der Fisch liegt nach einem, gerade für ihn, harten (Überlebens-)Kampf im Kescher. Es ist nun nur fair, ihm auch einen Moment des „Durchatmens“ zu gönnen. Wer selbst außer Atem ist, der kann auch nicht sofort die Luft anhalten, oder!? Der Kescherstab kann in der abgerannten Rutenablage gesichert oder über ein eventuell verwendetes Boot gelegt werden, während wir Zeit haben uns zu konzentrieren und mit dem Kopf bei der Sache, die wichtigen Utensilien zu richten. Die Abhakematte, welche doch Pflicht beim Karpfenangeln sein sollte, kann bereits geholt und in Nähe des Wassers positioniert werden. Schließlich muss der Fisch ja nicht unnötige Meter  über Land transportiert werde.  Nun ist es soweit, wir holen ein uns völlig ausgesetztes wie wehrloses Wesen aus seiner gewohnten Umgebung, eher noch – reißen es aus seinem Lebenselixier! Darüber ist sein Wohlergehen und Unbeschadheit, die größte auferlegte Aufgabe. Nur wir  im Einzelnen, sind jetzt dafür verantwortlich, niemand sonst trägt die Schuld für bleibende Schäden oder mögliches Ableben des Fisches!

abhaken empfiehlt sich im Wasser

Hier möchte ich jedoch kurz einen Zwischenstopp einlegen, denn es gibt nun zwei Möglichkeiten, den Karpfen ab zu Haken. Entweder ich lege den Fisch vorsichtig auf die Matte, um ihn von seinem unfreiwilligen Piercing zu befreien oder, vielleicht besser, wir steigen selbst, wenn möglich, etwas ins Wasser entgegen. Der Fisch ist in seinem Element, während wir langsam das Netz enger ziehen, um mit der Hand sachte nach dem Vorfach zu greifen. Diese Prozedur, kann natürlich wesentlich länger dauern, wehrt sich das Gegenüber natürlich deutlich widerspenstiger als an Land, dennoch bekommt es permanent Sauerstoff durch die Kiemen gespült. Stress, welcher erlebt wird, hat das Tier alle mal. Meine Intension – abhaken, nach Möglichkeit immer im Wasser!

Nun wird das Netz noch enger gezogen, der Karpfen merkt bereits, wie seine Freiheit schwindet. Im letzten Schritt, gilt das Augenmerk seinen zerbrechlichen Brust- beziehungsweise Seitenflossen. Vorsichtig, ohne Gewalt, werden diese an den Körper angelegt. Jetzt hebt man, mit einer Hand von unten stützend, den gefüllten Kescher aus dem Wasser. Selbstverständlich sollte der Rollenbügel offen sein, um dem Wesen nicht das Maul auszureißen – ggf. er ist noch nicht vom Haken befreit.

Es folgt die sichere Ablage des Fisches.

wir tragen die Verantwortung!

Handling auf der Abhakematte

Behutsam legen wir das Netz mit Inhalt  auf der vorher bereits angefeuchteten Abhakematte nieder. Sommer wie Winter sollte immer ein Gefäß, am sinnvollsten ein großer Eimer, mit frischem Wasser bereit stehen. Mit diesem wird der Fisch, auch wenn er nur wenige Minuten an Land ist wiederholt befeuchtet. Wichtig neben dem Körper selbst, die Kopfpartien, wie auch besonders die Kiemen. Aber Vorsicht, wenn sich zu viel Wasser in einem Bereich der Matte sammelt, wo eventuell der Digge bei der kurzen Ablage liegt. Spürt dieser eine Ansammlung von Wasser, ist die Chance  sehr hoch, dass er wild zu schlagen anfängt. Streicht man, besser der knipsende Kollege die Flüssigkeit schnell weg, ist diese Gefahr im Vorfeld minimiert.  Dennoch ist nie ausschließbar, dass wir einige Schläge mit der Schwanzflosse ins Gesicht oder einen harten Kopf im Magengrubenbereich einstecken müssen. Es gilt die Devise, niemals los lassen und möglichst bedachtsam auf die Unhookingmat absetzen. Hier wiederum gut auf angelegte Brustflossen achten. Jetzt beugt man sich im Falle des schlagenden Fisches, am besten eng darüber, um ein verrutschen in den harten, dreckigen oder sonstig beschaffenen Untergrund zu vermeiden. Lässt sich ein Karpfen nicht beruhigen, so muss man wohl oder übel auf eine Fotosession verzichten. Auch wenn die meisten, ernsthaften Karpfenangler es sich nicht vorstellen können, manche Leute knipsen ihre gefangene Beute im Stehen… Dies sollte man wirklich niemals tun.

