Im Frühjahr, wenn sich aus den ersten Knospen langsam Blätter entfalten, das Hochwasser der Donau den Wasserspiegel der Altarme kontinuierlich anhebt und die Sonne die Wassertemperatur langsam ansteigen lässt, dann beginnt die produktivste Zeit um in den Ausständen der Donau auf Karpfen zu fischen!

Mit jedem Grad mehr werden die Fische aktiver und nehmen von Zeit zu Zeit mehr Futter auf. Zu dieser Zeit kann man zu fast jeder Uhrzeit mit einem Biss rechnen, im Sommer, wenn die Temperaturen ihren Höhepunkt erreichen,  verlagern sich die Fresszeiten mehr in die Abend bzw. Nachstunden und die Chancen einen Karpfen unter Tags zu fangen werden immer geringer, an gewissen Spots sind aber dennoch Bisse jederzeit möglich – dazu später mehr! Natürliche Nahrung ist mehr wie genug vorhanden und das spiegelt sich auch in der Masse der Karpfen, selbst nach einem langen Winter sind reichlich Fettreserven vorhanden. Ein riesiges Aufkommen an Muscheln, Schnecken, Zuckmückenlarven,…und was die Natur sonst noch hergibt, begünstigt das Wachstum und die Gesundheit der Altarmkarpfen! Ich kann mich nicht erinnern, jemals einen kranken oder abgemagerten Karpfen gefangen zu haben. Umso mehr freut es einem, wenn ein kerniger und gesunder Fisch auf der Matte liegt! Ganz besonders die großen Karpfen, jenseits der 15kg Marke, sind sehr scheue Gesellen, wer sich aber ruhig zu bewegen weiß, der wird früher oder später einen zu Gesicht bekommen und vielleicht auch überlisten! Fischt man gezielt auf die Rüssler, kann man mit einem Durchschnittsgewicht von 6-10kg rechnen, Fische im zweistelligen Bereich sind immer möglich und Ausnahmefische die die 20kg Marke ankratzen sind garantiert vorhanden, leider auch eher schwer zu überlisten! Es gibt allerdings gewisse Dinge, die man beachten muss um erfolgreich zu sein. Mit der richtigen Taktik am richtigen Spot zu sitzen und vor allem viel beobachten sind die Grundvoraussetzungen wenn man erfolgreich sein möchte! Sehr wichtig ist das lokalisieren und das observieren der Fische! Futterkampagnen steigern den Fangerfolg maßgeblich, sind aber an gewissen Spots nicht zwingend notwendig. Auf solche Spots möchte ich in den nächsten Zeilen etwas näher eingehen!

Hotspots
Zu diesen Spots zählen aus meiner Sicht als erstes überhängende oder ins Wasser gestürzte Bäume, auch versunkene Bäume oder sonstige Hindernisse über und ober Wasser  zählen dazu! Oft wurden solche Bäume von Bibern gefällt, darunter fühlen sich die „Gelben“ sicher. Meist bleibt bei Hochwasser noch mehr Geäst und sonstiges Treibgut und Unrat  in diesen „Holding Area`s“ hängen und bilden so einen riesigen Teppich auf der Wasseroberfläche, welcher die Karpfen noch sicherer fühlen lässt. Wer seine Montagen knapp vor solchen Hotspots ablegt, wird früher oder später mit einem Altarmrüssler belohnt, ohne tagelang vorgefüttert zu haben! Bei dieser Fischerei ist ein Boot von Vorteil, besser gesagt Pflicht, da man erstens die Montagen punktgenau ablegen muss, und zweitens einen festsitzenden Fisch leichter befreien kann. Hier ist es wichtig, dem Fisch keinen Freiraum zu lassen, also Freilauf zu, Bremse hart eingestellt, Schnur spannen und die Ruten keine Sekunde aus den Augen lassen!! Bei einem Biss sofort den Anhieb setzen und halten ohne Schnur zu geben, meistens dreht er entweder nach links oder nach rechts ab, oder man verliert ihn!

