Testbericht: Stella 3000 FD

Shimano Stella 3000 FD

Wenn man die Shimano Stella FD zum ersten Mal in die Hand nimmt, an ihr dreht, die Spule von Hand hin und her bewegt, den Bügel öffnet und wieder schliesst, die Bremseinstellung bedient und alles andere an der Rolle überprüft, wird man sofort feststellen, diese Rolle ist anders. Sie ist perfekt, einfach genial! Sie legt die Messlatte für alle anderen Stationärrollen so unglaublich hoch, wie in der Vergangenheit schon lange nicht mehr.

Dank Earl – Dean, von Deans-Fishing-Shop, konnten wir die Stella 3000 FD beim Spinnfischen auf Hecht und Seeforelle, sowie beim Hölzel-, und Matchfischen auf Aeschen ausgiebig testen. Exklusiv für die Testreihe erhielten wir von Dean mehrere E – Spulen (im Lieferumfang nicht inbegriffen!) und so konnten wir schnell mal von feineren (0.08er – 0.16er Geflecht) auf gröbere (0.18er – 0.35er Mono) Schnüre umstellen. Ob monofile oder geflochtene Schur, die Stella musste zeigen was sie drauf hatte. Dean verlangte einen ultimativen Test, egal, was es kosten sollte. Das Ziel war es, die Rolle keinesfalls ihres Preises wegen zu schonen, im Gegenteil, es sollte ein Test auf Biegen und Brechen sein.

Die aktuellste Generation der Stella Rollen setzt das geniale Rollendesign und die herausragende Technik ihrer Vorgänger fort. Besonders hervorzuheben ist die neue 3000er Grösse mit ihrer flachen Spule. Zu den Innovationen zählen die Shielded A-RB Kugellager, die aufgrund ihrer neuen, versiegelten Oberfläche extrem haltbar und leichtgängig sind. Die SR-Ausstattung unterstützt die Hochwertigkeit der Rollenserie. Die extrem leichten Rollen mit Frontbremse stärken das Vertrauen zwischen dem Fischer und seiner Rolle und werden den höchsten Massstäben gerecht.

Features:

– HD Gear
Ein ausgezeichnet ausgearbeitetes Getriebesystem, das eine effizientere Kraftübertragung von der Kurbel auf den Rotor gewährleistet. Mit einer Kraftübertragung von 90,3% leistet die Rolle mehr bei weniger Kraftaufwand. Beim HD Gear handelt es sich um die Weiterentwicklung des bewährten 3D Getriebes. Durch den Einsatz einer speziellen, neuen Beschichtung läuft die Rolle extrem leicht.

– Floating Shaft II
Gewöhnlich entsteht bei allen Rollen Reibung, wenn die Achse und das Schneckengetriebe aufeinander treffen. Shimano hat auf jeder Seite der Achse ein Lager eingearbeitet, um die Berührungspunkte zu verkleinern und die Reibung drastisch zu reduzieren.

– Aero Wrap II
Das Aero Wrap II verbessert durch die erhöhte Getriebeeffizienz nochmals Schnurverlegung und Wurfeigenschaften.

– Zwei – Geschwindigkeits- Spulenhubsystem
Hierbei handelt es sich um eine fortschrittliche Methode der Schnurverlegung. Die Spule bewegt sich schnell aufwärts und langsam abwärts. So wird eine akkurate Schnurverlegung erreicht, die bessere Wurfeigenschaften ermöglicht.

– AR-C Spool
Kaltgeschmiedete Aluminium Spule mit Titanium Spulenkante. Aufgrund des neuen, patentierten Spulendesigns mit der V- förmigen Spulenkante kommt die Schnur in kleineren, engeren Bögen von der Spule und ermöglicht somit weitere und genauere Würfe.

– Power Roller
Das besondere Design der Shimano Schnurlaufröllchen schont die Fischerschnur und eignet sich sowohl für geflochtene als auch für monofile Schnüre.

