Was für ein Einstand! Mit dem „großen Streamer Buch“ hat Fliegenfischer und Weltenbummler Achim Stahl kurz vor letztem Weihnachten im North Guiding-Verlag ein Buch auf den Markt gebracht, das es so im deutschsprachigen Raum überhaupt noch nicht gab. Auf 190 Seiten geht der Kieler Autor hier wirklich auch nahezu alle Fragen ein, die sich ein Fliegenfischer so im Laufe seines Lebens zum Thema Streamerfischen so stellen kann. Das knapp 25 Euro teure Buch ist dabei in drei Teile geteilt.
Im ersten Teil werden grundlegende Informationen und Fragen anschaulich erklärt und beantwortet. Angefangen von den wichtigsten Eigenschaften einen erfolgreichen Streamers (wie z.B. Silhoutte, dem Spiel im Wasser und klarerweise auch der Werfbarkeit), bekommen auch die Fliegenbinder eine Einführung über die verschiedensten Haken und Bindematerialen um am eigenen Bindestock fängige Streamer zu fertigen. Auch die verschiedenen Streamertypen (wie z.b. Muddler, Gurgler, Tubenfliegen und Wooly Buggers) werden in Teil eins des „großen Streamer Buches“ charakterisiert und je nach Einsatzzweck gegliedert.
m zweiten Teil der Streamer-Fibel geht es um das Streamerfischen in der Praxis. Angefangen von der passenden Gerätezusammenstellung und der richtigen Präsentation sowie Führung der Raubfischfliegen geht Stahl danach gleich ins Detail und klopft nacheinander die verschiedenen potentiellen Streamer-Zielfische ab. Neben den „üblichen Verdächtigen“ wie Forelle, Hecht, Meerforelle und Huchen geht Achim Stahl – sehr zu meiner Freude – auch auf etwas unüblichere Streamer-Zielfische wie Zander, Rapfen, Makrele und ja, auch Waller ein und zeigt mit einem anschaulichen 2,26 Meter-Prügel dann auch gleich, dass es tatsächlich möglich ist so große Waller mit dem Fliegengerät zu fangen. Auch das Streamerfischen an norwegischen Fjorden, sowie das Salzwasserfischen an der US-Ostküste (Zielfische u.a. Striped Bass und Bluefish) und das Streamer-Strippen in den Tropen (Zielfische u.a. Bonefish, GT und Tarpon) bekamen im zweiten Kapitel ihren Platz.
Der dritte und letzte Teil des Buches geht dann wieder zurück vom Wasser an den heimischen Bindetisch. Mit zwanzig sehr detaillierten Streamer-Bindeanleitungen in Wort und Bild sowie einer Erklärung welcher Streamer für welchen Zielfisch in welcher Situation ein guter Griff ist wird „Das große Streamer Buch“ abgerundet. Hier kann sich Fliegenbinde-Crack Achim Stahl nochmals richtig ausleben und ja, er macht es auch ;-). Die Streamer sind aber trotzdem keine unbindbaren Meisterwerke, sondern durchaus für den durchschnittlichen (oder feinmotorisch eher unterbelichteten wie mich) Fliegenbinder machbar. Den darin enthalten „Hardy´s Hollow“ kannte ich beispielsweise bislang noch gar nicht, allerdings wird dieser sicher bald den Weg in meine Streamerbox finden.
Mit „Das große Streamer Buch“ hat Achim Stahl viel eigenes Wissen aus seiner langjährigen Praxis niedergeschrieben, das spürt man in jeder Zeile. Hinzu kommt, dass das Buch ausserdem noch kurzweilig zu lesen und sehr verständlich gegliedert ist. Wer etwas grundsätzliches zur Streamerfischerei wissen will, der geht ins erste Kapitel, wenn die Fischereitaktik mehr interessiert, ab ins zweite und wenn jemand gleich losbinden will, ist er im dritten Kapitel gut aufgehoben.
Auch wenn ich normalerweise kein großer Fan von Werbefloskeln bin, aber hier muss/darf/kann ich dem Verlag rechtgeben, mit diesem Werk gibt es „stahl-harte Fakten“ sowohl für beginnende als auch für fortgeschrittene Fliegenfischer mit dem Streamer.
In diesem Sinn muss jetzt „nur“ noch die Saison auf die bezahnten Räuber wieder eröffnet werden, einstweilen tight lines, gue
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