Das Spinnfischen auf Juwelen und Königinnen des AlpenraumsBildAllgemeines

Hier möchte ich mal das Spinnfischen auf Saiblinge und Seeforellen vorstellen wie es in den Alpenländern vorwiegend praktiziert wird. Da ich das Schleppfischen noch vorstellen werde, soll hier rein das Spinnfischen vom Ufer aus am See beschrieben werden. Ich will Euch hier auch die in meinen Augen besten Köder, gute Standplätze und Materialempfehlungen vorstellen.

Da sich beide Fischarten ab einer Größe zwischen 20 bis 30 cm zu räuberischen Lebensform entwickeln und sich dann fast ausschließlich von kleinen Fischen ernähren, sind sie für unsere Spinnangel mit den dazugehörigen Ködern wie geschaffen. Und auch der Ruf der mystischen Seeforelle die in den tiefen der Alpenseen lauert zieht so gut wie jeden einheimischen Angler in Ihren Bann. Die Seeforelle zählt zu den größten einheimischen Salmoniden. Ein staatliches Schonmaß von 60cm untersteicht dieses nochmals in Bayern, wobei jedoch regionale Schonmaße auch darunter liegen können ( z.B. am Walchensee 50cm). Wer einmal eine kapitale Seeforelle an seiner Angel hatte oder live gesehen hat, wird von dieser Fischart so schnell nicht mehr lassen können. Ihr blaugrauer oder grüngrauer Rücken, sowie fast silbernen Seiten mit dunklen, oft x-förmigen Flecken sind die erkennungsmerkmale dieses Fisches.

Da die Seeforelle im Jugendstadium der Bachforelle sehr ähnlich ist, ist es besser wenn man sich nicht Hundertprozentig sicher ist den Fisch zurückzusetzen. Ab einer Größe von ca. 35cm fehlen dann der Seeforelle rötliche Tupfen auf den Seiten, womit man dann diese Fische sicher unterscheiden kann. Die Durchschnittsgröße der Seeforellen liegt zwischen 50 und 80cm, wobei kapitale Seeforellen jedoch eine Größe von über einen Meter und Gewichten über 15 Kilo erreichen können. Da der Bestand in den achtziger Jahren deutlich zurückging wurde in vielen Seen intensive Besatzmaßnahmen mit der Seeforelle durchgeführt. Diese zeigen mittlerweile sehr gute Erfolge und so kommen wieder sehr gute Bestände in vielen Seen des Alpenraumes zum Vorschein.

Vorkommen der Seeforelle

In den großen Seen des Alpengebietes

Deutschland: u.a. Walchen-, Boden-, Schliersee und Chiemsee dazu zahlreiche Talsperren

Österreich: u.a. Weißensee

Schweiz: u.a.Bieler-, Thunersee

außerdem noch in Skandinavien und auf den Britischen Inseln.

Vorkommen des Saiblings

Die Saiblinge sind auf der ganzen Nordhalbkugel der Erde zu finden. In unseren Gewässern ist der Seesaibling, die häufigste anzutreffende Art dieser Gattung. Wobei sich jedoch der Elsässer Saibling ( Kreuzung aus See- und Bachsaibling ) auf Grund seines schnellen Wachstums einer immer größer werdenden Beliebtheit erfreut. Der Bachsaibling, welcher ende des 19.Jahrhunderts aus Amerika bei uns eingeführt wurde, wird sehr selten in Gewässer eingesetzt. Der Bachsaibling hat gegenüber den vorgenannten Arten den Vorteil das er u.a. auch gegen höhere Wassertemperaturen unempfindlicher reagiert, darum wird in einzelnen Gewässern den Bachsaiblingen der Vorzug gegenüber Seesaiblingen gegeben.

Das Verhalten der Fische

Da Seeforellen und Saiblinge ausdauernde und schnelle Schwimmer sind, und in den Seen ständig umherstreifen lieben sie die Jagd auf schnell geführte Köder. Sie sind immer aktiv auf der Suche nach den Köderfischschwärmen. Dieses ermöglicht uns besonders im Frühjahr und Herbst, wenn die Köderfische in die Uferregionen kommen, diese Fischarten mit der Spinnangel vom Ufer aus besonders effektiv zu befischen. Im Sommer dagegen ziehen sich diese Salmoniden in tiefere Sauerstoffreichere Gebiete des Sees zurück. Hier besteht lediglich in den ganz frühen Morgen- und späten Abendstunden eine Möglichkeit diese Fische vom Ufer aus zu überlisten. Die besten Fangaussichten herrschen im zeitigen Frühjahr, wobei Stellen zu bevorzugen sind wo sich die Abbruchkante in tiefe Wasserregionen in Wurfweite befindet oder Zuflüsse in den See münden.

