Der längste Weg beginnt mit einem ersten Schritt!
(chinesisches Sprichwort)

Und so ist es auch beim Fischen, denn bald ist es wieder so weit: Die Vorbereitungslehrgänge zur Fischerprüfung beginnen! Jeder ist heiß, das es endlich losgeht! Im Geist werden schon die ersten Kapitalen gedrillt, Fotos gemacht und lecker Forellen geräuchert!

Bei allem Verständnis für die Begeisterung, die die Newbies zeigen – ein bisschen Vorbereitung muss schon sein!

Denn jedes Jahr im Winter oder spätestens Frühjahr kommen Einsteiger in die Angelgeschäfte und alle haben den gleichen oder zumindest sehr ähnlichen Text auf den Lippen „ich mach gerade die Fischerprüfung und brauch jetzt ´ne Ausrüstung!“. Ok, so weit, so gut….

Fragt man dann nach, was er denn gerne hätte, wo er denn Angeln will und auf was er es abgesehen hat, kommt leider oft die Antwort „ich hab keine Ahnung!“, was nicht eben ein gutes Licht auf den Kursleiter, bzw. den Kurs wirft. Oder aber die Vorstellungen gehen derart ins Spezifische, das man fast sicher davon ausgehen kann, das der Einsteiger auf eine der bekannten „Veni, Vidi, Vici“-Storys der einschlägigen Medien aufgesogen hat und den „Vorschlägen“ nun bedingungslos folgt.

Beides ist aber natürlich Schmarrn!

Aber wie nun wirklich Sinnvoll die ersten Schritte planen? Wohl dem, der erfahrene Hilfe hat.

Am besten wäre natürlich, Geräte zu kaufen, die man für alle denkbaren Gegebenheiten nutzen kann! Der Haken daran ist nur, das es diese „Eierlegenden Wollmilchsäue“ nicht gibt! Eine schwere Grundrute mit 80 Gramm Wurfgewicht wird die zwei Gramm Pose nur wenige Meter werfen, weil sie sich nicht aufladen kann. Andersrum wird die leichte Posenrute Schaden nehmen, wenn wir mit einem 80 Gramm Blei versuchen 60 Meter weit zu werfen.

Also müssen wir uns Gedanken machen, wie wir das Optimum herausholen können.

Was wir suchen ist so vielseitig einsetzbar wie möglich, ohne größere Abstriche bei den verschiedenen Angelarten machen zu müssen. Dazu konzentrieren wir uns für´s Erste auf das Ansitzangeln.

Zunächst brauchen wir eine leichtere Rute für die leichteren Techniken:

Sie dient zum fischen auf Satzkarpfen, Schleien, Brachsen, Aitel und alle anderen Weißfische. Aber auch ganz leichtes Zanderfischen mit kleinen Köderfischen ist möglich. Wir können sie als Posen-, sowie auch als Grundrute auf kurze bis mittlere Distanzen einsetzen. Die Rute sollte nicht kurz gewählt werden, um die gehakten Fische gut zu dirigieren, einen Schwimmer auch mal etwas tiefer fischen zu können und um höhere Wurfweiten zu erzielen.

Eine Länge von 3,30m sollte den allermeisten Ansprüchen genügen. Dabei ist sie nicht so unhandlich wie eine 3,60er und erlaubt bessere Kontrolle als eine 3m-Rute. Die goldene Mitte sozusagen…

Ein Wurfgewicht von 10-30 oder 20-40g erfüllt sehr gut seinen Zweck. Ruten mit englischen Bezeichnungen werden jetzt mit einer Testkurve von 1-1,5lbs. angegeben. Oft tragen solche Ruten die Bezeichnung „Float“ oder „Power-Float“.Eine semi-parabolische (biegt sich ca. bis zur Hälfte) bis parabolische (biegt sich bis zum Handteil) Aktion passt für unsere Zwecke jetzt am besten.
Dazu passt eine Stationärrolle der Größen 20 bis 30 (je nach Hersteller) und Schnurstärken von 0,20 bis 0,28mm. Auf geflochtene Schnüre sollte hierbei ganz verzichtet werden!
Wer richtig flexibel bleiben will, wählt eine Freilaufrolle.