mit einer Hand den Fisch stützen / sicher transportieren – so kurz wie möglich

Wiegen

gerade beim Wiegen ist Sorgfalt das höchste Gebot

Manchmal sind Gewichte gar nicht so unbedeutend und es brennt uns wirklich unter den Nägeln, das genaue Gewicht des Biggie zu erfahren. Das ist völlig in Ordnung, nur sollte bedacht werden, ob wirklich jeder Karpfen vermessen werden sollte. Vielen reicht ein Blick, um das Tier grob in eine Gewichtsklasse ein zu ordnen. Ob es nun 6 oder 7,5 Kilogramm sind, dies macht für mich selbst den „Bock nicht fett“. Dagegen bei größeren oder besonderen Exemplaren will auch ich es ganz genau wissen. Anbei möchte ich hier gerne noch das Thema Wiegeschlinge, also Weight Sling, einbringen. Ein tolles und im angefeuchteten Zustand wirklich sicheres Hilfsmittel, ein Gewicht zu bestimmen. In diesem Zusammenhang kann bei Kreuzproblemen unsereins oder einfach bei einem wahren Brocken, eine zusätzliche Wiegestange wirklich Helfen und beschwert die Ausrüstung nicht wesentlich. Neben bei beruhigt sich der Zeiger bei analogen Waagen schneller und man wackelt nicht vor Erschöpfung herum. Ein Guter Tipp für die vielleicht frischeren Einsteiger in dieses wunderschöne Hobby – probiert das Wiegen möglichst erst einmal an kleineren Karpfen aus. Natürlich mit derselben Sorgfalt sowie Schnelligkeit. Dies hilft euch bei späteren, größeren Fängen, ein trainiertes, routiniertes Verhalten an den Tag zu legen.

im Netz unbedingt auf anliegende Flossen achten!

Fotografieren

Provozierende Frage zum Thema Fotos vorangestellt. Brauchen wir immer Fotos? Muss jeder Fisch dieser Prozedur unterzogen werden? Natürlich ist ein gelungenes Foto die erhofft und im Prinzip auch erbeutete Trophäe. Nur irgendwo sollte man selbst für sich gewisse Schemen festlegen, um nicht wirklich jeden K3 Schuppi abzulichten. Sei es das hart erkämpfte Ziel, der erste Lauf an einem neuen Pool oder ein besonders schöner, vielleicht sogar schwerer Fisch. Die Gründe, sind schier vielseitig und eine direkte Aussage will ich gar nicht treffen. Nur so viel sei dazu gesagt. Meine Jugendtage, in denen alles was aus dem Wasser kam liebevoll fotografiert wurde, sind vorbei. Logisch war dies gar nicht verkehrt, durfte ich durch viele, meist kleinere Fische um die 4-7 kg ein vernünftiges Handling erlernen. Heut zu Tage sind es die oben aufgezählten Gründe, welche mich verleiten, die Spiegelreflex auf „ON“ zu schalten.