Krautfelder sind bei der Instantfischerei  meine zweite Wahl und bieten den Fischen ebenso Schutz und vor allem auch viel natürliches Futter! Es lohnt sich auf jeden Fall in Löchern von Krautfeldern seine Fallen aus zu legen. Oft sind Löcher von Natur aus gegeben, manchmal muss man mit einem Krautrechen nachhelfen. Der Nachteil bei diesen Spots ist, dass man ohne Boot absolut keine Chance hat! Besonders in den heißen Sommermonaten, wenn die Wassertemperatur den Höhepunkt erreicht hat, ist die Zeit des Krautes gekommen und alles wuchert und gedeiht. Selbst beim einholen der Montagen ist ein Boot notwendig! Bei dieser Methode kann der Freilauf ruhig etwas weicher eingestellt sein, nach dem Anhieb kann man den Fisch getrost  ins Kraut ziehen lassen, es lässt sich ohnehin nicht vermeiden und meist bleiben sie dann stehen und bewegen sich kaum mehr. Danach pumpt man sich mit dem Boot gefühlvoll in Richtung des Fisches. Da ich in den Ausständen grundsätzlich nur mehr 10ft. Ruten fische, ist das Handling vom Boot aus wesentlich leichter!

Altarme sind verschieden strukturiert. Dies ist von der Strömung bei Hochwasser abhängig!  Meist zieht sich eine langestreckte Vertiefung durch den gesamten Altarm, je nachdem wo die Strömung verläuft,  so bilden sich zwangsläufig auch Kanten und Untiefen, die aber selten besonders ausgeprägt sind. Die tiefsten Abschnitte bilden sich nach Steintraversen, dort spült die Strömung richtig tiefe Löcher aus, die können bis zu 8m und tiefer sein, dort können sich auch recht markante Strukturen bilden! Grundsätzlich ist jede markantere Struktur  für mehrtägige Futterkampagnen interessant, die eine mehr die andere weniger, da hilft nur testen! Übergänge von seicht auf tief, Kanten, Löcher,Plateau`s,…können gute Fische bringen, aber da hilft nur probieren, der Erfolg ist wie immer von den Gegebenheiten, Wasserstand, Jahreszeit, Untergrund,…usw. abhängig!


Futter und Köder

Altarmkarpfen sind bezüglich Futter nicht sonderlich wählerisch! Boilies, ob fruchtig, fischig oder würzig, werden recht schnell angenommen und durch ihre Selektivität wird natürlich auch der Gewichtsdurchschnitt der Karpfen um einiges erhöht! Meine favorisierten Geschmacksrichtungen bei Boilies, die mir schon viele Fische gebracht haben,  sind Banane und Ananas, auch wenn diese vom natürlichen Futter der Karpfen ziemlich abweichen, vielleicht auch gerade deswegen!? Durch den hohen Weißfischbestand sind Boilies ab 20mm ratsam, besser wären 22 oder sogar 25mm, darüber werden sie nur in seltenen Fällen genommen. Besonders auf weicherem Grund oder auf Kraut können auch Pop up`s der Bringer sein. Nicht nur Boilies, sondern auch Pellets verschmähen die „Gelben“ nicht!


Partikel wie Mais, Weizen, Erdnüsse, Tigers, Maple`s, Hanf,…eignen sich sehr gut zum füttern, in der Anschaffung günstig und leicht zu bekommen. Partikel sind für mich nicht mehr weg zu denken da sie 1) aufgrund der geringen Größe die Fische länger zum einsammeln brauchen, und 2) dauert es dadurch länger bis sie satt sind, was die Fische somit auch länger am Futterplatz hält! Mit dieser Methode ist es auch nicht nötig kiloweise Boilies zu schütten, es reichen ein paar Handvoll!  Die Meinungen gehen diesbezüglich weit auseinander, da mit Partikel sehr viele Weißfische angezogen werden, jedoch wird ohnehin mit dem Hakenköder selektiert! Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die Weißfische auch Karpfen schneller auf den Futterplatz aufmerksam gemacht werden. Partikel eignen sich aber nicht nur zum füttern, sondern können auch am Haar angeboten schöne Fische bringen. Ich selbst konnte damit am Altarm wie auch am Strom einige 2 Stellige überlisten können!!

Montagen
Hier braucht keiner auf hochgezüchtete Rigs aus England zurückgreifen, es reichen im Prinzip einfache No Knots mit Festblei oder auch Laufblei! Die Vorfachlänge je nach Situation zwischen 15 und 25cm. Bei Hindernissen oder auch bei extremen Kraut verwende ich bevorzugt Stein bzw. Abrissmontagen da die Gefahr eines Hängers im Hindernis ohne Blei geringer ist. Als Hauptschnur reicht eine 0,35 Mono, auf eine Schlagschnur von ca. 10-15m (Mono 0,50-0,60) sollte wegen des Abriebs nicht verzichtet werden, ganz besonders wenn die Montagen knapp vor Hindernissen abgelegt werden!