Freilaufrolle

Unsere nächste Rute wird eine schwerere Ausführung:

Gedacht ist sie zum schwereren Fischen auf weitere Distanzen, in stärkerer Strömung oder mit höheren Blei- und Köder-gewichten auf Aal, Barbe, Karpfen und alle größeren Fische. Aber auch als Raubfischrute zum Fischen mit dem Köderfisch eignet sich eine solche Rute sehr gut. Die Länge sollte bei 3,30m beginnen. Hier ist aber eine 3,60m-Rute auch oft im Vorteil, weil wir unseren Fang auf große Distanz führen müssen.
Um unsere Allrounderfähigkeiten nicht zu beschneiden, darf das Wurfgewicht nicht zu niedrig sein, sollte sich aber auch nicht zu sehr nach oben orientieren. 70-75 Gramm Wurfgewicht erfüllen ihren Zweck. Die englische Bezeichnung gibt hier eine Testkurve von 2,5-2,75lbs. an.

Auch für diese Rute kommt nur eine Stationärrolle in Frage, die aber gerne eine 40er oder sogar 50er Größe haben darf, da deutlich höhere Belastungen auf die beweglichen Teile wirken. Der Flexibilität wegen bietet sich ebenfalls eine Freilaufrolle an.Dead Bait

Mit einer Schnurstärke von 0,30mm sind wir gut beraten. Höhere Stärken kommen nur dann zum Einsatz, wenn viele Hindernisse, Kanten, Muschelbänke, oä. im Wasser sind, die die Schnur beschädigen würden. Geflochtene Schnüre sind auch hier normalerweise keine Option.

Somit hätten wir schon mal drei wesentliche Bestandteile unseres Equipments. Aber damit ist´s (noch) nicht getan. Wir brauchen noch vieles an Kleinteilen!

„Lustigerweise“ passierts immer wieder, das Einsteiger ihren Etat für Rute & Rolle bis zum letzten ausreizen, bei den Kleinteilen aber plötzlich Abstriche machen. Das ist mit Sicherheit der falsche Weg!
Der Preisunterschied von Low-Budget- zu Qualitäts-Kleinteilen ist marginal. Und wer will schon einen schönen Fisch verlieren, nur weil er fünf Cent pro Wirbel sparen wollte?

Also nun hier eine kleine Aufstellung der Kleinteile:
Einiges hat bestimmt jeder Zuhause, wie z.B. ein Taschenmesser.

  • Haken

Für den Anfang wählen wir ein Sortiment, das die gängigen Techniken und Köder abdeckt.

Wurmhaken (links) haben einen langen Schenkel, der meist einen oder zwei kleine Widerhaken hat, um den Köder nicht rutschen zu lassen.Um mit WurmhakenDendrobenas und kleinen Tauwürmern auf Weißfische zu Angeln, benötigen wir Größen von 8 bis 12. Tauwürmer bieten wir i.d.R. an HakengPartikelhakenrößen von 4 bis 6 an. Beim Aalfischen kann´s auch mal ein 1er oder 2er Haken sein. Die Vorfachlängen betragen bei Wurmhaken meist 50-60cm.
Mais und andere Partikelköder werden an kurzschenkligen Haken mit weitem Bogen (rechts) angeboten, um optimales Drehen des Hakens zum Fischmaul zu gewährleisten. Spezialisten sprechen oft von sog. „Wide-Gap-Haken“. Kleine Portionen für Schleien und Weißfische erfordern Größen zwischen 8 und 12, größere Happen für Karpfen Größe 2 bis 6. Die Vorfächer sind meist 50- 70cm lang
Typische Weißfisch- bzw. Madenhaken (links) sind sehr Dünndrähtig, um die empfindlichen Köder nicht allzu sehr auslaufen zu lassen. Da unsere Köder oft sehr klein sind, kann die Größe schon mal bis 18 runter gehen. Noch kleinere Haken findet man dann fast ausschließlich beim Stippfischen. Zum Befischen kaMadenhakenmpfstärkerer Fische, wie z.B. Barben, sind diese Haken leider unbrauchbar. Wegen des dünnen Materials würden sie einfach aufgebogen werden.
Um mit Köderfischen auf Raubfische zu Angeln, werden sehr oft Drillinge (rechts) verwendet. Die ganz großen Krampen der Größen 2/0 bis 1, die früher dafür gebräuchlich waren, sind klar auf dem Rückzug. Heutige Sofort- Anschlag-Systeme bestehen, je nach Ködergröße, meist aus zwei kleineren Drillingen der Größen 4 bis 8, da diese dünndrähtiger und schärfer sind, schneller und sicherer greifen, dabei den Fisch aber    nicht so schwer verletzen. Was wichtig ist, weil auch untermaßige Hechte große Köder nehmen.