Unbedingt zu beachten ist das Wohlergehen des Fisches. Darum ist es zwingend erforderlich dessen Landgang so kurz wie nur möglich zu gestalten. Grundsätzlich jedoch sollten wir aus der Verantwortung heraus versuchen, wenn möglich, unseren Fotosession direkt im Wasser ab zu halten. Anfangs vielleicht mit der Abhakematte, als Verlust-Sicherung und nach ein, zwei Klickern des Auslösers, dann ohne „doppelten Boden“. Fällt uns der Hauptakteur jetzt aus den Händen, kann man sicher sein, das wir die Einzigen sind, die sich ärgern. Der Bartelträger trägt auf diese Weise keinen Schaden davon. Denke ich gerade über dieses Thema nach, schweifen meine Gedanken ab zum legendären Lac de Saint Cassien. Ein magischer, aber ebenso launischer See, mit noch launischeren und aggressiveren Bewohnern. Noch nie in meinem Leben, habe ich Karpfen gefangen, die stärker und härter im Drill, oder aber in den Händen waren. Wär bereits an diesen Ufern stand, der weiß, dass diese aus harten, spitzen Steinen bestehen. Eine Kombination, die schon viele Rippenbrüche, abgebrochene Flossen, aber auch Todesfälle gefordert hat. Die Fische sollten bestenfalls nicht einmal das Ufer sehen können. Man lacht über solche Zeilen, bis man mal solch ein Cassien-Ungetüm in den eigenen Händen hält. Glaubt mir, da helfen die größte Matte der Welt und 1000 vorher gefangene Schuppmänner auch nicht. Daher, knipst mit bedacht und der jeweiligen Situation entsprechend. Seit aber auch so gut und versucht nicht unbedingt unzählige oder gar den perfekten Shot zu erzwingen.

Der Karpfensack…

Ein heißes Thema, das ein-sacken von Karpfen. Grundsätzlich sind Karpfensäcke Bestandteil meiner Ausrüstung. Diese kommen auch regelmäßig zum Einsatz.

der „magic stick“ hier muss ich jedem Detail vertrauen können mit knapp über 5 Metern Kordel kann ich auf alles reagieren

Allgemein ist es jedoch eine stark kontrovers diskutierte Methode, Karpfen für die anstehende Fotosession zu hältern. Vielleicht jedoch beschäftigt sich mancher von uns mit dem Selbstauslöser seiner  Spiegelreflex. Das erspart manchem Fisch bestimmt das Einsacken, bis der ersehnte Fotograf eintrifft. Aber auch, wenn der nächtlich gefangene Biggie auf seinen Fototermin wartet, kann man die ersten Lichtstrahlen des frühen morgens nutzen. Am besten, einfach so kurz sacken wie möglich. Was auf jeden Fall Beachtung finden sollte, ist die Beschaffenheit des Karpfensackes. Er muss aus einem weichen, anschmiegsamen, vollständig wasserdurchlässigem, Netz sprich Gewebe bestehen. Dabei gilt, umso größer desto besser. Ich selbst benutze ein Modell der Firma NASH und bin sehr zufrieden. Natürlich werden die Seiten mittels Reißverschluss geöffnet.

an Land ist uns der Fisch ausgeliefert / wir sind für ihn verantwortlich

Vorsichtig wird der Karpfen, selbstredend auf der Abhakematte oder besser direkt im Wasser, in den Sack befördert. Mit sprichwörtlichen Samthandschuhen wiederum sorgfältig wie behutsam die Seitenflossen an den Körper angelegt. Wichtig ist, nicht nur die Beute in die Fluten zu schleudern, sondern sich zu vergewissern, dass diese auch nach einiger Zeit aufrecht steht sowie natürlich ruhig atmet. Hier hilft gegebenenfalls ein Stützen mit der Hand…

Cassien – knipsen an Land eigentlich nicht möglich Verletzungen sind oft zeugen von Unfällen…

Die obligatorisch an jedem erwerblichen „Carp Sack“ vorhandene Schnur sollten wir dringend im Vorfeld ausrollen, da sie meistens viel, viel zu kurz ausfällt. Ein guter Tipp, ab in den Baumarkt und knappe 5 Meter dünnes Geflecht aus der Selbstbedienungsabteilung abrollen. Kostet nur einige Cent und sind wirklich gut investiert. Der Karpfen kann sich etwas vom Ufer entfernen und eine der ihm angebotenen Tiefen nach Belieben wählen. Diesbezüglich benötigt er natürlich auch abfallendes Wasser und keine durchgehend 50 cm tiefe Brühe. Ebenso muss sich der Schuppmann auf den Boden legen können, ein sacken von Holzstegen mit einem Meter Leine grenzt schon fast an Quälerei. Weiterhin empfiehlt es sich, vor jedem Einsatz, die gesamte Schnur inklusive der Knoten zu prüfen. Schnell ist eine kleine Stelle aufgescheuert, mürbe oder eine Wicklung sitzt nicht mehr ordentlich. Schließlich ist nichts für die Ewigkeit gemacht. Als nächstes liegt der Fokus auf einer sicheren Befestigung der Leine am Ufer. Hier hat sich wohl der Begriff „Magic Stick“ für einen kleinen Erdspiess (Bank Stick) ziemlich eingebürgert. Mit einem Karabiner oder einem käuflichen Carp Sack Clip ergänzt, erhalten wir eine bombenfeste Verbindung. Solange selbstredend der Stick tief in der Erde verankert ist.

erst zurück in seinem Element ist unser Job getan Landgang bitte so kurz wie möglich!