Der Riecher

Die richtige Mischung aus Hotspot, Futter und Montagen ist wichtig. Noch wichtiger allerdings ist der richtige Riecher, wann was und wo fängig ist. Der richtige Riecher ist ein Ergebnis aus vielen erfolgreichen und erfolglosen, aber jedenfalls lehrreichen Sessions.

In den nächsten Zeilen möchte ich über 4 besonderer Session’s berichten, die mir sicher noch länger im Gedächtnis bleiben!

Jeder Zentimeter zählt! (Juli 2011)
Es war ein sehr wechselhafter Frühlingstag, die Windrichtung wechselte ständig, mal schien die Sonne, dann regnete es wie aus Kübeln! Wegen des extrem starken Windes, war ich gezwungen mein Regenzelt zusätzlich zu sichern! Eigentlich war dieser Tag alles andere als perfekt und ich glaubte weniger daran erfolgreich zu sein. Am Vortag schon machte ich mich auf die Suche nach einem geeigneten Spot für eine Kurzsession, vorgefüttert hatte ich nicht. Die Wahl fiel auf einen erst vor kurzem ins Wasser gestürzten Baum, wo ich auch schon mehrmals einige Gelbe beobachten konnte. Die Baumkrone ragte gute 10m in den Altarm! Bevor ich meine Montagen ablegte, versicherte ich mich mit einem Lotblei, wie weit die Äste unter Wasser ragten. Nachdem ich das getan hatte, legte ich die erste Montage ca. einen halben Meter vor dem Geäst ab und warf eine Handvoll Boilies dazu und 3 Schaufeln Partikeln! Die zweite Montage legte ich etwas weiter rechts ca. 2 Meter vom Baum entfernt ab und fütterte die gleiche Menge dazu. Ich verwendete kein Blei sondern Steine, die sich im Falle eines Bisses lösen und um vor allem die Gefahr geringer zu halten dass der Fisch mit dem Blei im Geäst hängen bleibt. Die Schnur wurde voll gespannt um dem Fisch so wenig Freiraum wie möglich zu lassen, der Freilauf war zu und die Bremse hart eingestellt, sodass der Fisch nur sehr schwer  Schnur nehmen konnte! Mit jeder Minute mehr wo ich auf einen Biss hoffte, schwand die Hoffnung auf einen Erfolg! Doch nach ca. 2,5 Stunden knallte der Swinger das erste Mal in die Höhe und ich setzte sofort ohne eine Sekunde zu zögern den Anschlag!! Mein Gegenüber wehrte sich heftig und ich konnte ihn leider nicht davon abhalten dass er mir ins Geäst zog. Ich sprang sofort in die Zille und pumpte mich mit Gefühl  in Richtung des umgestürzten Baumes. Es gelang mir den Schuppi zu befreien und konnte ihn erfolgreich Keschern. Nach dem Fototermin versorgte ich ihn schnell und legte die Montage wieder dort ab wo der Biss kam und fütterte die gleiche Menge nochmal. Nach ca. einer halben Stunde wurde der Regen immer schlimmer und ich dachte eigentlich schon ans aufgeben, doch da kam der nächste Biss! Wieder dieselbe Rute, doch diesmal war der Drill ohne Boot möglich. Es war zwar ein kleinerer Schuppenkarpfen, aber immerhin! Ich war mit den zwei Gelben zufrieden und brach meine Kurzsession ab, da das Wetter immer miserabler wurde. Die zweite Rute, die ca. 2m vom Baum weg lag brachte keinen Biss und daran sieht man dass bei dieser Fischerei jeder Zentimeter über den Erfolg entscheidet!
Die grüne Hölle (August 2011)
Es war an einem wolkenlosen Nachmittag und die Temperaturen hatten ihren Höhepunkt erreicht, das Kraut im Altarm wucherte ohne Ende! Teilweise wuchs es aus 2 Meter Wassertiefe bis an die Oberfläche. Es war so dicht, dass ich mit der Zille Schwierigkeiten hatte durch zu kommen! Ich suchte nach Löchern im Kraut und wurde an einem Übergang, von 1 auf 2m, schließlich auch fündig. Ich streute einige Schaufeln Partikel und ein paar Handvoll Boilies in das besagte Loch, das ca. 10m² groß war. Wieder verwendete ich Steinmontagen und legte sie jeweils links und rechts vom Loch mittels Zille ab. Der Freilauf war etwas leichter