  • Wirbel

Standard-Agraffenwirbel (gute Qualität vorausgesetzt) erfüllen in den meisten Fällen ihren Zweck durchauszufriedenstellend.Höheren Ansprüchen wird aber die skandinavische Form besser gerecht, da hier bauartbedingt ein Aufbiegen praktisch ausgeschlossen wird.

  • Klemmbleisortiment
    Klemmbleie werden zu austarieren von Posen gebraucht. Bitte achtet hier auf möglichst weiches Blei ohne Grate. Harte Schrote beschädigen beim Klemmen die Schnur und führen zu Sollbruchstellen.
  • Schwimmer

    Für geringere Tiefen haben feststehende Schwimmer Vorteile. Reicht die Rutenlänge nicht aus, hilft nur der Griff zu Durchlaufposen. Eine Pose soll dem Fisch beim Abziehen möglichst wenig Widerstand bieten. Daher sind lange, schlanke Formen für unsere Zwecke ideal. Bei Posen für das Stillwasser liegt der Hauptkörper unten, um Wind und Wellen möglichst keine Angriffsfläche zu bieten. Fließwasse-Posen tragen den Hauptkörper oben, um wenig der Strömung ausgesetzt zu sein. Im Friedfischbereich sind Tragkräfte von zwei bis acht Gramm völlig ausreichend. Nur beim Fischen mit dem toten Köderfisch können höhere Tragkräfte nötig werden.

  • Posenstopper
    Wenn wir schon keine feststehende Pose einsetzen können, müssen wir den Durchlaufschwimmer irgendwie dazu bringen, auf einer definierten Tiefe stehen zu bleiben. Den Stopper den wir dazu brauchen, gibt’s aus Gummi oder Gebunden. Die Größe muss dem Durchmesser des Posenöhrs angepasst sein, weil er sonst durchrutscht und uns nicht wirklich etwas bringt… ;-) 
  • Messer
    Ein Fischer braucht ein Messer! Das ist Fakt! Allerdings braucht ein Fischer das Messer „nur“ um etwas abzuschneiden und einen Herzstich oder Kiemenschnitt auszuführen. Ein Messermonster a´la Rambo ist daher unpassend. Ein Taschenmesser ist voll in Ordnung.Filetiermesser sollten eine schlanke, biegsame Klinge haben, um sauber die Haut ablösen zu können und wenig Verschnitt zu produzieren. Im Interesse eurer Finger solltet ihr auf einen rutschsicheren Griff achten!
  • Grundbleie
    Der absolute Klassiker ist selbstverständlich das Sargblei. Aber auch Oliven-, Birnen- und Kugelbleie haben ihre Vorzüge. Je nach Gewässer und Angelart gilt hier der Leitsatz „So leicht wie möglich, so schwer wie nötig!“