Übrigens, gerade im Sommer darf man keine Karpfen zwischen Wasserpflanzen hältern. Produzieren Wasserpest und Co. zwar tagsüber ordentlich Sauerstoff, so tückisch rauben sie den Gleichen nachts, also ohne Sonnenlicht, welchen sie zur Photosynthese benötigen, wieder aus dem Gewässer. Wie ihr euch vorstellen könnt, ist es für einen gesackten Fisch nicht sonderlich erträglich, neben zig Sauerstoffräubern zu übernachten. Was wiederum die Verwendung eines Karpfensackes im Fluss, Kanal oder Hafen anbelangt, so muss dies wohl von der vorhandenen Strömung sowie dem Schiffsverkehr ausgemacht werden. Dazu kann ich leider aber nichts im Detail schreiben, da ich schlicht ein alter Baggersee-Junkie bin…

Fisch und Matte immer feucht halten

Abschließend zu diesem Absatz, man tut sich nur einen Gefallen, das Equipment Karpfensack ordentlich wie fischorientiert zu verwenden. Verliert man einmal einen Karpfen im Sack, wird man seiner Tage nicht mehr froh. Ich bin einmal glücklicherweise davon gekommen, als mir eine Schnur  beim Einholen über einen scharfkantigen Stein abriss. Ein beherztes Bad in der ersten Aprilwoche in Bruchteilen von Sekunden, rettete den Fisch vor den sicheren Tod – und mich vor unendlichen Schuldgefühlen…

Cassien – Wasserfotos bieten dem Fisch die größte Sicherheit

Kiemenbluten

Noch ein Wort zum Kiemenbluten. Ohne direktes Verschulden, kann ein Fisch beim Fang, im Kescher oder frisch aus dem Karpfensack geholt anfangen aus den Kiemen zu bluten. Bitte verzichtet hier auf ein Foto! Geht direkt ans Wasser und haltet ihn solange aufrecht im Wasser, bis dieser sich von selbst fortbewegt. Jeglicher Stress an Land trägt nur zu einer Verschlechterung des Zustandes bei, was das Bluten nicht stoppt.

Vollsuff am Wasser?! – nein danke! / …das passt nicht zusammen

Nachwort

Bestimmt habe ich die Hälfte vergessen, aber Carp Care ist wohl immer irgendwo  verbesserungsfähig. Hier sollte jeder, egal ob jung oder alt, immer ein offenes Ohr für Neues haben. Ich glaube es war im Film „Spiderman“, als Peter Parker Onkel sagte: …aus großer Kraft folgt große Verantwortung… – und genauso ist es einfach. Sicherheit steht an 1. Stelle.

Wir müssen uns schlicht bewusst sein, dass die Kreatur „Karpfen“, ob groß oder klein, der Inhalt und Hauptdarsteller unserer Passion ist. Ohne sein Wohlergehen und die damit verbundene Verantwortung ständig vor den eigenen Augen zu haben, schaden wir dem Tier, wie auch uns selbst. Schließlich wollen wir doch das ganze Leben weiter, diesem unbeschreiblichen, wie manchmal unverständlichen Sport und Lebenseinstellung nacheifern. Ich freue mich auf eure Artikel über die Erstversorgung beziehungsweise den Umgang mit Fischen an Land. Denn auch ich kann bestimmt noch einiges dazu lernen…

In diesem Sinne, wir sehen uns am Wasser!

Patrick „Scup“ Scupin

scups-adventures.blogspot.de

Eine Antwort

  1. gerhard.moser

    Super Kommentar, sehr ausführlich beschrieben. Habe selbst schon, schöne Erfahrung mit großen
    Schuppis gesammelt.
    Nur weiter so, danke für Deine Mühe, um solche Berichte und Eindrücke weiterzgeben.
    geri.gerhard

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