eingestellt, sodass der Fisch auch Schnur nehmen kann! Ich musste länger als erwartet auf den ersten Biss warten, aber besser zu spät als gar keiner! Gleich nach dem Biss setzte ich den Anschlag und ließ ihn erstmals Schnur nehmen. Nach kurzer Zeit blieb er im Kraut stehen und somit stieg ich in die Zille und pumpte mich ganz leicht in Richtung Fisch. Nachdem ich den Spiegler vom Kraut befreien konnte, wurde er erfolgreich gekeschert und fotografiert. Es war ein markanter Fisch mit einer eigenartigen Kopfform, dieser wurde genau gemessen und gewogen um eventuell beim nächsten Mal Fortschritte im Wachstum feststellen zu können. Die Rute wieder ausgelegt und es kehrte für mehrere Stunden Ruhe ein, kein Wunder bei dieser Hitze! Als die Dämmerung einsetzte, wollte ich diese noch abwarten da zu dieser Zeit oft mit Bissen zu rechnen ist. Kaum verschwand die Sonne am Horizont, konnte ich auch schon den zweiten Biss verbuchen! Gleiches Spiel wie beim Ersten und ich konnte einen kugelrunden, kleinen aber feinen Spiegler auf die Matte legen! Der Fisch war versorgt und ich dachte eigentlich schon ans zusammen packen, da ja ein Nachtfischverbot herrscht, schrillte in diesem Moment der Bissanzeiger der zweiten Rute! Wieder stieg ich nach einem kurzen Drill ins Boot und konnte nach einigen Minuten einen Schuppi keschern. Es war ein gelungener Nachmittag mit tollem Wetter und schönen Fischen! Für mich wieder ein Beweis dass der richtige Spot am wichtigsten ist und man auch ohne tagelangem Vorfüttern Erfolg haben kann!!
Entlang der Kante (Juni 2010)
Die Karpfenschonzeit war vorbei, das Hochwasser der Donau drückte in den Altarm welches den Wasserspiegel um einiges anhob! Wir hatten ideale Bedingungen um vielleicht den einen oder anderen Gelben zu überlisten. Dieser Abschnitt war sehr eintönig strukturiert und somit viel unser Augenmerk auf die einzige Struktur, eine eher unmarkante Kante mitten im Altarm. Großteils glich dieser Altarm einer Badewanne! Wir waren sehr früh am Wasser um die produktiverer Tageszeit zu nutzen. Entlang der Kante legten wir einen großen Futterplatz an, da jeder von uns mit 2 Ruten fischte. Wir legten jeweils 2 Montagen am Fuße der Kante ab und 2 direkt darauf. Gefüttert hatten wir nur Partikel, als Hakenköder verwendeten wir Ananas Popup`s zwecks Selektivität. Schnell fanden sich die ersten Brachsen ein und zeigten sich auch rollend an der Oberfläche. Meist dauert es auch nicht sehr lange und die Karpfen werden ebenso auf den Futterplatz aufmerksam! So kam es auch und nach einer halben Stunde rollte auch schon der erste Schuppi direkt über den Montagen meines langjährigen Freundes. Ich hatte den Satz, „Oida, du host sicher glei an Biss“ noch gar nicht ausgesprochen, lief auch schon sein Freilauf heiß! Anhieb, Drill, gekeschert – perfekt!!! Harald konnte einen schönen Schuppler überlisten. Nachdem er rechts saß und auch den ersten Biss verbuchen konnte, gingen wir davon aus dass sie auch aus dieser Richtung ziehen. Der zweite Biss an Haralds Rute war wie eine Bestätigung dafür! Wieder konnte er den Biss verwerten und sich über den nächsten Gelben freuen. Klarerweise kamen meine Bisse erst später, als sie weiter nach links zogen. Auch ich konnte mich über einen Überdurchschnittlichen und über einen Kleineren freuen! Von Stunde zu Stunde wurde es immer heißer, die Karpfen sonnten sich an der Oberfläche und dachten nicht mehr ans fressen und somit hatten wir zu Mittag abgebrochen, gefangen hatten wir ja schon, schließlich hat man ja noch andere Verpflichtungen!

Wie schon erwähnt, können gezielte Futterkampagnen wahre Sternstunden bringen! Mehr darüber im nächsten Kurzbericht!