  • Knicklichter & Halter für die Rutenspitze
    Beim Nachtfischen sind diese Hilfsmittel für uns unverzichtbar. Denn irgendwas muss uns ja den Biss anzeigen. Auch in speziellen Posen helfen uns die kleinen Röhrchen, den Biss zu erkennen. Die Halter für die Spitze sollten dem Durchmesser der Rutenspitze angepasst sein, um diese nicht zu beschädigen oder eben abzufallen.
    Der Klassiker zum Nachtfischen schlechthin ist das Aalglöckchen. Hier wird ein Biss akustisch signalisiert und eignet sich auch hervorragend, den Angelnachbarn in den Wahnsinn zu treiben! ;-)
  • Stirnlampe
    Oft bräuchte man beim Fischen drei Hände. Und nichts stört dann mehr als eine Taschenlampe, die eine unserer eh nur zwei Hände belegt. Abhilfe schafft eine Stirnlampe. Wer einmal so eine Lampe benutzt hat, möchte nie wieder ohne Nachtfischen gehen! Sicher!Moderne Stirnlampen nutzen LED-Technik, was dem Gewicht, der Lebensdauer und den Batteriestandzeiten zugutekommt. Apropos LED…. mehr LED´s heißt hier nicht gleich mehr Licht! Ganz im Gegenteil! Viele Markenhersteller verbauen nur eine einzige Power-LED, die dafür deutlich mehr Leistung bringt als 17 Billig-LED´s und dazu noch weniger Strom braucht und leichter ist!Die ideale Stirnlampe für uns Angler ist robust, Wasserdicht und nicht zu groß.
  • Hakenlöser & Zange
    Um einen gehakten Fisch von seinem Anhängsel zu befreien, benötigen wir einen brauchbaren Hakenlöser. Vor allem, wenn der Haken etwas tiefer im Schlund sitzt und wir eine Totaloperation vermeiden wollen.Bewährt haben sich ganz simple Hilfsmittel aus Plastik, in die die Schnur eingeklinkt werden und uns automatisch zum Haken führen, auch wenn wir den nicht direkt sehen können.
    Mit einer Zange können wir natürlich auch Haken lösen. Darüber hinaus bieten uns passende Spitzzangen aber noch mehr Möglichkeiten, z.B. eine Klemmhülse zu quetschen oder ein Stahlvorfach durchzuschneiden.
  • Kescher
    Um einen Fisch sicher landen zu können, empfiehlt sich, vor allem für Einsteiger, ein solider und ausreichend großer Kescher. Aus Transportgründen greifen die meisten zu teleskopierbaren Klappkeschern. Vernünftige Qualität vorausgesetzt, reichen die in den allermeisten Fällen auch aus.
    Dabei setzten sich immer mehr die Modelle mit gummierten Netzen durch. Die Vorteile liegen auch auf der Hand: der Haken verfängt sich nicht so leicht, das Netz lässt sich besser reinigen, stinkt auch nicht so sehr und es schont den Fisch, weil es die Schleimhaut nicht so stark beschädigt.
    Natürlich muss unser Kescher auch eine angemessene Größe haben. Wir müssen ja einen größeren Fisch darin unterbringen können. Eine Bügelweite von 60 bis 80cm sollte es also schon sein.
    Ein Schwachpunkt vieler Kescher ist der Klappmechanismus. Die stabilste Möglichkeit bietet derzeit der Hammerkopf, mit seitlichen Druckpunkten (siehe Bild).

    Tip: Auch mit dem stabilsten Kescher lässt sich ein größerer Fisch nicht aus dem Wasser „schaufeln“! So eine Aktion zerstört unweigerlich jeden Kescher! Also lieber den Fisch keschern, zu sich heranziehen, ins Netz greifen und aus dem Wasser heben.

  • Gerätekoffer oder Tasche
    Nun haben wir schon mal jede Menge Teile. Die wollen aber auch irgendwie ans Wasser gebracht werden. In den Hosentaschen klappt´s schon mal nicht! Ihr könnt das zwar probieren – kommt mir aber niemand mit Beschwerden, wenn ein Haken im besten Stück hängt!
    Auch hier gilt die alte Weisheit: „Ordnung ist das halbe Leben!“
    Der früher meist gebräuchliche Angelkoffer verschwindet zunehmend von der Bildfläche. Das Warum ist auch einfach: Erstens führt man immer alles mit. Ob man aber beim Brachsenfischen die 100g-Grundbleie braucht, ist sehr fraglich. Zweitens muss man den Koffer in der Hand tragen, wo aber schon Ruten, Eimer, Stuhl, usw. sind. Was uns zu den oben erwähnten drei Händen bringt!
    Besser löst man das Problem mit Taschen, die mit passenden Boxen befüllt sind.
    Diese Boxen werden je nach Angelart befüllt und können schnell in der Tasche getauscht werden. So trägt man wirklich nur das mit, was man auch braucht.
    Und zu guter Letzt wird die Tasche umgehängt. Was uns freie Hände verschafft!
    Ausgedient haben Koffer aber deshalb aber noch lange nicht! Nur das sie jetzt im Angelkeller zuhause oder im Auto bleiben und als Basisstation dienen, aus der die Tasche befüllt wird.

Nun könnten wir schon mal loslegen. Die Grundausstattung ist komplett! Wir sind gerüstet für fast alle Eventualitäten, die uns an normalen Angeltagen passieren können.
Mit der Auswahl, die wir bisher getroffen haben, können wir 90% unserer einheimischen Fischarten in fast allen Gewässertypen erfolgreich befischen.