– Dyna Balance
Sorgt für einen stabilen und sanften Lauf der Rolle und für eine bessere Kontrolle beim Drill.

– Super Stopper II
Super Stopper II ist eine absolute Rücklaufsperre, die beim Anhieb ein sicheres Haken des Fisches sowie die richtige Funktion des Bremssystems ermöglicht. Insbesondere beim Spinnfischen hat sich der Super Stopper II bewährt.

– Rigid Support Drag
Dieses innovative Feature verhindert selbst bei geringster Bremswirkung ein Hin- und Herwackeln der Spule.

– SR Guard Fin
Mit Titanium überzogene Protektoren, die an Rotor und Gehäuse angebracht sind, um die Rolle zu schützen.

– Magnesium-Gehäuse
Das Magnesium sorgt für exzellenten Schutz gegen Korrosion. Zudem wird die Oberfläche mit einer von Shimano entwickelten Speziallegierung überzogen. Dies ist besonders wichtig bei einem Einsatz im Salzwasser.

– SR Handle
Minimales Spiel zwischen Kurbel und Getriebe. Die Kurbeln sind hohl, aber wir wenden eine Technik an, die sich schon im Radsport bewährt hat und hohe Belastbarkeit mit einem geringen Gewicht kombiniert.

– A-RB Kugellager
A-RB Kugellager bieten Schutz vor Rost, Korrosion und Oxidation und werden standardmässig in fast allen Süsswasser Rollen verwendet.

Technische Daten:

Modell STL3000FD

Gewicht: 245g
Übersetzung: 5,2:1
Kugel-/Walzenlager: 13S A-RB+1
Zusatzspule: nein
Schnurfassung: 0.25/210m / 0.30/130m / 0.35/100m
Schnureinzug pro Kurbelumdrehung: 71cm

Fazit:

Die Stella FD läuft absolut rund, ist gänzlich frei von störenden Toleranzen und die Bremse läuft geschmeidig und ruckfrei an. Sie bestätigt damit für einmal mehr die fast schon legendäre Shimano Qualität. Die Rolle ist perfekt verarbeitet, technisch sehr ausgereift und durch die verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten auch eine sehr interessante Anschaffung.

Unseren „Härtetest“ bestand die Stella FD mit Bravour! Sie meisterte jeden Drill zu unserer vollsten Zufriedenheit, nie liess sie auch nur den Hauch eines Zweifels aufkommen den Anforderungen nicht gewachsen zu sein. Der Lauffreudigkeit der Rolle ist es zu Gute zu schreiben, dass nach unserer Einschätzung, ob nun bei einer feinen Fischereitechnik oder einer gröbern, immer das Gefühl in uns aufkam, die „Richtige“ Rolle montiert zu haben. Auf einen speziellen „Bruchtest“ verzichteten wir, wer fährt denn schon einen Porsche absichtlich in die Mauer!? Das bei unseren Tests Benutzerspuren in Form von Kratzern am Gehäuse entstanden versteht sich von selber, denn wie geschrieben, gingen wir mit ihr nicht gerade zimperlich um. Es kam immer wieder vor, dass das Takle mal schnell beiseite gelegt werden musste, egal ob nun auf einem Kies-, Steinuntergrund an einem Flusslauf, im Boot oder einem Wiesenbord an einem See. Selbst mehrmaliges Unterwasser tauchen steckte sie Problemlos weg.

Wir waren und sind von der Stella 3000 FD restlos überzeugt und begeistert. Einzig ein Gedanke verursachte uns leichte Kopfschmerzen, nämlich der, was wohl die erste Frage vor so einer Anschaffung sein müsse. Nach reiflicher Ueberlegung kamen wir zum Schluss, dass sie in etwa nicht dahingehend lauten sollte, ob man die Rolle will, sondern, ob man sie sich leisten kann. Wer das Geld jedoch ausgeben will und kann, hat es gut angelegt, das ist sicher!

Ein Bericht von felchenfischer.ch