Kurzer Ansitz,  viele Karpfen und ein unvergessliches Erlebnis! (Juni 2012)Der ständige und vor allem ergiebige Regen der letzten Wochen hob den Pegel der Donau um einiges an, folglich auch den Wasserspiegel in den Auen. Nun waren die Bedingungen zum Karpfenangeln ideal und ich beschloss eine mehrtägige Futterkampagne zu starten. Ich wählte einen Spot, der bei normalen Wasserstand eigentlich trocken lag doch jetzt gut einen Meter tief war! An diesem Spot mündete ein kleinerer Arm in den Hauptarm. Der kleine Arm spülte über Jahre hinweg ein ca. 60m2 großes Schotterplateau in den Hauptarm welches sich für eine Futterkampagne gerade zu anbot, da der Altarm schon ungewöhnlich stark verkrautet war für diese Jahreszeit. Ich startete die Kampagne mit 20kg Mais und 2kg 25mm Crazy Banana Boilies. Am nächsten Tag kontrollierte ich mittels Kamera den Futterplatz und konnte zufrieden feststellen dass alles gefressen wurde. Daraufhin fütterte ich auch am zweiten Tag die gleiche Menge wie am ersten Tag. Am dritten Tag das Gleiche, nur dass ich diesmal nur mehr 10kg Partikel fütterte, dafür aber bei den Boilies einen Kilo mehr versenkte.  Dieses Prozedere wiederholte ich auch die Tage darauf und jedes Mal war der Futterplatz leergeräumt! Die Spannung stieg mit jeden Tag und ich fieberte immer mehr den Tag entgegen wo ich endlich meine Fallen auslegen konnte. Zwischendurch hob sich der Wasserspiegel noch um ca. einen halben Meter und das Wasser wurde immer trüber, fast schon milchig – quasi perfekt! Der Tag war endlich gekommen wo sich hoffentlich die Arbeit der letzten Tage lohnen sollte. Ich war früher als geplant am Wasser und somit machte ich mir auch keinen Stress beim aufbauen meines Tackle´s. Das Wetter war perfekt! Einige Quellwolken zogen vorbei, vom Wind keine Spur.

Da der Rest des Altarms schon sehr stark verkrautet war, beschloss ich keine Bleie zu verwenden, sondern Abrissmontagen um im Falle eines Drills nicht noch mehr Kraut ein zu sammeln. Gedacht getan legte ich die Montagen mittels Zille aus! Eine Montage legte ich direkt in die Gabelung der beiden Arme, die andere am Fuß des Schotterplateau`s. Die Spannung stieg, da man ja doch einige Zeit, Geld und Arbeit investiert hat! Die Enttäuschung wäre groß gewesen, hätte ich nichts gefangen! Es verging eine gute Stunde als sich der Swinger endlich erst leicht rauf bewegte und dann einen klassischen Fallbiss anzeigte. Kurz nach dem Anschlag wusste ich dass es sich um einen Gelben handelt und die Freude war groß! Der erste Aukarpfen dieser Futterkampagne war gerade mit seinem Fotoshooting fertig, da kam der nächste Biss auf der zweiten Rute. Auch diesen konnte ich erfolgreich landen! Beide Ruten waren wieder ausgelegt und es kehrte Ruhe ein.

Es war ja eigentlich schon ein Erfolg überhaupt zwei Gelbe in so einer kurzen Zeit zu fangen! Nach ca. einer halben Stunde passierte das Gleiche wieder, erst ging die linke Rute ab, 10 Min. später die Rechte. Dieses Spiel wiederholte bis zum achten und letzten Biss, der wieder ein Fallbiss war! Diesmal schlug ich ins leere! Ich hatte weder Kontakt zu einem Fisch noch zur Montage. Nach einigen Kurbelumdrehungen spürte ich einen Wiederstand, der sich zu einem Hänger entpuppte! Ich war eigentlich gar nicht enttäuscht da dieser Ansitz auch ohne diesen Fisch schon ein absoluter Erfolg war. Um den vermeintlichen Hänger zu lösen stieg ich in die Zille und pumpte mich mit Gefühl in Richtung des Hindernisses. Dort angekommen versuchte ich den geglaubten Hänger zu lösen, doch als er gelöst war hatte ich plötzlich Fischkontakt!! Yesssss!! Der Karpfen setzte sich im Kraut fest und verharrte dort. Langsam konnte ich ihn hochpumpen und ich merkte schnell dass es sich um den Größten dieser Session handelte! Die Waage zeigte 14, 93kg! Während ich den dicken Schuppi  fotografierte, läutete mein Handy. Es war meine Frau und bevor ich noch abhob wusste ich schon was jetzt kommen würde! Ich hob ab mit den Worten – „Is scho so weit?“ Meine Frau – „ja, du musst schnell nach Hause kommen!!“ Ich – bist da ganz sicher weil es läuft grad perfekt! Daraufhin war sie etwas gereizt, was auch verständlich war!  Im Rekordtempo packte ich mein Zeug zusammen und rannte mit dem Trolley zum Auto um so schnell wie möglich nach Hause zu kommen! Drei Stunden später hielt ich meine Tochter in den Armen! Diesen Tag werde ich niemals vergessen! Erst eine Traumsession mit ungewöhnlich vielen Karpfen in kurzer Zeit was ja für diese Verhältnisse schon sehr außergewöhnlich ist, dann die Geburt meiner Tochter! Ein unglaublicher Tag!!