Aber um das Ganze etwas komfortabler zu gestalten, empfehle ich, folgendes noch anzuschaffen:

  • Rutenablagen
    Noch vor wenigen Jahren war es gängige Praxis, direkt am Wasser eine Astgabel aus einem Baum zu schneiden und als Rutenablage zu nutzen. Abgesehen davon, das das nicht mehr Zeitgemäß wäre und es Gewässerbesitzer auch nicht eben gerne sehen, treiben die frischen Äste aus, wenn sie zu lang im Boden bleiben und unsere ach so tolle Angelstelle wächst zu.
    Außerdem halten auf Ästen nun mal keine elektrischen Bissanzeiger!
    Einfache Rutenablagen gibt’s schon für ´nen Appel und ein Ei zu kaufen. Und beim Transport stören die auch nicht, da sie kaum was wiegen.
    Wer eine solidere Lösung sucht, der fährt mit Banksticks sehr gut, auf die eine passende Ablage geschraubt wird. Es rentiert sich, die Banksticks von vorne herein etwas länger zu wählen, um flexibel zu sein. Der Durchmesser sollte nach Möglichkeit nicht unter 12mm liegen, da sie sonst zu stark wackeln.
  • Rutentasche
    Wollen wir unsere Ruten nicht immer in der Hand an unseren Angelplatz tragen, brauchen wir einen Sherpa oder wir kaufen uns eine passende Rutentasche. Beim Kauf sollte auf hochwertige Reißverschlüsse geachtet werden. Außerdem muss die Tasche so lang sein, das unsere längste Rute auch hinein passt.
    Aber Vorsicht: Die Reißverschlüsse dürfen nicht unter Zug über die Spitzenringe kratzen, da diese sonst beschädigt werden.
    In der Regel reichen drei Fächer vollkommen aus.
    Futterale mit Außentaschen und Befestigungen für lange Teile erleichtern uns den Transport unseres Gerätes noch weiter. Dabei werden außen Kescher, Banksticks und Schirm befestigt und in den Taschen können wir Kleinteile unterbringen.
    Achten sollten wir auf jeden Fall auf einen oder zwei lange Gurte, um die Tasche auch über die Schulter hängen zu können.
  • einen soliden, leichten Stuhl
    Den ganzen Tag auf einem Eimer oder dem Boden zu sitzen ist nicht jedermann´s Sache. Daher muss ein Stuhl her.
    Auf Dauer bewährt haben sich Stühle mit stabiler Bespannung, die sich von unten bei Bedarf auch nachspannen lässt. Und da wir des öfteren länger in diesem Stuhl sitzen, sollte die Rücklehne entsprechend hoch sein um sich gemütlich zurücklehnen zu können. Armlehen sind gut für den Komfort, aber nicht grundsätzlich nötig.
    Besonderes Augenmerk sollten wir auf das Gewicht und Transportmaß des Stuhls legen. Acht Kilogramm mal schnell einen Kilometer in einer Hand zu tragen, macht den schönsten Angeltag zur Schinderei! Zuverlässige Stühle leichterer Bauart bringen etwa vier bis fünf Kilo auf die Waage.

Jetzt kann´s also endgültig losgehen! Unser Gerät ist vollständig. Auch wenn sich im Laufe der Zeit noch vieles dazugesellen wird! Gaaaanz sicher!

Doch auch das schönste und beste Gerät bringt uns kaum etwas, wenn wir kein Gewässer haben, in dem wir nun Fischen können.

Wohl dem, der schon das passende für sich gefunden hat. Für alle anderen heißt es nun Suchen, Suchen und nochmal Suchen….

Grundsätzlich bin ich ja der Meinung, das Angler in einem Verein organisiert sein sollten, um mit einer Stimmen sprechen und mehr aus ihren Möglichkeiten machen zu können.

Aber so ein Verein kostet in der Regel Aufnahmegebühr. Und woher soll ein Einsteiger wissen, ob es ihm dort auch längerfristig gefällt? In einen Verein einzutreten, Gebühr bezahlen und nach kurzer Zeit wieder austreten, in einen neuen Verein eintreten, Gebühr bezahlen, Austreten, usw., bis man das für sich passende Gewässer gefunden hat? Keine sehr nachhaltige Lösung. „Drum prüfe, wer sich ewig bindet!“ mag zwar in diesem Zusammenhang übertrieben klingen, ist aber gar nicht mal so falsch.