Das optimale Gerät

Nicht zu harte Spinnruten in Längen zwischen 2,7 und 3 Meter Länge. Nicht zu harte Spinnruten aus diesem Grund, weil Seeforellen und Saiblinge die Angewohnheit haben beim Drill den Kopf zu schütteln und sie sich bei einer harten Rute leicht den Haken aus dem Maul schütteln. Eine weichere Rute federt diese Schläge sehr schön ab. Ein Wurfgewicht zwischen 8 und 30 Gramm ist völlig ausreichend, da die Köder die wir verwenden eher in das leichte Spinnfischen fallen. Mit das wichtigste sind sehr scharfe, spitzige und nicht zu dicke Haken da sie im Maul des Fisches einen sehr sicheren Halt bieten. Die Schnur sollte nicht zuviel Dehnung haben um den Anhieb besser setzen zu können. Ich selbst greife aber lieber auf Monofile Schnur zurück, aus Gründen des sehr klaren Wassers und Dehnungsreserven im Drill die sich oft bei den rasanten Fluchten der kampfstarken Fischen als sehr wichtig bewiesen hat. Die Stärke der Schnur sollte auch 0,25 mm nicht überschreiten da das Wasser in fast allen Alpenseen sehr klar ist, und dadurch eine stärkere Schnur von den Fischen wahrgenommen wird. Da die Fische ja meißt als Setzlinge in das Gewässer kommen und sich damit schon einige Jahre im Gewässer befinden, sind diese meißt sehr vorsichtig und damit nicht so einfach zu überlisten, daher der Trend zum sehr feinen angeln. Damit ist eine Stationärrolle mit einer sehr fein einstellbaren und rucklos arbeiteten Bremse ein absolutes Muß, will man doch nicht vielleicht seinen Fisch des Lebens durch eine ruckelnde Bremse verlieren.

Die bevorzugten Fangplätze und Fangzeiten

Hier stechen besonders Einläufe von Bächen, Buchten im See und Stellen wo sich die Abbruchkante zu tieferen Gewässerschichten in Wurfweite befinden ins Auge. Das alles sind Stellen wo sich Futterfische im Frühjahr zum Teil einfinden wenn sich das Wasser wieder langsam erwärmt. Besonders im Frühjahr nach dem Laichgeschäft wenn die Temperaturen langsam steigen und das Wasser auch in Ufernähe noch kalt und damit Sauerstoffreich ist folgen innen hier unsere Zielfische und sind damit auch vom Ufer aus zu erbeuten.

Im Sommer dagegen ziehen sich die Forellen und Saiblinge in die Tiefen der Seen zurück und lassen sich hier vom Ufer aus nicht mehr überlisten. Lediglich in den ganz frühen Morgenstunden und späten Abendstunden kommen sie in Ufernähe um Köderfische zu jagen, aber die Fangaussichten sind zu dieser Jahreszeit beim Schleppfischen in den Tiefenregionen einfach erfolgversprechender.

Im Herbst dagegen kurz vor der Schonzeit im Oktober, wo das Wetter und Wasser wieder kälter wird und sich die Futterfische in den letzten Sonnenstrahlen wieder aufwärmen, steigen unsere Fangchancen vom Ufer wieder. Aber die beste Fangaussicht herrscht vom Ufer aus eindeutig von März bis April. Optimales Wetter bedeutet dann aber nicht Sonnenschein, sondern bedeckter Himmel und idealer Weise noch Schneefall dazu. Bei dieser Vorraussetzung wurden sehr viele Seeforellen bei uns erbeutet.

Hier herrschte ideales Seeforellenwetter, leider reichte es hier nur zu einer kleinen

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Köder

Als Köder stechen längliche Spinner und Blinker hervor. Es gibt aber noch viele andere gute Seeforellenköder, darunter fallen schlanke Wobbler, Köderfischsysteme wie das Planseesystem und natürlich Perlmuttblinker. Bei Perlmuttblinker stellt sich aber das Problem , daß diese sehr leicht sind, und somit keine weiten Würfe damit gemacht werden können. Das lässt sich mit vorgeschalteten transparenten Glasoliven beheben. Bei der Farbwahl des Köders sollten vorwiegend silber, blau, Farbkombinationen aus diesen Farben bestehen. Ebenso sind Farben mit Perlmutt- und Glitzereffekt nicht zu unterschätzen.

Gute Meerforellenköder sollten sicher mal auf Seeforellen getestet werden, weil es sich ja um sehr nahe verwandte Arten handelt. Und was für die eine gut ist, kann für die andere sicher nicht viel schlechter sein.

Auf eine schlanke Köderwahl sollte aber dennoch geachtet werden, dieses gilt auch bei der Wahl der Köderfische für Systeme, hier gilt der Vorzug ganz klar langen, schlanken Fischen wie z.B. Lauben ( Ukelei).

Bei der Köderführung sollte man auf eine „flotte“ Köderführung zurückgreifen da sowohl Saiblinge und besonders Seeforellen die schnelle Jagd lieben.

Ein guter Seeforellenköder sind immer wieder Perlmuttblinker

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Abschlußwort

Viele Angler werden nicht verstehen was an einer „Forelle“ so besonders sein kann, hat man aber mal Kontakt mit solch einem Traumfisch, egal ob nur durch ein gesehenes Erlebnis oder durch Kontakt an der Angelrute wird man von diesem Bann der mystischen und zum Teil auch sehr großen Salmoniden nicht mehr losgelassen. Ich hatt als 12 jähriger das erste Mal ein Erlebnis mit diesem Fisch als ich einen Drill einer gigantischen Seeforelle von fast einem Meter beobachten konnte, dieses Erlebnis geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Und wer weiß, vielleicht gelingt es mir mal solch einen Traumfisch mal zu überlisten, einfach ist es nicht, aber wir haben die Gewässer un die dazu gehörigen Großsalomiden darin.

Lasst sie uns suchen

In diesem Sinne viel Spaß auf der Jagd nach Seeforellen und Saiblingen in unseren Seen.

Und falls ich bei jemand Interesse auf diese Fischerei geweckt habe kann er sich gerne mal bei mir melden und wir ziehen zusammen auf die Jagd nach Königinnen und Juwelen in die bayrische Seenlandschaft.

Hier noch ein paar Fotos nach erfolgreicher Jagd auf Seeforellen

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