Der zweite Ansitz
Da sich dieser Spot zu einem wahren Hotspot entpuppt hatte, fütterte ich natürlich weiter! Tage nach der Geburt meiner 3. Tochter, wagte ich erneut einen Ansitz. Logischerweise war ich aufgrund des letzten Erfolges voll motiviert! Der Wasserstand war zwar leicht gefallen und das Wasser war nicht mehr milchig sondern eher braun, was nichts schlechtes heißen muss. Nachdem alles aufgebaut war, ging es ans auslegen der Montagen. Ich legte die Steinmontagen genau dort ab, wo ich sie auch beim letzten Mal abgelegt hatte. Es vergingen einige Stunden bis mein Bissanzeiger der linken Rute den ersten Biss meldete – ein Fallbiss! Natürlich setzte sich auch dieser Fisch wieder im Kraut fest, worauf hin ich in die Zille stieg. Der erste Fisch mit knapp 10kg war versorgt und die Rute wieder ausgelegt. Jetzt müsste ja eigentlich die rechte Rute den nächsten Fisch bringen, so war es ja auch beim letzten Mal! Es verging mehr als eine Stunde und wieder ging die linke Rute ab!

Gleiches Spiel wie kurz zuvor, ein Durchschnittlicher lag auf der Matte! Noch immer war der Bissanzeiger der rechten Rute stumm, was mich eigentlich verwunderte. Wieder verging einige Zeit und der nächste Biss folgte wieder auf der linken Rute! Das war dann der dritte Fisch dieser Session, womit ich natürlich auch zufrieden war. Mir ließ es aber keine Ruhe, da der Schneemann der rechten Rute noch immer unberührt war. Jetzt kamen die ersten Zweifel auf! Liegt die Montage vielleicht verheddert im Kraut, oder war die Köderkombination aus 25mm Sinker und 20mm Pop Up zu groß gewählt?? Ich überlegte kurz ob ich die Montage zur Kontrolle einholen sollte, tat es aber nicht da ich mir eigentlich ziemlich sicher war dass die Montage gut präsentiert am Grund lag. Es konnte nur mehr am Köder liegen, der vielleicht zu groß gewählt war. Egal dachte ich, man muss auch riskieren! Gut dass ich mich für letzteres entschied, denn nach über neun Stunden meldete der Bissanzeiger einen Vollrun! Schon beim Anhieb merkte ich dass es sich hierbei um keinen Durchschnittskarpfen handeln konnte. Der Wiederstand war heftig und schließlich setzte sich auch Dieser im Kraut fest! Schnell sprang ich in die Zille und fuhr auf meinen Gegenüber zu. Ich konnte ihn relativ schnell befreien, darauf folgte ein toller Drill. Nach einigen Minuten zeigte sich der Fisch das erste Mal, es dauerte aber noch bis ich ihn endlich keschern konnte! Endlich im Kescher gelandet, verriet mir der erste Blick dass es sich hier um einen wirklichen guten Fisch handelte!! Nach dem abwiegen war klar dass dies mein neuer Altarm PB ist! Die Waage zeigte unglaubliche 19,25kg und ich war überglücklich! Diese Futteraktion war ein voller Erfolg!

Die richtige Platzwahl, eine gute Taktik, das ständige verfolgen des Wasserstandes und viel Beobachtungshingabe  sind die Grundvoraussetzungen für einen guten Erfolg in den Ausständen der Donau!

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