Sich aber im ersten Angeljahr ausschließlich mit Tageskarten über die Runden zu bringen, ist auch nicht das Gelbe vom Ei! Denn wir wollen ja Angeln! Möglichst oft und möglichst lang! Da werden Tageskarten schnell zur finanziellen Belastung. Verfügbar sind die auch nicht immer und jedesmal muss extra zur Ausgabestelle gefahren werden. Einfach uncool!

Ich empfehle deshalb immer, Anfangs eine günstige Jahreskarte für einen kleineren Baggersee oder Fluss zu besorgen und dann die umliegenden Vereine und Gewässer via Tageskarten „anzutesten“.

Die Jahreskarten gibt’s von Kiesunternehmen oder Privatpersonen, ohne das man sich längerfristig festlegen müsste. Die ortskundigen Angelgeräte-Händler können mit Sicherheit weiterhelfen.

Oft gibt’s da einen ordentlichen Bestand der „üblichen Verdächtigen“ Karpfen, Schleie, Forelle und Hecht. So hat man eine Art Basis, an die man jederzeit gehen kann, wenn sich aktuell sonst nichts anbietet, weil der Händler mal wieder geschlossen hat, die Karten vergriffen sind oder man nur für ein, zwei Stunden Angeln geht und sich eine Tageskarte dafür nicht rentiert.

Vor allem in den ersten Angeljahren kann ich nur dazu raten, öfter mal verschiedene Gewässertypen auszuprobieren. Wer also oft in einem kleinen Weiher fischt, sollte auch mal an einen schnelleren Fluss gehen oder ein Altwasser befischen. Natürlich nur, wo das möglich und erlaubt ist! Es wäre nicht das erste Mal, das ein Posenangler plötzlich Spaß am Feedern bekommt, ein Aalfischer erfolgreich den Karpfen mit Mais und Pose jagt oder der Feederangler gerne den Forellen im Bach nachstellt.

Das sie Anfangs nicht zu groß sein sollten, hat übrigens den Hintergrund, das kleine Gewässer leichter zu befischen sind, als weitläufige Areale, bei denen man die Fische erst mal aufwändig suchen muss. Wir wollen ja Erfolg haben!

Ist man nun an einem neuen Gewässer, ist es immer lohnenswert, sich mit ansässigen Anglern zu unterhalten. Man bekommt zwar üblicherweise recht viel Anglerlatein zu hören, aber als Newbies müssen wir das noch fachgerecht lernen – auch wenn´s hier tatsächlich so was wie Naturtalente gibt! ;-)

Mit der Zeit wird sich ein Bild über den Verein zusammenfügen, bei dem die eigenen Fangerfolge, der Freizeitwert und zu einem guten Teil das Bauchgefühl eine Rolle spielen. Ist so weit alles im grünen Bereich, sollte man den Vorstand des Vereins um ein Gespräch bitten, bei dem alle noch offenen Fragen behandelt werden. Sich also mal gegenseitig Beschnuppern!

Ist auch die letzte Hürde genommen, bleibt uns nichts anderes zu tun, als das Auto beladen, Köder besorgen, einen schönen Angelplatz zu suchen und Spaß haben! Einem erfolgreichen Anglerdasein steht nichts mehr im Weg!

Zum Schluss noch eine kleines Bitte an die angehenden Fischer: Habt Spaß am Wasser, nehmt Rücksicht auf die Natur, ihr seit dort nur zu Gast, seit fair den Fischen und den anderen Anglern gegenüber, betrachtet das Fischen als das was es ist: ein wunderbares Hobby!

Jetzt könnt ihr anfangen, eure Kapitalen vom Anfang dieses Artikels in die Kamera zu halten und den Räucherofen schon mal anheizen! Wenn die ersten Schritte gut geklappt haben, werden die noch vor euch liegenden sicher Spaß machen sie zu gehen!

In diesem Sinne wünsche ich Euch immer stramme Leinen und ein kräftiges PETRI HEIL!

Euer

Gerhard Sauer

Bilder mit freundlicher Genehmigung der Firmen Balzer und Krah GmbH!

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